Am Montag, 28. Januar, durfte das Theater Trier wieder ein ausverkauftes Haus erleben, allerdings war die erfolgreiche Produktion keine Leistung des Theaters, sondern ein Gastspiel. Die New Yorker Acapella-Gruppe Naturally 7 begeisterte das Trierer Publikum.
Viele kennen sie noch in Verbindung mit der Sängerin Sarah Connor, damals sangen sie zu acht „Music is the key“, am Montag sangen und performten sie zu siebt und zeigten dem Trierer Publikum, wie sie aussehen kann, so eine Weltklasse-Show. Und was mit der menschlichen Stimme so alles möglich ist. Beatboxen kennt ja jeder, aber mal eben ein komplettes Schlagzeug mit der Stimme imitieren? Naja gut, klingt auch noch machbar. Eine Trompete oder eine Flöte? Kann auch noch gehen. Eine Mundharmonika? Klingt schon komplizierter. Einen tief schmetternden Bass und eine E-Gitarre? Da kapitulieren selbst hartgesottene Stimmkünstler.
Stimmgewaltig und Sympathisch
Doch am Montag zeigten die sieben Künstler aus den USA, dass dies eben doch machbar ist. A capella reloaded. Wenn man nicht wüsste, dass keine Instrumente auf der Trierer Theaterbühne gestanden haben, hätte man annehmen können, dort spielt eine, zwar sehr gute, aber dennoch stinknormale Band. Genau deshalb bezeichnen Naturally 7 ihre Musik nicht als A capella, sondern als Vocalplay. Mit der Stimme an die Grenzen des menschlich Machbaren gehen. Und dann noch einen Schritt weiter. Dem Publikum zeigen, was alles drin ist, wenn man nur hart genug arbeitet und kein „Geht nicht“ akzeptiert.
Mit Songs wie „Fell it (In the Air tonight)“, „Broken Wings“, „Say you Love me“,“Break these Walls“ und vielen mehr wussten sie zu bewegen. Mal auf emotionale Weise, mal auf körperliche, denn wenigstens mit dem Fuß musste jeder mitwippen. Eine besondere Ohrenweide die Gesangseinlage ohne Mikrofone, bei der sich die Bandmitglieder als Chor am Rand der Bühne platzierten und bewiesen, dass nicht die Technik der Schlüssel zum Erfolg ist, sondern die Stimme. Mit Simon & Garfunkel Evergreen „The Sound of Silence“ starteten sie ein Medley, das seinesgleichen erst suchen muss.
Begeistertes Publikum
Die Bandmitglieder Roger, Warren, Dwight, Rod, Garfield, Hops und Polo überraschten nicht nur mit ihrem Können, Instrumente, Bässe und DJs lebensecht zu imitieren. Sondern begeisterten auch mit ihrem außergewöhnlichen Gesang, ihren fantastischen Tanzeinlagen und sogar ihrem perfekt abgestimmten und dennoch individuellen Bühnenoutfits. Stage-Performance made in USA.
Dies wusste auch das Trierer Publikum zu würdigen. Die Show wurde mit Standing Ovations belohnt, wussten die Sieben doch das Publikum auf eine Weise zu beeindrucken und gleichzeitig einzubeziehen und mitzureißen, die man in dieser Form in Trier gar nicht gewohnt ist. Der Duft der großen weiten Welt wehte den Zuschauern um die Nase und verführte ausnahmslos alle zum Aufstehen, Mitklatschen und Mittanzen. Kleine, mit dem Publikum einstudierte Choreinlagen, wurden den Künstlern zur Falle, als sie mit denselben zu zwei Zugaben zurück auf die Bühne gesungen wurden.
Fazit: Wer Naturally 7 dieses Mal verpasst hat, sollte sich beim nächsten Mal besser beeilen mit dem Kartenkauf. Die 600 Zuschauer können die sieben Künstler aus New York nur empfehlen. Die Meinungen sind klar und einstimmig: Unbedingt ansehen und anhören!
Im Zuge des Konzerts bedankten sich Naturally 7 auch bei dem ortsansässigen Produzenten und Musiker Daniel Bukowski, bei dem sie am Tag zuvor ein paar Songs für ihr neues Album aufnahmen. 5vier.de-Mitarbeiterin Stefanie Braun hat ihn und die Band interviewt, das Interview folgt.
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