Das Studium ist ein Dschungel. Der 5vier Reporter Lars Eggers hat ihn überlebt und enthüllt seine ganz persönlichen Überlebenstipps.
Eigentlich sollte es in diesem USG ja um die richtige Ernährung im Studium gehen, aber ganz ehrlich – es ist einfach zu heiß, um übers Essen zu schreiben. Eigentlich ist es zu heiß um über irgendwas zu schreiben.
Der Sommer stellt für viele Schreibtischarbeiter eine echte Herausforderung dar. Ab dem frühen Vormittag geht oft gar nichts mehr, wenn die Temperaturen auf 30 Grad und mehr in den Arbeitsräumen klettern. Wer will schon gerne über Referate und Hausarbeiten nachdenken, wenn einem das Hirn gerade flüssig aus den Poren kocht? Ich jedenfalls nicht.
Eigentlich gibt es nur eine Möglichkeit: ab Juni in die Südsee absetzen und in der Hängematte vor sich hin schaukeln. Klingt doch prima, oder? Jetzt brauchen wir alle nur noch einen Nebenjob, der uns 100 Euro die Stunde bringt, damit wir alle ein Vierteljahr Urlaub machen können. Wer den nicht hat, der muss wohl oder übel am Schreibtisch vor sich hin brutzeln – oder?
Der USG zeigt dir ein paar Tipps und Tricks, wie du dir die Hitze des Studienplatzes erträglicher machen kannst.
Das Arbeit-Pause-Verhältnis
Besonders wichtig ist es, dass du die Arbeitsphasen im Sommer anders einteilst, als du es bei kälterem Wetter tust. Die Faustregel lautet: je heißer es ist, desto kürzer ist deine Aufmerksamkeitsspanne. Das heißt, je wärmer dein Arbeitsplatz ist, desto öfter musst du Pause machen. Bei einer Raumtemperatur von 27 bis 30 Grad solltest du alle 90 Minuten eine Viertelstunde Pause machen. In der Pause solltest du den Raum lüften (siehe unten) und dich ein wenig bewegen.
Das Sauerstoffproblem
Wir kennen das Problem alle. Zehn Minuten am Schreibtisch und schon hat man das Gefühl, jemand hätte nicht nur die Hitze hoch, sondern auch die Atemluft abgestellt. Tatsache ist: Wir haben in wärmeren Räumen eine schlechtere Aufnahmerate von Sauerstoff. Wir nehmen in einem 30 Grad warmen Raum zwischen fünf und fünfzehn Prozent weniger Sauerstoff auf, als in einem 20 Grad warmen Raum. Hinzu kommen natürlich noch Transpiration und der auf höherem Level arbeitende Metabolismus. Alles in allem stimmt deine Wahrnehmung also: Du kannst in einem warmen Raum schlechter atmen. Was also tun? Die Antwort ist einfach: lüften. Egal, wie warm es draußen auch ist, du musst regelmäßig lüften, damit die verbrauchte Luft ausgetauscht wird. Es hilft einen Ventilator auf das Fensterbrett zu stellen, so wird die einströmende Luft ein wenig abgekühlt.
Wasser…Wasser!
Ein gesunder Mensch braucht täglich ungefähr 2,5 Liter Wasser zum überleben; davon werden im Normalfall 1,3 Liter getrunken, 0,9 Liter mit der Nahrung aufgenommen und 0,3 Liter entstehen bei der Energieproduktion des Körpers. Das gilt für normale Raumtemperaturen. Im Sommer kann der Flüssigkeitsbedarf mal ganz schnell auf das Dreifache steigen.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) meint dazu:
„Geeignete Durstlöscher, die immer in greifbarer Nähe sein sollten, sind Leitungs- oder Mineralwasser, ungesüßte Kräuter- und Früchtetees sowie Fruchtsaftschorlen. Koffein- und alkoholhaltige Getränke sind als Durstlöscher ungeeignet, da sie den Kreislauf anregen und das Schwitzen zusätzlich fördern. Auch zuckerhaltige Erfrischungsgetränke sind ungeeignet. Bei extremem Schwitzen können entfettete Fleisch- oder Gemüsebrühen, Gemüsesäfte oder Tees mit einer Prise Salz die Verluste an Wasser und Mineralstoffen mit dem Schweiß gut ausgleichen.“
Genauso wichtig ist es, dass nicht erst getrunken wird, wenn der Durst da ist, denn Durst ist ein Zeichen für ein bereits eingetretenes Flüssigkeitsdefizit. Also: regelmäßig und in kleinen Mengen trinken.
„Trinkmuffel können mit wasserreichen Lebensmitteln wie zum Beispiel Melonen, Tomaten und Gurken ihren Flüssigkeitshaushalt aufbessern“, so der DGE auf seiner Homepage.
Auch sollte man etwas traubenzuckerhaltiges parat haben, denn auch der Traubenzuckerverbrauch steigt mit der Wärme und das wird sich sehr schnell auf deine Konzentrationsfähigkeit auswirken.
WiFi ist dein Freund
Und hier noch ein Tipp, der so offensichtlich ist, dass ich mir fast schon blöd vorkomme, wenn ich ihn gebe. Sehr viele Aktivitäten eines Studenten lassen sich draußen erledigen. In einer Welt voller Laptops, iPhones und dieser seltsamen tragbaren Papieransammlungen mit den bunten Umschlägen (auch „Bücher“ genannt) ist es gar kein Problem, seine Arbeit so zu planen, dass man die Mittagshitze im schattigen Park verbringen kann. Und genau dort werde ich nun auch hingehen und am USG über die richtige Ernährung arbeiten, der ja eigentlich hier hätte stehen sollen.
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