Am 3. Dezember wird „Das Bad“ in Trier 24 Stunden geöffnet haben, von 9 Uhr morgens bis 9 Uhr morgens des darauf folgenden Tages. Der Grund ist ein edler, denn im Rahmen eines Spendenschwimmens wird Geld für Schulen in Äthiopien gesammelt.
Wim Hoddenbagh hatte 2006 eine gute Idee, als er gerade in Äthiopien in einem Dorf in der Wüstengegend unterwegs war. „Ich war der erste Weiße, der jemals in diesem Dorf war, dementsprechend liefen alle Kinder hinter mir her.“ Den Kindern fiel er als Attraktion auf. Ihm fiel die Not der Menschen auf, aber auch ihre Lebensfreude, das weckte in ihm einen Wunsch: Diesen Menschen helfen. Ein Bekannter von ihm baute gerade eine Schule in Äthiopien, von ihm ließ er sich einiges zu diesem Thema erklären und sich Zahlen geben, mit denen er eine große Summe an Kosten zusammenrechnete: „240.000 Euro würde der Bau einer Schule in diesem Dorf kosten.“ Das war viel Geld und es sollte während der Bauphase noch einiges mehr werden.
480 Kinder sollten letztendlich Platz in der Schule finden, über 100 mehr als geplant, sechs Klassen sollte es geben, davon zwei für Kinder im Kindergartenalter. Als die Mehrkosten kamen, musste Herr Hoddenbagh wieder rechnen; wenn 2.000 Leute zehn Jahre lang einen Euro gespendet hätten, wäre die Anfangssumme zusammengekommen, jetzt mussten es schon 3000 Leute sein. Er hatte seine Idee nach außen getragen und viel positives Feedback bekommen. Und Geld.
Endlich kam die Erlaubnis, Schulen zu bauen
Schließlich gründete man einen Verein in Äthiopien und bekam die Erlaubnis Schulen zu bauen. Zwar wollte er anfangs doch nur eine Schule in eben diesem Ort bauen, doch wenn man ja die Erlaubnisse hatte, mehr zu tun, dann sollte man auch mehr machen. Ein neues Ziel wurde angepeilt: Jedes Jahr eine neue Schule und eine neue Klasse. Nicht nur von der ersten bis zur vierten Klasse, sondern mindestens bis zur achten, später könnte vielleicht noch eine Berufsschule folgen. Doch dafür braucht man wieder Geld.
Und da kommen die Stadtwerke Trier und Vivianne Hübner ins Spiel, Tochter von Markus Hübner, dem das Pianohaus Hübner gehört (5vier.de berichtete bereits über ihn); die 20-jährige hatte im Schwimmbad ihre Ausbildung gemacht und kannte das Schulprojekt schon über ihren Vater, der sich ehrenamtlich dafür einsetzt. Sie erzählte ihren Kollegen im Bad davon und schnell war man sich einig: man wollte auch einen Beitrag leisten und helfen.
Sponsoren mach das Spendenschwimmen erst möglich
Die Idee zu einem Spendenschwimmen war schnell geboren, die Vorbereitung dauerte dann drei Monate. Vivianne Hübner suchte nach Sponsoren, koordinierte Termine, legte Zeiten fest und bekam so einiges an Spendenbudget zusammen. Sponsoren waren u. a. natürlich die Stadtwerke Trier, dann das Pianohaus Hübner, auch das Cafe Rigoni, das Nells Park Hotel, die Agentur Gamma, Get Fit, die Soccerhalle und die Gangolf-Apotheke. Es fanden sich noch andere, die etwas spenden wollten und wenn es nur in Form von gebackenem Kuchen für einen Kuchenverkauf war. Auch dieses Geld soll in den Spendenfond einfließen. Im Rahmenprogramm haben die Mitschwimmer die Möglichkeit gespendete Preise wie Tickets von der TBB oder den Miezen sowie signierte Trikots der Eintracht, der TBB und der Miezen zu gewinnen. Lose können ab Montag, den 28. November für einen Euro im Schwimmbad erworben werden.
Wer Interesse hat zu schwimmen, muss allerdings bedenken, dass von 9-12 Uhr erst einmal die Vereine dran sind, nach 12 Uhr können dann Otto-normal-Sterbliche in die Schwimmhalle strömen. Auf jeder Bahn des Mehrzweckbeckens können gleichzeitig fünf bis sechs Schwimmer hintereinander ihre Bahnen ziehen, diese werden gezählt und derjenige, der die meisten Bahnen gezogen hat, sowie der jüngste Teilnehmer erhalten Sonderpreise.
Pro Bahn ein Euro
Doch letztendlich kommt es nur darauf an, dass pro geschwommener Bahn ein Euro, aus dem bereits zusammengetragenen Spendenfond, an den Verein für Schulen in Äthiopien gespendet wird. Wartezeit muss allerdings mit eingerechnet werden. Jeder Schwimmer darf sich Pausen nehmen und später weiterschwimmen, die Bahnen werden weiter gezählt. Das Bad rechnet mindestens mit 4.000 Euro Spendengeld, hofft aber auf wesentlich mehr. „Rein rechnerisch hatten wir fast 7.000 Euro angepeilt, es wäre natürlich toll, wenn wir das schaffen würden“, so Badleiter Werner Bonertz.
5vier.de drückt dem Bad in Trier und den hoffentlich zahlreichen Schwimmern die Daumen, dass ein ordentliches Sümmchen zusammengeschwommen wird.
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