Was für ein Finish! Trier gewinnt den offenen Schlagabtausch mit Bremerhaven dank großer Moral und einem Gamewinner von Bucknor in der Schlusssekunde mit 85:84. Topscorer für Trier wurde Ricky Harris (21 Punkte).
Trier. In einer sehr ausgeglichenen und schnellen Partie hatten die Gäste zunächst das Heft in der Hand, gingen gegen eine noch wackelige TBB-Defensive schnell mit 8:14 in Führung. Trier kam anschließend besser ins Spiel. Angeführt von Mathis Mönninghoff, einem gewohnt aktiven Ricky Harris sowie einem sehr selbstbewussten Adin Vrabac erarbeiteten sich die Gastgeber das nötige Selbstbewusstsein.
Trier zog im zweiten Viertel vor allem über den jungen Bosnier Vrabac ein ums andere Mal aggressiv zum Korb und setzte Bremerhaven damit unter Druck. Mit 45:46 ging es in die Kabinen, eine leider wieder desaströse Freiwurfquote (67% bei Spielende) verhinderte die Pausenführung für Trier.
Wirklich turbulent wurde es aber erst danach. Die TBB brachte Bremerhaven mit einer Ganzfeldpresse aus dem Rhythmus und legte die Gangart für den weiteren Spielverlauf fest. Aus einem guten Spiel wurde ein offener Schlagabtausch, der sich auch in drei ausgefoulten Feldspielern sowie einer Beinahe-Rangelei niederschlug.
Verschärfte Gangart in Hälfte Zwei
Dauerbrenner Schultze sammelte mit einem gut verkauften Flop jede Menge Sympathiepunkte bei den Trierer Fans, die das mit einem gellenden Pfeifkonzert honorierten – Chikoko hatte dabei sein fünftes persönliches Foul kassiert. Beim zweiten Versuch traf es dann aber Schultze selbst, der sich also wie sein Kollege O’Brien kurz zuvor mit dem 5. Foul selbst aus dem Spiel nahm und Trier ein gewisses Momentum bescherte. Fast hätten Ehambe und der unfassbar starke McGee Trier im Schlussviertel aber trotzdem den Zahn gezogen, weil die Dreier bei den Eisbären – wie schon im Hinspiel – am Fließband fielen (12 von 27). Eine zwischenzeitliche 10-Punkte-Führung ging in der Schlussphase daher wieder verloren.
TBB dreht Zitterpartie mit der Schlussirene
Beinahe zum tragischen Helden mutiert wäre Dennis Kramer. Obwohl insgesamt wieder mit einem soliden Einsatz und guter Defense, nahm er beim kritischen 80:80 (und reichlich Zeit auf der Schussuhr) einen Dreier, der weit daneben ging. Lorenzo Williams bedankte sich auf der Gegenseite mit der erneuten Führung für die Gäste – eine Situation, die die TBB beinahe um den Sieg gebracht hätte.
Aber eben nur fast, weil Ricky Harris (8 Punkte im Schlussabschnitt) und Jermaine Bucknor den Tag retteten. Harris traf zunächst den Dreier zum 83:84, ehe der unfassbar starke McGee Trier ins Mark traf – nach seinem Korbleger zur neuerlichen Bremerhavener Führung sah es bei nur 3.2 Sekunden Restspielzeit nach einem sicheren Sieg der Gäste aus. Eine bittere Vorstellung nach den kraftraubenden Investitionen der zweiten Halbzeit, dachte sich wohl auch Jermaine Bucknor. Der Kanadier hatte nach dem Zuspiel von Buddy Anderson unerwartet viel Platz auf dem Weg Richtung Korb, zog mit langen Schritten gegen Lorenzo Williams und „eierte ihn rein“ (O-Ton Rödl). Eine Zehntelsekunde später: Schlusssirene, Führungswechsel, Sieg und das halbe Trierer Team auf dem Weg Richtung Tribüne, wo sich der völlig ausrastende Bucknor schon feiern ließ.
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Dass Bucknors Gamewinner mit ein wenig Pech auch als Offensivfoul durchgegangen wäre, macht die Punkte nicht weniger wert. Mit dem Sieg gegen Bremerhaven fährt die TBB das erste ‚Vier-Punkte-Spiel‘ gegen einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf ein, von denen man in der Rückrunde einige zu Hause empfangen wird.
Mit Material der TBB Trier.
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Statistik
Zuschauer: 3811
Zwischenstände: 23:24 | 45:46 | 66:60 | 85:84
TBB Trier: Harris (21), Mönninghoff, Anderson (12), Bucknor (10), Chikoko, Vrabac (je 9), Canty, Lukovic (je 5), Kramer (2)
Eisbären Bremerhaven: McGee (27), Ehambe (17), Williams (12), O’Brien (11), El Domiaty (8), Searcy (5), Schneiders (4), Chase, Schultze, Stückemann (je 0)
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