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Aktuelle Seite: Startseite / Titelstory / Jahresarbeit auf den Spuren von Goethes Prometheus

Jahresarbeit auf den Spuren von Goethes Prometheus

13. November 2012 von Daniel Sandbühler Kommentar verfassen

Wie sehr sind wir fremdgesteuert? Welchen Einfluss hat Gesellschaft auf uns als Individuum? Diesen nicht leicht zu beantwortenden Fragen stellt sich Maurice Stach in seinem Film „Wacht auf!“. Im Rahmen seiner Jahresarbeit für das Fach Deutsch erarbeitete der 19-jährige Abiturient des Max-Planck-Gymnasiums sein Filmkonzept unter dem Thema „Die Determinierung jugendlicher Individuen im 21. Jahrhundert – Eine freie filmische Adaption von Johann Wolfgang von Goethes Prometheus„.

Vielleicht kennt das der ein oder andere. Man tut manchmal Dinge, obwohl man das selbst eigentlich gar nicht will oder das nicht in Ordnung findet. In einer doch so freien Gesellschaft wie der unseren passiert das jedoch nicht einfach so. Schließlich leben wir nicht mehr unter irgendeiner Art von Zwangsherrschaft, wir können also so handeln und denken, wie wir als Individuen es für richtig halten. Das Stichwort hier lautet Gruppenzwang. Man stellt sich selbst und seine Interessen zurück, um nicht aus der Gruppe zu fallen bzw. die Gruppe nicht zu enttäuschen. Es wird sich also untergeordnet, findet z.B. Musik gut, nur weil sie anderen gefällt, oder hält sich mit seiner eigenen Meinung zurück, weil sie vielleicht der Gruppe missfallen könnte.

Genau so geht es Theo. Seine „Freunde“ stiften ihn dazu an, mit ihnen die Schule zu schwänzen, kritisieren seinen Kleidungsstil und drängen sich immer mehr in sein Leben. Letzten Endes treiben sie es so weit, dass Theo keine andere Wahl mehr bleibt: Er muss sich der Situation stellen und für sich selbst und seine Überzeugungen eintreten. Wie das Ganze ausgeht, sei hier jedoch nicht verraten. Der gesamte Film liegt schließlich für jeden frei zugänglich auf der Videoplattform Vimeo und ist noch einmal am Ende dieses Artikels verlinkt.

Freiheit und Zwänge

Auch die mythologische Figur des Prometheus musste sich erst gegen bestehende Konventionen auflehnen und sich diesen entgegenstellen. So brachte er der Sage nach den Menschen das Feuer zurück und wurde dafür vom Göttervater Zeus grausam bestraft. Prometheus trat für seine Überzeugungen ein und musste dafür schweres Leid ertragen. Auch Goethe, ganz im Sinne von Sturm und Drang, griff in seiner Hymne die Geschichte um den eigensinnigen Titanen auf und lies diesen gegen die bestehende Götterordnung rebellieren. „Wo begegnen uns eigentlich Zwänge im Alltag?“, fragten sich Maurice und Arn, als sich die beiden für das Drehbuch zusammensetzten.

Sie gingen der Frage nach und kamen zu dem Schluss, dass niemand frei von Zwängen ist und wir alle irgendwie mit ihnen leben. Mit der Geschichte um Prometheus im Hinterkopf stellte sich ihnen aber auch die Frage, wo Gemeinschaft aufhört und freiheitsberaubende Zwänge anfangen. Im Film stößt Theo auf diese Grenze und kann sein eigenes Gewissen nicht länger unterdrücken. Besonders Jugendliche hätten es laut Stachs Aussage schwer: Schule, Eltern, Freunde – alle verlangen sie etwas anderes und keiner schert sich darum, was die betreffende Person selbst vielleicht möchte.

Acht Monate Produktionszeit

Für den Film mussten zwar keine realen Ereignisse herhalten, trotzdem wurden ein paar Ideen vom Alltag der Filmemacher inspiriert. Die Arbeit für das Konzept und Drehbuch verschlangen während der achtmonatigen Produktion die meiste Zeit. Der Dreh selbst wurde dann in vergleichsweise kurzer Zeit abgeschlossen. Natürlich ist man selbst seinen eigenen Werken gegenüber am kritischsten. „Ich habe Wacht auf! mit einem richtig schlechten Gefühl fertiggestellt“, so Stach zu seinem Film. Besonders der Zeitdruck hätte der Produktion und Qualität des Projektes zugesetzt. Jedoch lies er sich davon nicht unterkriegen und beendete seinen Film, entgegen aller Hindernisse und Zweifel. Das Ganze funktionierte aber letzten Endes nur durch die tatkräftige Unterstützung von Freunden und Mitschülern, die eine Realisierung überhaupt erst möglich machten.

Nach dem Abi möchte der junge Filmemacher auf jeden Fall weiter in dieser Richtung arbeiten. Vor Wacht Auf! versuchte er sich nämlich bereits an zwei kleineren Filmprojekten, die übrigens auch alle auf seinem Vimeo-Profil zu finden sind. Auf dem Programm stehen erst einmal Praktika und das Knüpfen von Kontakten. „Ich bin mir bewusst, dass es in der Filmbranche sehr schwierig ist, sich zu behaupten. Ein gewisses Risiko besteht natürlich, dass es schief geht“, so Stach zu seinen Zukunftsplänen.

5vier.de drückt natürlich die Daumen für eine erfolgreiche Zukunft und freut sich auf mehr Nachwuchstalente aus der Region. Vielleicht können wir ja irgendwann über einen sehr erfolgreichen jungen Regisseur aus Kenn berichten…

Am Filmprojekt beteiligt:

  • Maurice Stach: Regie, Drehbuch, Schnitt
  • Arn Mazomeit: Drehbuch, Schauspieler (Marco)
  • Marius Lauer: Schauspieler (Theo)
  • Diana Lipska: Ideengeberin, Schauspielerin (Mara)
  • Sebastian Lämmle: Schauspieler (Christopher)
  • Lukas Heinz: Kamera

Wacht Auf! und weitere Videos von Maurice Stach sind auf seinem Vimeo-Profil zu finden.

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13. November 2012 Kategorie: Titelstory, Trierleben, Veranstaltungen Stichworte: Goethe, Trier

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