Am vergangenen Osterwochenende ereigneten sich im Trierer Stadtgebiet gleich mehrere Unfälle, die nach dem Stand der polizeilichen Ermittlungen auf teils gravierende Verstöße von Radfahrern gegen die StVO zurückzuführen waren. In einem Fall stürzte eine 76 Jahre alte Frau in der Fußgängerzone und wurde erheblich verletzt; in einem anderen wurde ein Passant von einem stürzenden Radfahrer in Mitleidenschaft gezogen.
„Ein derartiges Verhalten, wie der Unfall in der Fußgängerzone es nahelegt, lässt sich nicht ansatzweise entschuldigen“, stellte Bauer klar. Schließlich gehe es hier nicht mehr nur um eine Missachtung der StVO, sondern um Körperverletzung. „Auch wenn die Rahmenbedingungen für Radfahrer in Trier bescheiden sind, so ist dies weder Freibrief noch Rechtfertigung, jegliche Manieren zu vergessen“, warnte der ADFC-Vorsitzende. Dies betreffe nicht nur Vorfahrtsregelungen, sondern insbesondere das Auftreten gegenüber schwächeren Verkehrsteilnehmern wie Fußgängern.
Der neue Zweite Vorsitzende des Fahrradclubs, Johannes Ulbrich, rief alle Verkehrsteilnehmer zu einem fairen Miteinander auf. Ulbrich verwies unter anderem darauf, dass viele Trierer Autofahrer Radfahrer nach wie vor nicht als gleichwertige Verkehrsteilnehmer akzeptierten. Das zeige sich etwa bei Überholmanövern, bei denen nicht der vorgeschriebene Mindestabstand zwischen Fahrzeug und Radfahrer eingehalten werde. Auch herrsche bei zahlreichen Menschen noch Unwissenheit vor, was beispielsweise die Rechtslage in geöffneten Einbahnstraßen anbelangt – hier dürfen Radfahrer mit angepasster Geschwindigkeit entgegen der Fahrtrichtung fahren.
Bauer und Ulbrich warnten zugleich vor einer Schwarz-Weiß-Diskussion und Pauschalisierungen: „Es gibt leider unter Rad- und Autofahrern Menschen, die sich und andere fahrlässig in Gefahr bringen.“ Das jeweilige Fehlverhalten sei nicht dem jeweiligen Verkehrsmittel anzulasten, sondern der Person, die es nutze und sich nicht an die Regeln halte.
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