Das Moselgebiet gehört zu den größten Weinanbaugebieten in Deutschland und ist zugleich auch das älteste. Da kommt es nicht überraschend, dass sich die Universität Trier auch selbst am Weinbau probieren möchte. Und das Projekt erhält gute Resonanz.
Das Projekt wurde zum ersten Mal 2011 der Öffentlichkeit vom Initiator und Präsidenten der Uni Trier, Prof. Dr. Michael Jäckel, vorgestellt. Die Idee an sich ist aber nicht neu. Schon zuvor haben ein paar Jurastudenten ein kleines Stück Land mit Wein bebaut. Aufgrund von aufkommenden Examensprüfungen mussten sie das Projekt jedoch wieder aufgeben.
Weinbaudomäne wichtiger Partner
Doch die Idee, als Uni einen eigenen Weinberg bewirtschaften zu wollen, ist deutschlandweit einmalig. Zusammen mit der staatlichen Weinbaudomäne Trier hat das Projekt mittlerweile schon sehr konkrete Formen angenommen. Es haben sich bisher an die 60 Freiwillige gemeldet, beim Projekt aktiv mitzumachen. Unter den Interessierten sind Studenten, Professoren, Mitarbeiter der Verwaltung und Absolventen der Uni Trier, die nun in der Region arbeiten.
Ein passender Ort wurde ebenfalls schon gefunden. Die als Uni-Weinberg infrage kommenden Parzellen liegen im Avelertal. Die zwei Parzellen sind rund 500 Quadratmeter groß und fassen an die 1500 und 2000 Weinstöcke. Bepflanzt werden die Weinstöcke mit Riesling-Reben. Für den dann in Eigenproduktion produzierten Wein soll sogar auch ein eigenes Etikett designt werden.
Ohne die Weinbaudomäne Trier wäre das Projekt allerdings nicht zu realisieren. Da die Uni Trier in den nächsten Jahren mehrere Millionen Euro sparen muss, soll die Partnerschaft mit der Weindomäne erhebliche Kosten sparen. Die Weindomäne stellt voraussichtlich die Geräte und Werkzeuge zur Verfügung und soll sich in Zukunft um die maschinellen Arbeiten, wie zum Beispiel Pflanzenschutz, Bodenbearbeitung und Weinlese, kümmern. Alle anderen Arbeiten, die anfallen, werden dann von den Hobby-Weinbauern bewältigt.
Harte, aber schöne Arbeit
Eine der vielen Teilnehmer ist schon jetzt ganz begeistert von der Idee: „Es macht mir wirklich sehr viel Spaß am Weinberg zu arbeiten, aber da mich zu Hause keiner der Winzer mitarbeiten lässt, bin ich besonders froh darüber, dass die Uni so ein Projekt initiiert hat“, erzählt sie begeistert. „Ich sehe das Ganze auch als eine gute Gelegenheit, neue Leute von der Uni kennenzulernen und einige Kontakte knüpfen zu können.“
Auf die Frage, wie sie auf das Projekt gekommen sei, erzählt sie: „Erfahren habe ich von dem Projekt über Facebook. Ich habe die Uni-Seite abonniert und bin dadurch auf einen Bericht über das Projekt gestolpert. Dann habe ich mich gleich spontan für die Aktion angemeldet.“ Besonders Spaß mache ihr bei der Arbeit die, zwar harte, aber schöne körperliche Arbeit: „Auch arbeite ich gerne draußen und in einem Weinberg in der Natur an der frischen Luft zu stehen ist einfach das Höchste für mich“, schwärmt sie.
Zum Arbeiten konkret getroffen haben sie sich bisher aber noch nicht: „Bisher hatten wir nur zwei Vorbesprechungen zusammen mit Herrn Jäckel und anderen. Dort wurde uns dann beispielsweise erzählt, dass wir uns nicht um Kleidung und Geräte selber kümmern müssten, sondern alles Wichtige gestellt bekämen“, erläutert sie. Die richtige Arbeit am Weinberg soll aber jetzt im Juli starten. Jeder kann dann so arbeiten, wie er Zeit und Lust hat, aber immer zu festen Terminen.
5vier hofft, dass wir alle schon bald in den Genuss von einem leckeren Uni-Wein kommen werden!
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