Trier. Mit einem Festakt hat das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier seinen Chefarzt der Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Professor Dr. med. Detlef Ockert, in den Ruhestand verabschiedet. Zugleich wurden mit den beiden Privatdozenten Dr. med. Johannes Hopf und Dr. med. Fabian Bartsch zwei neue Chefärzte offiziell in ihre Funktionen eingeführt.

Pionier der minimalinvasiven und roboterassistierten Chirurgie
Professor Ockert hatte maßgeblichen Anteil an der Einführung der roboterassistierten Chirurgie im Brüderkrankenhaus und engagierte sich mehr als zwei Jahrzehnte in der Förderung des ärztlichen Nachwuchses.
Als Professor Dr. med. Detlef Ockert 1986 seine ärztliche Laufbahn startete, hatte sich die Laparoskopie noch nicht durchgesetzt. Heute zählt das auch als „Schlüssellochtechnik“ bezeichnete Verfahren zum Standard einer jeden chirurgischen Abteilung, und längst hält auch die roboterassistierte Chirurgie Einzug in die OP-Säle. So hatte Professor Ockert maßgeblichen Anteil an der Etablierung des ersten Da-Vinci-Operationssystems in Trier: Nach erfolgreichem Start im Sommer 2022 in der Urologie begann schon wenige Monate später auch in der Allgemein- und Viszeralchirurgie des Brüderkrankenhauses das Zeitalter der Robotik.
Mehr als zwei Jahrzehnte stand der gebürtige Mannheimer an der Spitze der Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie des Brüderkrankenhauses Trier. Nach Studium in Heidelberg, Freiburg und Mannheim arbeitete der heute 66-Jährige an der Technischen Universität Dresden, bis er 2003 von der Elbe an die Mosel wechselte. Tausende Patientinnen und Patienten wurden von ihm und seinem Team in Trier operiert, immer fortschrittlichere Verfahren kamen hierbei zum Einsatz. Doch so sehr sich die Chirurgie und die gesundheitswirtschaftlichen Rahmenbedingungen auch geändert haben, gilt nach Überzeugung von Professor Ockert unverändert: „Wir sind nur dem Patientenwohl verpflichtet!“.
Engagement für die medizinische Ausbildung und Nachwuchsförderung
„Sie haben einiges erlebt und vieles bewegt“, würdigte Christian Weiskopf, Regionalleiter der BBT-Gruppe, Region Trier dessen Wirken. Neben der Etablierung seiner Abteilung, die heute über Stadt und Region hinaus einen guten Ruf genieße, habe sich der langjährige Chefarzt, der im vergangenen Dezember in seinen Ruhestand trat, vor allem um die Ausbildung junger Mediziner verdient gemacht. In diesem Zusammenhang würdigten Weiskopf wie auch der Ärztliche Direktor des Brüderkrankenhauses, Professor Dr. med. Tim Piepho, Professor Ockerts Einsatz beim Aufbau des Medizincampus Trier der Universitätsmedizin Mainz.
Verbindung von Tradition und Innovation in der chirurgischen Fachrichtung
Dass Markus Leineweber, Direktor Unternehmenskultur, im bis auf den letzten Platz gefüllten Albertus-Magnus-Saal auch zahlreiche Vertreter der Mainzer Universitätsmedizin begrüßen konnte, kam nicht von ungefähr. Schließlich war der neue Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie, Privatdozent Dr. med. Fabian Bartsch, über 13 Jahre in der Landeshauptstadt tätig und hielt sein langjähriger Chef Professor Dr. med. Hauke Lang die Laudatio. Als einen „Mitarbeiter, der zu uns passt“ begrüßte Bruder Peter Berg, Regionalleiter der BBT-Gruppe, Region Trier Priv.-Doz. Dr. Bartsch und hob unter anderem dessen breite chirurgische Ausbildung und große Erfahrung hervor.
Dankbarkeit, Verantwortung und die Vision einer menschlichen Chirurgie
In sehr persönlichen Worten blickte der 40-Jährige auf seine bisherige Laufbahn zurück und dankte beruflichen wie persönlichen Wegbegleitern für deren Unterstützung, ohne die er es nach eigener Darstellung nie zum Chefarzt geschafft hätte. In Trier habe man ihn „außerordentlich herzlich empfangen“, auch erlebe er hier jeden Tag, wie der Begriff „Dienstgemeinschaft“ mit Leben gefüllt werde. Professor Ockert habe ihm eine hervorragend aufgestellte Abteilung mit einem tollen Team hinterlassen. Wie zuvor schon sein Vorgänger hob der gebürtige Bremerhavener die Bedeutung der Pflege hervor, die Professor Ockert als „Rückgrat dieses Hauses“ bezeichnet hatte. Der neue Chefarzt kündigte an, das Leistungsspektrum seiner Abteilung ausbauen und eine „Chirurgie mit Empathie“ bieten zu wollen.
Priv.-Doz. Dr. Bartsch zeichne neben seiner fachlichen eine hohe menschliche Kompetenz aus, erklärte Professor Lang, Direktor der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie der Universitätsmedizin Mainz. „Er ist ein hervorragender Arzt und eine integre Persönlichkeit“, attestierte er seinem langjährigen Mitarbeiter.
Vom Heimatort an die Mosel: Ein neuer Chefarzt mit vielseitiger Erfahrung
Bereits im Oktober nahm Priv.-Doz. Dr. Hopf seine Tätigkeit als neuer Chefarzt der Unfall- und Wiederherstellungschirurgie des Brüderkrankenhauses auf. Der in Trier aufgewachsene Mediziner startete seine ärztliche Laufbahn nach dem Studium in Göttingen und Gießen in Köln, bevor er ans Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie der Universitätsmedizin Mainz wechselte. Seit 2022 arbeitete er als Oberarzt am Universitätsklinikum des Saarlandes und damit an seinem Geburtsort Homburg. Nach seinem Wechsel vom Rhein an die Saar kam der Ruf an die Mosel, „womit sich der Kreis gewissermaßen schließt“, wie Bruder Peter Berg mit Blick auf den bisherigen Lebensweg des neuen Chefarztes befand.
Priv.-Doz. Dr. Hopf bringe die notwendige „Balance zwischen Ehrgeiz und Empathie“ mit, die es für seine neue Aufgabe brauche, bescheinigte ihm Professor. Dr. med. Tim Pohlemann, früherer Direktor der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie im Universitätsklinikum des Saarlandes. Er selbst habe „viele Inspirationen in der gemeinsamen Zeit durch Privatdozent Dr. Hopf erhalten“, so sein Laudator.
Modernisierung und Weiterentwicklung der Unfallchirurgie im Brüderkrankenhaus
Der neue Chefarzt möchte im Brüderkrankenhaus das gesamte Spektrum der modernen Unfallchirurgie anbieten. Eine besondere Expertise im Bereich der Alterstraumatologie konnte erst vor wenigen Wochen durch die Zertifizierung als Alterstraumazentrum nachgewiesen werden. Der junge Chefarzt kündigte an, neue Schwerpunkte in der Becken- und Acetabulumchirurgie sowie in der Hand- und Ellenbogenchirurgie setzen zu wollen und lobte die Zusammenarbeit im gemeinsam von ihm und Professor Dr. med. Ralf Dieckmann geleiteten Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie des Brüderkrankenhauses. Er sei in allen Bereichen sehr gut aufgenommen worden, so Priv.-Doz. Dr. Hopf, der ergänzte: „Ich freue mich auf die Arbeit mit diesem Team!“.
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