Von Christian Simon und Mirna Stieler
Wer viel pilgert, muss natürlich auch entsprechend essen. Neben einigen Restaurants, die einen „Pilgerteller“ auf der Speisekarte aufführen, bietet sich dafür besonders das „Pilgerzelt“ im Palastgarten an. 5vier hat es getestet.
Betrieben wird das Restaurant-Zelt vom Koblenzer Gastronomieunternehmen Einstein Exclusive Catering. Dessen Geschäftsführer, Kenan Tayhus, kam einst aus Avignon nach Koblenz, um dort zu kellnern. Inzwischen gehören ihm und seiner Familie bereits sechs Gastronomiebetriebe in Koblenz und Umgebung – er gilt als der erfolgreichste Gastronom der Stadt.
Wie sie an den Auftrag für Heilig Rock kamen, erzählt sein Bruder Ferit Tayhus: „Wir haben uns damals auf die Ausschreibung beworben. Das Bistum wollte natürlich am liebsten einen Trierer Gastronomen beauftragen, aber es hat sich niemand gefunden, der die Verantwortung tragen wollte. Da sind wir eingesprungen.“ Er erhofft sich durch diese Gelegenheit auch in Trier Fuß fassen zu können: „Vielleicht werden wir bald auch in Trier ein Lokal eröffnen, ähnlich dem Koblenzer Einstein oder Palais.“
Das Pilgerzelt unterdessen kommt gut an: „Von den Kunden bekommen wir eigentlich sehr positives Feedback“, erzählt uns einer der Mitarbeiter. „Leider ist das Zelt nicht ideal ausgeschildert, ich würde mal tippen, dass nur ungefähr zehn Prozent der Besucher uns überhaupt finden.“ Er würde gerne mehr arbeiten, erzählt er lachend.
Das war natürlich ein Scherz: Zu den Stoßzeiten, wenn große angemeldete Gruppen vorbeischauen, sind die ca. 2500 Plätze im Zelt schnell besetzt und keiner der Kellner wird wohl über Langeweile klagen. Von 9 bis 19 Uhr ist das Zelt geöffnet und bietet seine komplette Speisekarte an hungrige Pilger an.
Schmeckts denn?
Wir von 5vier haben beschlossen, in der Mittagspause das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden und haben einen Eintopf „Quer durchs Gemüsebeet“ und eine Portion Gulasch mit Nudeln probiert.
„Ungarisches Gulasch mit Nudeln“ (Christian Simon)
Das Gulasch war sehr lecker. Nichts Besonderes, einfach ein klassisches Gulasch, wie es vermutlich jede Mutter oder Großmutter gerne auf die Speisekarte setzt. Die Portionsgröße reichte zum Sattwerden. Positiv anzumerken ist hier, dass das sehr freundliche Personal an der Theke nachfragte, ob es denn auch etwas mehr sein dürfe und dann auch noch eine ordentliche Kelle auf den Teller legte. Trotzdem war das Gericht meiner Meinung nach mit neun Euro ziemlich teuer.
Eintopf „Quer durchs Gemüsebeet“ (Mirna Stieler)
Der Eintopf war ebenfalls sehr lecker und mit fünf Euro eines der günstigsten Pilgergerichte auf der Karte. Trotzdem bekommt man eine große Portion inklusive Brötchen, die ausreichend satt macht. Das Personal im Pilgerzelt ist durchaus freundlich und hilfsbereit und hat einen positiven Eindruck hinterlassen. Ich würde den Pilgern einen Besuch im Zelt empfehlen, denn ausreichend Platz, auch für größere Gruppen, ist durchaus vorhanden und somit steht einem entspannten Mittagessen nichts mehr im Weg.
Unser Fazit
Das Pilgerzelt im Palastgarten ist eine schöne Alternative zur ortsansässigen Gastronomie. Da es jedoch sehr versteckt liegt und kaum ausgeschildert ist, verirren sich leider nicht so viele Leute dorthin. Das ist schade, denn im Pilgerzelt sind nicht nur Pilger, sondern auch Trierer, die in ihrer Mittagspause mal etwas anderes probieren möchten, herzlich willkommen.
5vier.de wünscht dem Betreiber weiterhin viel Erfolg und gutes Gelingen für die Heilig-Rock-Wallfahrt 2012.
Fotos: 5vier.de, Mirna Stieler
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