Von Andreas Gniffke
Tummeln sich auf Rockkonzerten vorzugsweise Besucher in schwarzen T-Shirts, prägten beim Auftritt des Tierfilmers und Autors Andreas Kieling in der Trierer Europahalle vor allem moderne Outdoorjacken das Bild. Über zwei Stunden lang erzählte Kieling von seinen aufregendsten Expeditionen und gab dabei auch sehr viel Persönliches preis. Die Zuschauer waren begeistert.
Immer wieder kam Andreas Kieling auf Jack London zu sprechen. Bereits als Jugendlicher begeisterten ihn dessen Abenteuerromane, auf seinen teils monatelangen Expeditionen rund um den Globus fand der Tierfilmer schließlich das, was der Autor beschrieben hatte. Er erlag dem Ruf der Wildnis.
Es ist Andreas Kielings erste Multivisionsshow. Erstaunlich eigentlich, in Zeiten, in denen mittlerweile fast jeder nur halbwegs ambitionierte Hobbyabenteurer versucht, mit pompösen Diashows seine Reisen zu refinanzieren. Andreas Kieling ist sicher kein geborener Entertainer und er fühlt sich in einem Zelt in völliger Einsamkeit und Permafrost wahrscheinlich wesentlich wohler als auf der Bühne der Trierer Europahalle. Aber genau dies macht den Abend zu einem wohltuend entspannten und unterhaltsamen Erlebnis. Kielings Erzählstimme ist ruhig, unaufgeregt. Action und Spektakel sind seine Sache nicht. Dabei gäbe es mehr als genug nervenaufreibende Szenen zu zeigen, doch die Schwerpunkte des 52-Jährigen an diesem Abend waren andere.
Den ersten Teil des gut zweistündigen Vortrags widmete Kieling Alaska, einem Sehnsuchtsort, an den es den Abenteurer immer wieder zurückführt. Dort gelangen ihm unter anderem atemberaubende Aufnahmen von Bären, deren Vertrauen er in monatelanger, manchmal jahrelanger Mühe erworben hatte, was die Angelegenheit nicht weniger gefährlich macht. Doch auch die brenzligen Situationen schildert er lapidar, gibt nie den Tieren die Schuld, sondern seinem eigenen Fehlverhalten oder Fehleinschätzungen. Gerade die intensive Vorbereitung, das Gewöhnen der Tiere an den menschlichen Begleiter, lange bevor die eigentlichen Dreharbeiten beginnen, sind die Basis für Kielings Erfolg, dem so vorher nie gesehene Aufnahmen gelingen. Auf diese Weise wird der Aufenthalt unter Moschusochsen zu einer geradezu entspannenden Angelegenheit, führen die Riesen doch ein Leben ohne allzu großen Alltagsstress. Bezeichnend ist, dass die gefährlichste und blutigste Begegnung mit einem Wildtier vor der eigenen Haustür passierte, als ein Wildschwein Kieling in der Eifel angriff und verletzte. Ausführlich berichtete er über eine Alaskareise mit seinem Sohn Erik, die das Verhältnis von Vater und Sohn nachhaltig prägte. Nicht ganz so problemlos gestaltete sich eine Reise mit Frau und beiden Söhnen über den Yukon von dessen Ursprung bis zur Beringsee, die den familiären Frieden auf eine harte Probe stellte.
Die Beschreibung der Erlebnisse in Alaska nahm einen breiten Raum in Kielings Vortrag ein. Dabei kommentierte er eindrucksvolle Filmsequenzen, die die Zuschauer im gut gefüllten Saal Metz der Trierer Europahalle über eine große Leinwand betrachten konnten, und gab Einblick in die Produktion eines solchen Films. So wurde auch das Rätsel gelöst, wie Kieling denn in der Einsamkeit Aufnahmen von sich beim Filmen anfertigen kann, denn ganz so einsam ist er manchmal dann doch nicht. Seine ersten Filmaufnahmen machte er Ende der 80er-Jahre in China, wo er als Forstberater arbeitete und dort außerordentlich merkwürdige, aber faszinierende Erfahrungen machte. Seine Liebe gehört aber auch Namibia, das er bereits mehr als zwanzig Mal bereist hat. Dort gelangen ihm eindrucksvolle Aufnahmen von Elefanten, die in der kargen Landschaft auf ständiger Wanderung und der Suche nach neuen Futterplätzen sind.
Im Jahr 2009 brach Kieling zu einer Wanderung auf, die für ihn eine große persönliche Bedeutung hatte. Er wanderte entlang der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze von Süden nach Norden durch die Republik. Eine besondere Erfahrung für ihn, der 1976 durch die Donau aus der DDR geflohen war. Selbst ein Schuss in den Rücken konnte ihn damals nicht aufhalten. Eindringlich schilderte Kieling die vielseitige Schönheit der Natur vor unserer Haustür und bedauert, dass sich viele Menschen heutzutage besser mit afrikanischen Elefanten auskennen als mit dem heimischen Rotwild. Überhaupt ist es ihm ein Anliegen, dass wir in unserer urbanen Welt den Bezug zur Natur nicht völlig verlieren und er empfiehlt, einfach einmal das Mobiltelefon auszuschalten und mit dem Feldstecher den nächstgelegenen Wald zu erkunden oder von einem Hügel aus die Natur auf sich wirken zu lassen. Für ein eindrucksvolles Naturerlebnis muss man nicht nach Alaska reisen und an seine psychischen und physischen Grenzen gehen. Aber um Wildschweine sollte man einen möglichst großen Bogen machen.
Buchta meint
Mein Name ist Marco.Ich bin schon seit mein Kindesalter naturverbunden.Gehe auch mit dem Fernglas in die Natur und beobachte das einheimische wild.Intersiere mich auch für die Jagd.Mache seit den 15 Lebensjahr Treibjagden mit will auch gern die Jagdprüfung machen.Habe aber nur einen Angelschein.Dabei geht es mir nicht das schießen auf Tiere.Die Natur steht bei mir im vordergrund.Die Natur braucht uns nicht aber wir brauchen die Natur.Noch viele 1ooo jahre deswegen müssen wir sie auch schützen.Ich fühl mich im Wald wohl.Die beste zeit ist der Frühling und der Herbst für mich.