Am Donnerstag wurde sie nach der Sommerpause endlich fortgesetzt, die beliebte Reihe „Cafehauskonzerte“, die von Musiker Jochen Leuf und einigen fleißigen Mitstreitern ins Leben gerufen wurde. Erster Gast nach der Sommerpause war der Kölner Singer- und Songwriter Fabio, alias „Hello Piedpiper“. Als Location wählte man dieses Mal den Laden von Schmuckdesignerin Elena Villa.
Eigentlich ist die Zahl 13 nicht gerade für ihre glückspendende Wirkung bekannt, doch am Donnerstag, den 19.September versprach der 13. Auftritt von Musiker „Hello Piedpiper“ auf seiner 15-tägigen Tour ein glückliche Sache für Veranstalter, Künstler und Zuschauer zu werden. Als Auftakt nach der Sommerpause läutete er die Cafehauskonzerte ein. Die Idee dahinter: Musiker, in einer kleinen dafür feinen, möglichst ungewöhnlichen Location vor einem kleinen, aber feinen Publikum.
Besondere Location…
Eine besondere Location: Der Laden von Schmuckdesignerin Elena Villa. Elena Villa und Jochen Leuf kannten sich bereits von Kunststammtisch: „Ich weiß gar nicht mehr, wer den Vorschlag gebracht hat, auf jeden Fall war ich von der Idee sofort begeistert, ein Konzert in meinem Laden zu machen“, erzählt Elena Villa-Hamann. Als Jochen und seine Kollegen dann anrückten mit Tontechnik, Licht und Co. dachte sie nur eines: „Mein Gott, wie professionell!“ Sie selbst hatte nicht so viel Ahnung von Veranstaltungstechniken, was musikalische Events angeht, umso entspannter war sie, als sie sah, dass alles Hand und Fuß hatte.
Auch Singer- und Songwriter Fabio alias „Hello Piedpiper“ war begeistert von Location und Organisation, passte doch alles perfekt zu seinem Auftritt. Auch das Publikum, welches gebannt zuhörte. Sich mit geschlossenen Augen und gespitzten Ohren auf seinen „geloopten Folk“ einließ, wie ein Kritiker seine Musik so treffend nannte. In der Tat arbeitet „Hello Piedpiper“ vor allem mit zwei Sachen: Seiner Stimme und seiner Loopstation.
…ernste Themen…
Mit der einen kann er Einspielungen, sei es gesungen, gepfiffen, gespielt oder getrommelt, live aufnehmen und in Endlosschleife, eben „geloopt“, abspielen. Mit der anderen kann er seine politischen und oft kritischen fast schwermütigen Texte darbieten. Die Themen der meisten Songs dieses Abends handelten von „Problematiken“ wie Angst, Depressionen, heimgekehrten Soldaten, Ertrinken oder Krieg. Trotz der gewaltigen (und gewalttätigen) Themen bleiben „Hello Piedpipers“ Songs leicht und harmonisch. Die Melodien sind eingängig und vielseitig. Keine Ohrwürmer, dafür jede ein Unikat. Sie bleiben nicht leicht im Ohr oder im Kopf, dafür wandern sie direkt weiter in den Körper zum mitwiegen und -wippen. Oder verbleiben ein bisschen in der Bauchgegend, wo sie ein warmes, wohltuendes Gefühl hervorrufen. Tiefenentspannt kann man dann nach Hause gehen. Trotz schwerwiegendem Inhalt. Eine kleine Katharsis über die Ohren.
Mit entspannter, fast leise-tretender Bühnenpräsenz weiß der 32-jährige Lehramtsstudent für Englisch und Spanisch von sich und seiner Musik zu überzeugen. Fragt man nun nach dem Lebensziel des Musikers ist man von so viel Entspanntheit fast verblüfft: Das Lehramtsstudium will er schon fertig machen, die Musik verzögert das Ganze eben nur etwas. Und der Traum vom Leben als Vollzeitmusiker? Es gibt keinen Traum, er hat das ja jetzt. „Wenn es mehr werden sollte, dann wird das mehr. Und wenn nicht, dann nicht.“ Er rennt dem „großen Erfolg“ nicht hinterher, sondern lebt das, was jetzt möglich ist. „Ich komme so langsam in ein „vernünftiges“ Alter, in dem man merkt, dass alles relativ ist.“ Also sieht er alles auch „relativ locker“.
…entspannte Stimmung
Nur das die Freundin auf seiner 15-tägigen Tour durch halb Deutschland, von Frankfurt nach Gießen weiter nach Darmstadt und Mainz, Augsburg und München um nur ein paar zu nennen, Zuhause bleiben muss, ist ein kleiner Wehrmutstropfen für den Künstler.
Eigentlich sollte auch Hannah Fortenbacher an diesem Abend einen Soloauftritt haben, als kleiner Vorgeschmack sozusagen. Auf den Hauptact und natürlich auf ihre eigenen Songs. Leider lag sie an diesem Abend mit Fieber im Bett. 5vier.de wünscht ihr, sofern sie nicht schon wieder auf den Beinen ist, gute Besserung und hofft, dass man sie beim nächsten Cafehauskonzert erleben darf.
Wer das Cafehauskonzert dieses Mal verpasst haben sollte, kann sich über Facebook die nächsten Termine anschauen: https://www.facebook.com/CafehauskonzerteTrier
Fotos: Jasmin Thomé und Stefanie Braun
Kommentar verfassen