Trier. Die Stiftung „Menschen in Not – Caritas-Stiftung im Bistum Trier“ hatte zur Feier ihres 20. Geburtstag eingeladen und beging den Tag mit rund 120 Festgästen aus Kirche, Politik und Gesellschaft. Seit zwei Jahrzehnten unterstützt die Dachstiftung Menschen, die wegen körperlicher, geistiger oder finanzieller Benachteiligungen auf Hilfe angewiesen sind.
Soziale Energie als Antrieb
Die Frage, was Stifterinnen und Stifter umtreibt, beleuchtete die Trierer Universitätspräsidentin Professorin Dr. Eva Martha Eckkrammer. Anhand des Konzepts der sozialen Energie (nach Hartmut Rosa) bescheinigte sie den Engagierten eine hohe Selbstwirksamkeit und zog das Fazit: „Sich einsetzen, Engagement leben, Verantwortung übernehmen: Die Menschen hinter der Stiftung Menschen in Not setzen mit ihrer Arbeit ungeheure Energie frei. Diese Energie ist es, die im Großen unsere Gesellschaft funktionieren lässt und im Kleinen immer wieder neu Sinn stiftet“.
Engagement als unverzichtbare Säule der Gesellschaft
Diese Perspektive wurde in Interviews mit Moderatorin Julia Lehmann bestätigt. Bischof Ackermann erinnerte daran, dass das Engagement der Zivilgesellschaft unverzichtbar sei: „Die Gesellschaft und das soziale Miteinander zu gestalten ist Aufgabe von uns allen“. Das flankierte Uni-Präsidentin Eckkrammer, indem sie daran erinnerte, dass schon im Mittelalter die Kirche in sozialen Notlagen helfend an der Seite der Menschen war, aber etwa in den Klöstern auch für Bildung gesorgt habe. Und sie hielt fest: „Wir werden den Zustand, wo alle Not gelindert ist, vermutlich nicht erreichen“. Deshalb, so betonte DiCV-Vorsitzender Welter, „gehen wir mit der Stiftung in die Lücken“ und versuchten „im System systemverändernd zu wirken“.
Als Stifterinnen und Stifter Selbstwirksamkeit und Nachhaltigkeit erleben
Was Stifterinnen und Stifter bewegt, illustrierten die Vorsitzenden der Familie-Ecker-Stiftung, Dr. Anne Vischer-Wagner und ihre Mutter Brunhilde Wagner. Die Stiftung setzt sich für hilfsbedürftige Kinder und Jugendliche im Ausland ein. Gegründet hatte die Stiftung Vischer-Wagners Großvater aus dem eigenen Erleben als Vollwaise heraus und „geprägt vom christlichen Glauben“, wie Vischer-Wagner erklärte. In dem Familienprojekt erlebe man „Selbstwirksamkeit“. Brunhilde Wagner sagte, die Stiftung ermögliche ein nachhaltiges Wirken, „die Tradition weiterzuführen und den Eltern für ihre Initiative zu danken“.
Wie konkret die Stiftung wirkt, stellten die Referentin für Kinder, Jugend und Familie Laura Tober und die Abteilungsleiterin Soziale Sicherung und Teilhabe des Diözesan-Caritasverbandes Bianca Monzel am Beispiel der Caritas-Familienbüros heraus. Die Mitarbeiterinnen in den Büros helfen bei der Beantragung von Familienhilfen – und können gut nachvollziehen, dass Familien an den enormen bürokratischen Hürden oft scheitern, wie Monzel darstellte. Dazu komme die Scham, in einer Situation, um Hilfe bitten zu müssen. „Wir bleiben an der Seite der Menschen, auch über einen längeren Zeitraum“, erläuterte Tober. Allein im Jahr 2024 habe man 500 Familien mit 1.000 Kindern durch den Abruf von rund 3,2 Millionen Euro unterstützen können. Tober und Monzel warben für die Fortführung des Projekts, das im kommenden März ausläuft.
Sieben Förderpreise zum Geburtstag
Ein ganz besonderes Geschenk ging im Rahmen des Festaktes auch an gleich sieben eindrucksvolle Projekte im Bistum Trier. Sie hatten sich gegen insgesamt 20 Einreichungen zum ausgelobten Förderpreis für Projekte zur Unterstützung und Teilhabe älterer Menschen im Bistum Trier durchgesetzt. Mehr Infos gibt es in einem vorherigen Artikel.
Die Stiftung „Menschen in Not – Caritas-Stiftung im Bistum Trier“ feiert in diesem Jahr ihr 20-jähriges Bestehen. Informationen zur Arbeit der Dachstiftung und den dazugehörenden Stiftungen sind unter https://www.stiftung-menschen-in-not.de/start/ zu finden.
PM Bischöfliches Generalvikariat Trier
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