Die vorlesungsfreie Zeit ist demnächst zu Ende – der Alltag geht dann wieder für die Trierer Studierenden los. Pünktlich zum Wintersemester 2014/2015 werden wieder viele Erstis über Campus orientierungslos irren und häufig die gleichen Probleme und Fragestellungen haben.
Trier. Schon immer über die fehlende Smartphone-Optimierung der Uni-Seite geärgert? Du suchst ständig in der Bib PC-Arbeitsplätze oder Bücher? Du bist oder warst als Ersti mit der Uni überfordert?
Zur Lösung dieser ganz alltäglichen Probleme bietet die Universität ab sofort die neue CampusApp an. Die Zielgruppe nur auf die Studierenden zu reduzieren, wäre jedoch falsch, vielmehr sollen auch Mitarbeiter und Gäste aus Forschung, Wirtschaft, Kultur und Politik mittels der Smartphone-App angesprochen werden.
5vier.de testet die App exklusiv für Euch auf Herz und Nieren:
Wie Ihr in der Galerie seht, enthält die App derzeit folgende Funktionen:
Vorteile
Das wichtigste Feature gleich vorneweg – mobiles Stud.IP! Hierbei handelt es sich um das zentrale Tool für Studierende, um den Überblick über alle Veranstaltungsunterlagen zu behalten, da hier die Dozenten ihre Vorlesungsfolien oder Vertiefungsliteratur hochladen. Jederzeit könnt ihr nun mit der CampusApp in einer für Smartphones optimierten Darstellung auf Eure Veranstaltungsunterlagen, Termine und Veranstaltungsnews zugreifen. Vorbei die Zeiten des nervigen Zoomens, falls man per Smartphone auf die Webversion von Stud.IP zugreift.
Die TriCat-Funktion in der App erleichtert den Alltag in der Bibliothek bei der Suche nach Büchern und Zeitschriften ungemein, da die Signaturen nicht mehr per Hand notiert werden müssen. Alle notwendigen Informationen aus dem digitalen Bibliothekskatalog werden kompakt und übersichtlich angeboten. Einfach nur noch das Smartphone auf der Suche nach Euren Quellen mitnehmen, Zeit sparen und auf die eigentliche Lern- und Kreativarbeit konzentrieren!
Nächstes Problem für alle „Stammkunden“ in der Bibliothek: Vor allen Dingen in den Stoßzeiten im Semester sind freie PC-Arbeitsplätze Mangelware. Der CIP-Pool-Ticker zeigt für alle Pools an Campus 1 und 2 an, wie viele PC-Arbeitsplätze in einem Raum verfügbar sind. Ein einfaches Farbsystem von Rot nach Grün unterstützt dies zusätzlich visuell. Sollte man (vor allen Dingen als Ersti) nicht wissen, wo sich der Raum befindet, lässt sich eine präzise Kartendarstellung über Google Maps abrufen. Prima gelöst – intuitiv in der Nutzung und praktisch im Alltag!
Auch die uniSport-Funktion ist hervorragend umgesetzt, da übersichtlich angezeigt wird, an welchem Tag und zu welcher Uhrzeit, welche Sportart am Sportgelände der Uni angeboten wird. Durch den stressigen Studentenalltag, insbesondere in der Klausur- und Hausarbeitsphase, sind fehlende Kondition und Haltungsprobleme in Rücken- und Schulterpartie bei vielen Studenten fast vorprogrammiert. Die App kann hierbei einen Anreiz schaffen, mehr Studenten für die Angebote des Hochschulsports zu begeistern.
Die Funktion „Allgemeine Informationen“ bietet eine übersichtliche Darstellung über alle Öffnungszeiten, Räume und Kontaktdaten der Verwaltungsbereiche wie IT-Service ZIMK, Studentensekretariat oder Studierendenwerk. Durch die kompakte Darstellung in der App lässt sich viel Zeit bei Eurer Informationssuche sparen.
Wichtig für alle Erstis: die Funktion „Ersti-Infos“ in den Einstellungen aktivieren! Zusammen mit CampusNews, dem Nachrichtenservice des ZIMK sowie der Verlinkung der Social-Media Kanäle erhaltet Ihr nun alle Neuigkeiten direkt aufs Smartphone.
Nachteile
Neben vielen Vorteilen gibt es auch Kritik. So findet zwar die Integration von Stud.IP statt, sodass ihr auf Vorlesungsmaterialen zugreifen könnt. Eine Integration des Webmail Services, der für die Kommunikation speziell mit Lehrstühlen und sonstigen Mitarbeitern der Universität essentiell ist, findet bisher aber nicht statt. Zwar existiert für Studenten, die seit dem Wintersemester 2013 immatrikuliert sind, die Outlook WebApp – alle Studenten der vorherigen Jahrgänge müssen jedoch vorerst weiterhin mit dem unkomfortablen Zoomen im Webmail-Service auf dem Smartphone vorliebnehmen.
Neben dem fehlenden Web-Mail Service ist der fehlende Zugang auf eine mobil-optimierte Variante von LSF (Lehre-Studium-Forschung) anzumerken. Hier besteht Nachholbedarf, sodass auch bequem per Smartphone auf Klausur- und Veranstaltungsanmeldungen, Notenspiegel, Vorlesungsverzeichnis, Semesterbescheinigungen und Modulhandbücher zugegriffen werden kann. LSF und Stud.IP synchronisieren sich gegenseitig – entsprechend ist eine einseitige Konzentration auf Stud.IP nicht sinnvoll. So muss man sich z.B. für ein Seminar zunächst im System LSF anmelden, bevor der Zugriff auf die Veranstaltungsunterlagen in Stud.IP über Nacht freigeschaltet wird.
Die Verknüpfung mit der KunstCampus App bietet dem Nutzer keinen wirklichen Mehrwert, kann aber für Kunstinteressierte sehr interessant sein. Für die breite Masse ist der Content vermutlich weniger bedeutsam.
Letztlich ist anzumerken, dass es sich um eine Integration mehrerer Apps handelt. Ist beispielsweise die VRT-App oder die Stud.IP Mobil-App nicht bereits auf dem Smartphone installiert, verweist die CampusApp zunächst auf den Google PlayStore oder iTunes mit der Aufforderung, die jeweilige Funktion zu installieren. Nach erfolgreicher Installation öffnet die CampusApp dann einfach die VRT-App. Die meisten Studenten und Universitätsmitarbeiter werden aber natürlich die VRT-App schon installiert haben. Insofern handelt es sich um eine nette Funktion, die aber keinen wirklichen Mehrwert bietet.
Fazit
Die CampusApp stellt einen sehr guten Ansatz dar und zeigt, dass auch die Universität Trier in der Lage ist, ihre Tradition mit den neusten technischen Entwicklungen in Einklang zu bringen. Kleinere Mängel wie fehlende Funktionen, die leicht hinzugefügt werden können, täuschen nicht darüber hinweg, dass die App das Studentenleben vereinfacht. Offen bleibt, ob fehlende Funktionen wie LSF oder Webmail-Service im Laufe der kommenden Zeit noch zu den bisherigen Funktionen hinzugefügt werden.
CampusApps oder Stud.IP Apps sind an anderen Unis längst Standard, sodass die Stadt Trier gut darin beraten ist, die Digitalisierung ihrer Hochschulen (auch der FH) voranzutreiben. Die Mainzer Johannes Gutenberg Universität bietet beispielsweise seit 2012 eine eigene CampusApp an. Möchte sich Trier als älteste Stadt Deutschlands auch weiterhin als Hochschulstandort für Studenten und Wissenschaftler etablieren, gilt es, in Zukunft derartige Konzepte weiter zu fördern.
Ladet Euch die Campus App einfach über den Google PlayStore oder Apple iTunes herunter und probiert sie selbst aus!
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