„Freck langsam“ ist vielen Trierern noch ein Begriff. Die von Michael Schu und Jürgen Becker erdachte No-Budget-Gangsterkomödie in Trierer Platt war ursprünglich als etwa zehnminütiger Kurzfilm geplant, wurde dann aber durch Unterstützung zahlreicher lokaler Firmen und Institutionen zu einem regionalen Phänomen. Nun haben die Macher auf einer Pressekonferenz ihr neues Projekt vorgestellt: „City Royale – wei is pillo“!
Trier. Gleich auf den ersten Blick fällt auf: Mit No-Budget hat „City Royale“ nur noch wenig zu tun. Der präsentierte Trailer offenbart einen erstaunlich hochwertigen Look, der sich durchaus mit aktuellen Großproduktionen messen kann. Clevere Perspektiven, atmosphärische Ausleuchtung und knackscharfe Auflösung machen die ersten Ausschnitte von „City Royale“ zu einem audiovisuellen Genuss irgendwo zwischen Tarantino, Scorsese und…naja..Trierer Platt!
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Trotz der optischen Anleihen aus dem zeitgenössischen Gangster-Kino mit schrägen Charakteren und düsteren Hinterhof-Kulissen legen die Macher auch bei „City Royale“ großen Wert auf Comedy. Drehbuch-Mastermind Jürgen Becker unterstreicht nach dem streckenweise fast schon düsteren Trailer nochmal, dass es im fertigen Film eine Menge zum Lachen gibt und man nicht alle Gags im Vorhinein raushauen wollte. Eigentlich hatten Becker und Schu 2012 mit der Vorbereitung für ein „Freck Langsam“-Sequel angefangen, dieses Vorhaben aber mangels überzeugender Ideen wenig später eingestampft. Mit „City Royale“ setzte man dann auf ein komplett neues Projekt im gleichen Genre und mit dem gleichen lokalen Flair, bei dem sich alles um das Gangsterquartett Kliff, Richie, Vince und „Gerät“ trifft, die ihr Unwesen in der ältesten Stadt Deutschlands treiben.
Auch wenn die beteiligte Crew zu großen Teilen die selbe wie beim Kult-Projekt „Freck Langsam“ ist, hat man in allen Belangen kräftig aufgestockt. Obwohl noch nicht alle Dreharbeiten abgeschlossen sind, hat man mit rund 600 Stunden bereits das dreifache an Drehzeit abgekurbelt und mit über 200 Beteiligten fast dreimal so viele Darsteller im Film als noch bei „Freck Langsam“. Entsprechend aufwendig plant man auch die Premierenfeier mit rund 3500 Zuschauern in der Trier Arena, die aller Voraussicht nach am 30. September 2017 über die Bühne gehen wird.
Zum Budget hüllt man sich in Schweigen, lässt aber mit einem Augenzwinkern durchblicken, dass die „Produktionskosten definitiv unter denen von Avatar und Titanic“ liegen. Das überregionale Interesse an der Trierer Produktion würde aber vermutlich selbst James Cameron beeindrucken. Innerhalb von 36 Stunden wurde der Trailer bei Youtube 120.000 Mal aufgerufen. Auch Oberbürgermeister Wolfram Leibe, so erzählen die Macher stolz auf der Pressekonferenz, freut sich außerordentlich über das Engagement der beiden Herren „um noch mehr Glanz in die Hütte zu bringen“.
Und das haben Michael Schu und Jürgen Becker zweifellos geschafft. „City Royale“ sieht schon in den ersten Ausschnitten besser aus, als so manche nationale Produktion. Da kann man nur hoffen, dass die beiden Filmemacher die Kamera auch nach der Premiere nicht aus der Hand legen und weiterhin Trier als Hollywood-reife Dreh-Location auf die Leinwände der Region wuchten….und vielleicht auch bald darüber hinaus!
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