Die Pianistin und Sängerin Meike Garden spricht mit 5vier über alte Grand Prix Erfolge, ihren Umzug nach Trier und ihr neues Album.
5vier: Hallo Meike. Gleich zu Anfang: Wer bist du überhaupt und wo kommst du her?
Garden: Das frage ich mich auch des öfteren (lacht). Also, ich bin die Meike. Ich sollte eigentlich im Mai geboren werden, daher der Name, aber das hat dann nicht geklappt. Ist doch Juni geworden. Ich komme aus Hessen, genauer gesagt aus Hanau – aber ich fühle mich nirgends zugehörig, muss ich sagen. Ich fühle mich einfach überall wohl.
5vier: Du machst nun schon sehr lange Musik. Was hast du vor Trier so alles erlebt? Wie bist du zur Musik gekommen?
Garden: Meine Mutter ist Musikerin, von daher lag Musik sehr nah. Wir hatten ein Klavier zu Hause, ich habe Klavierstunden bekommen und viel mit meiner Mutter gesungen. Ich habe die Musik von der ersten Stunde an geliebt. Ich hab auch mal Unterricht mit Schlagzeug, Akkordeon, Flöte und was nicht alles genommen, aber das Klavier war es dann.
5vier: Gab es einen Moment in deinem Leben, wo du erkannt hast, dass du mit der Musik deinen Lebensunterhalt bestreiten möchtest?
Garden: Als ich mit zehn Jahren das erste Mal auf der Bühne stand, das war für mich das Schlüsselerlebnis. Ich stand dort und hab mich wohlgefühlt – ich war zu Hause. Das war prägend für alles, was danach kam.
5vier: Und was kam danach?
Garden: Meine Mutter hat mir zwei, drei Lieder geschrieben – für mein Alter damals sehr passend: „Hallo, ich bin’s, ein kleiner Träumer unter Riesen.“ Das haben wir bei Micheal Holm in München aufgenommen und dann dem Ralf Siegel geschickt. Da kam erst keine Antwort, nach drei Monaten haben wir dann nochmal nachgefragt, dann kam die Einladung. Das haben wir übrigens Herrn Siegels Sekretärin zu verdanken, die hat in das Tape von dem kleinen Mädchen reingeschaut.
Dann ging es Schlag auf Schlag – Ralf Siegel hat uns ein paar Lieder geschrieben, wir haben uns beim Grand Prix beworben, haben da 1987 den zweiten Platz gemacht, 1988 dann den ersten. Es folgten ein paar Singles und ein Album, aber nach drei Jahren haben wir dann erst mal aufgehört, weil ich in die Schule gehen musste. Das war eine sehr turbulente Zeit, die mich noch immer begleitet.
Ich habe dann in Berlin Musical, Musikpädagogik und Kunst studiert, hatte in Wien mein erstes Musical-Engagement – Wake up hieß das Stück.
Nach und nach habe ich mich dann aus dem Ganzen herausgeschält – ich habe gemerkt, Musical ist zwar toll, aber nicht ganz mein Ding. Da habe ich angefangen selber Lieder zu schreiben – und das hat mich dann dahin gebracht, wo ich heute stehe.
5vier: Und das ist wo genau?
Garden: Ich möchte schon seit Jahren ein ganz eigenes Album machen, mit meinen Erfahrung und Träumen. Ich habe als Sängerin eine Weltreise auf einem Schiff gemacht und durfte dort dann meine ersten kleinen Shows aufführen. Da kam soviel Input – die fremden Länder, das Meer, die Natur – das muss jetzt einfach raus (lacht).
5vier: München, Grand Prix, Berlin, Wien, Weltreise – da ist Trier ja nicht unbedingt der nächste logische Schritt. Wie bist du hierher gekommen?
Garden: Ganz einfach: mit dem Auto. Ich hatte hier ein kleines Varieté Engagement im Chat Noir. Ich war da eigentlich gar nicht so erpicht drauf, ich hatte ein eigenes Format in Hanau, aber das lief nicht ganz so gut. Da dachte ich: „Was soll’s mal wieder ein bisschen tanzen und singen – warum nicht?“ Das war ein dreimonatiges Engagement. Dabei habe ich hier in Trier einen Menschen kennengelernt, der mir heute noch zur Seite steht. Deswegen liegt mein Hafen nun in Trier. Ich bin sehr gerne hier, es ist mein Rückzugsort; voller netter Menschen und viel Ruhe für meine Arbeit.
5vier: Das ist das Stichwort. Woran arbeitest du denn momentan?
Garden: An eigenen Lieder und Arrangements für mein Album und an meinem neuen Konzertprogramm „My Ocean“ – da gab es letztes Jahr auch schon ein Konzert hier in der Tufa.
Wir sind mittlerweile ein richtiger kleiner Stab an tollen und kreativen Leuten, die da mitarbeiten. Das macht sehr viel Freude.
5vier: Wann werden wir dich denn das nächste Mal hören können?
Garden: Am Samstag, dem 2. Juni wird es hier im St.Maximin ein Benefizkonzert für eine afrikanische Schule geben. Da freue ich mich sehr drauf – es ist ein toller Saal mit toller Akustik, wir werden viele musikalische Gäste haben. Dort möchte ich dann die ersten Songs vom Album präsentieren, vielleicht gibt es sogar schon eine Single.
Im Herbst – so ist es zumindest geplant – kommt dann das Album.
5vier: Wenn du nun einmal fünf Jahre in die Zukunft blickst – was kommt da alles auf dich zu?
Garden: Ich wünsche mir, dass meine Musik möglichst viel Menschen begeistert. Ich würde gern in ganz Europa Konzerte geben, aber momentan bin ich erstmal glücklich und sehr aufgeregt, was denn nun mit dem Album so alles passiert.
5vier: Meike, vielen Dank für das Gespräch.
Wer mehr über Meike Garden erfahren möchte, findet ihre Homepage unter: meikegarden.com.
Dirk Hammerschmied meint
Mir ging es ähnlich wie Herrn Ahlers: beruflich oft und lange auf den Weltmeeren unterwegs, habe ich von dem Benefizkonzert mit Meike Garden leider „nur“ durch Zufall, verspätet und online erfahren.
Doch ich freue mich sehr, dass Trier nun der „Heimat- Hafen“ und auch architektonisch beeindruckende Wirkungsstätte für Frau Garden ist.
St. Maximin ist eine ganz tolle „Bühne“, wie der interessierte Kunstliebhaber mit „You only live twice (Nancy Sinatra Cover)“ auf der Homepage der Künstlerin nachempfinden kann. Das ist eine ganz tolle Brücke durch Raum und Zeit, die Frau Meike Garden vom St. Maximin aus bis hinein in die Herzen ihres Publikums schlägt.
Es wäre sehr schön, wenn Frau Gardens Auftritte, wie z.B. das Benefizkonzert, online zumindest teilweise „nacherlebbar“ gemacht werden könnten.
Ich bin von Frau Meike Gardens vocals & piano absolut berührt und vollauf begeistert, drücke ganz fest die Daumen und wünsche ihr und allen ihren musikalischen Freunden, Schülern und Fans ebenfalls weiterhin viel Erfolg und Freude 🙂
Wie schön, dass es Meike Garden und 5vier.de gibt 🙂
Klaus Ahlers meint
An Frau Garden kann ich mich noch vom Grand Prix erinnern. Ich wusste zu meiner SChande gar nicht, dass sie mittlerweile hier in Trier lebt. Es ist schön, dass sie noch immer Musik macht.
Das Benefizkonzert werde ich leider nicht sehen können, da ich beruflich unterwegs bin, aber vielleicht klappts ja später mal.
Ich wünsche viel Erfolg!