Ob Halsweh, gebrochene Arme oder ein verlorenes Auge, auch Teddys kann es mal schlecht gehen. Da hilft das Teddybärkrankenhaus auf dem Trierer Kornmarkt. Und nebenbei verlieren die kleinen Teddybesitzer die Angst vorm nächsten Arztbesuch.
Arztpraxen, Spritzen, Pflaster… ein Krankenhausbesuch ist für niemanden etwas schönes, doch gerade für Kinder ist der Mann im weißen Kittel oft eine Horrorshow. Aus Skandinavien kam vor einigen Jahren die rettende Idee um kleinen Patienten die Angst vor einem Gang zum Arzt und der damit verbundenen Behandlung zu nehmen: Das Teddybärkrankenhaus. Zum achten Mal zeigten junge Ärzte gestern auf dem Trierer Kornmarkt was Kindern bei einem Arztbesuch so alles passieren kann. Und dabei musste keines der Kinder selbst auf den Behandlungsstuhl.
Der Mainzer Medizinstudent Stephan und seine beiden Kolleginnen Nadine und Eva organisierten die ehrenamtliche Veranstaltung. 5vier.de erklärte er die Hintergründe des Teddybärkrankenhauses. Kindern soll die Angst vor den Vorgängen in einer Praxis oder einem Krankenhaus genommen werden, indem sie sich selbst in die Rolle des Begleitenden eines Kranken einnehmen.
Als Kranker muss dann der geliebte Teddy herhalten. Die Kinder denken sich Symptome und Krankheiten aus und die jungen Mediziner verschaffen dem Kuscheltier unter möglichst realistischen Bedingungen Linderung.
So gibt es einen Anmeldungsbereich in dem sich die Kinder mit ihrem kranken Lieblingen anmelden müssen und einen Wartebereich, in dem die Zeit bis zur Behandlung überbrückt werden muss. Es gibt Verbandszeug, Spritzen, Stetoskope und sogar eine „Röntgenmaschine“, durch die man manchen gebrochenen Teddyarm sichtbar machen kann – eine der meist gewählten Erkrankungen unter den diesjährigen Teddys, wie Stephan zu berichten weiß.
Die jungen Ärzte, die bei dieser Aktion mitmachen studieren zwar in Mainz kommen aber meist aus Trier und Umgebung oder haben noch Freunde und Verwandte hier.
Die Trierer Erzieherin Melanie, die mit den Kindern der integrativen Kindertagesstätte Wichernhaus gerade einen Wandertag zur Teddypraxis machte, weiß dass die Veranstaltung bei den Kindern durchweg positiv ankommt. Durch die kindgerechte und liebevolle Aufmachung kommt es bei den Kleinen super an und sie freuen sich schon den ganzen Tag auf den Ausflug. Besonders wichtig ist es ihr jedoch dass nicht eines der Kinder erschrocken oder ängstlich bleibt.
Bleibt nur noch zu hoffen, dass der nächste Arztbesuch genauso freudig verläuft wie die Behandlung der geliebten Teddybären.
Auch heute können kranke Teddies noch auf dem Kornmarkt behandelt werden. Wer also ein kranken Plüschtier zuhause hat, sollte sich auf den Weg machen…
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