Am 5. August beginnt es wieder, das traditionsreiche Trierer Weinfest in Olewig, das in diesem Jahr zum 63. Mal veranstaltet wird. 5vier.de-Redakteur Andreas Gniffke sprach mit Organisator Franz Kick über den Stand der Vorbereitungen und die teils mühevolle Vorbereitungszeit für eine Großveranstaltung dieser Dimension.
5vier.de: Herr Kick, als Geschäftsführer der Vereinigung der Trier-Olewiger Winzer tragen Sie die Hauptlast der organisatorischen Vorarbeit für das Weinfest. In gut vier Wochen ist es nun wieder so weit, wie ist der Stand der Dinge?
Franz Kick: Die Vorbereitung sind schon sehr weit, vor allem das Musikprogramm steht bereits, was mir persönlich immer sehr wichtig ist. Aber auch die Standvermietungen sind abgeschlossen. Ich beginne immer bereits im Dezember und schreibe zu diesem frühen Zeitpunkt schon einmal die Standbetreiber an. Zu machen sind nun vor allem noch Kleinigkeiten, die aber oft die größte Mühe verursachen. So muss das Veranstaltungsheft dringend fertiggestellt werden, denn die darin enthaltene Werbung ist ein wichtiger Posten auf der Einnahmeseite des Weinfests. Da wir ja keinen Eintritt nehmen, müssen wir zahlreiche andere Geldquellen anzapfen.
5vier.de: Wie finanziert sich ein Fest dieser Größenordnung überhaupt? Es kommen ja auch einige Kosten auf den Veranstalter zu.
Kick: Da gibt es einige Posten, von denen das Heft nur einer ist. Zum einen gibt es die Standmieten, die ich zum Teil während der Veranstaltung persönlich einkassieren muss. Dann spielen unsere Sponsoren eine große Rolle, die uns zum Teil schon sehr lange treu zur Seite stehen. So haben wir in jedem Jahr einen sogenannten Protektor als Schirmherren der Veranstaltung, der als Hauptsponsor prominent auftritt. Letztendlich sind es aber auch die in unserer Vereinigung vertretenen Olewiger Winzer sowie die örtliche Gastronomie, die einen Beitrag leisten. Wenn man sich da nicht einig ist, funktioniert eine Veranstaltung dieser Größe in einem recht kleinen Ort nicht. Letztendlich darf unsere Vereinigung als Dachverband keinen Gewinn erwirtschaften, so dass am Ende des Jahres eine schwarze Null unter der Bilanz stehen sollte. Das geht nicht immer genau auf, aber wir haben da mittlerweile sehr viel Erfahrung, so dass es kaum Ausreißer nach oben oder unten gibt. Wenn wir einmal Gewinn erwirtschaften sollten, so fließt dieser in die Pflege des Weinkulturpfades. Insgesamt liegt unser Etat jedes Jahr zwischen 40.000 und 45.000 Euro.
5vier.de: Nun konnte man in den letzten Jahren ja immer wieder lesen, dass man sich zum Beispiel im Bezug auf das Feuerwerk nicht immer so einig war, aber diese Unstimmigkeiten scheinen ja ausgeräumt zu sein, oder?
Kick: Das ist ein heikles Thema, das lange vor meiner Amtszeit begann und das ich Anfangs unterschätzt habe. Das Weingut Deutschherrenhof ist sicherlich einer der schönsten Betriebe im Ort, aber aus irgendwelchen Gründen scheint das Tischtuch zwischen ihnen und der Vereinigung irgendwann einmal zerschnitten worden zu sein. Das hat zu viel bösem Blut geführt und ich will das auch gar nicht mehr aufwärmen. Fakt ist aber, dass der Deutschherrenhof sich in diesem Jahr wieder an den Kosten des Feuerwerks beteiligen wird und auch sonst wieder mit am Tisch sitzt und wir hoffen sehr, dass dieses zarte Pflänzchen der Annäherung in Zukunft weiter gedeihen kann.
5vier.de: Wird das Feuerwerk in diesem Jahr denn wieder wie gewohnt vonstattengehen?
Kick: Das ist noch unklar, da wir noch nicht genau sagen können, von wo wir es abschießen werden. Am gewohnten Platz gibt es eine Pferdebesitzerin, deren Tiere wir in der Vergangenheit immer auf unsere Kosten weggebracht haben. Das ist in diesem Jahr leider nicht möglich, daher müssen wir uns nach Alternativen umsehen. Wir versuchen gerade eine Genehmigung zu bekommen, dass wir das Feuerwerk vom Gelände der Grundschule abschießen können, darüber haben wir aber noch keinen endgültigen Bescheid bekommen. Das hätte auch den Vorteil, dass wir die Rieslingstraße nicht extra sperren müssten, was uns eine Menge Geld sparen würde. Aber das Feuerwerk ist bestellt, es ist eben nur noch die Frage des Ortes offen.
5vier.de: Was für Highlights gibt es in diesem Jahr noch?
Kick: Ich versuche immer den Spagat hinzubekommen, dass wir bezahlbare Topbands auf die Bühne bekommen und so wie es aussieht, ist das auch in diesem Jahr wieder gelungen. Wir leben in einer der Top-Weinbauregionen Europas und entsprechend viele Weinfeste gibt es, die letztendlich ja miteinander konkurrieren. Da muss man also auch auf der Bühne etwas bieten, um die Leute anzulocken, aber auch auf dem Platz zu behalten. Gute Bands sind da ein probates Mittel, man sieht ja, das wenn die Musik endet, verlassen die Leute in Scharen das Fest. Ich suche immer Musiker aus der Gegend, die sich auch bereits einen entsprechenden Namen gemacht haben. Die Details kann man ja im Programm nachlesen, aber ich glaube wir haben da wieder gute Leute nach Olewig geholt.
5vier.de: Zum Faktor Sicherheit: Ich denke es wird auch in diesem Jahr wieder verboten sein, Flaschen mit auf das Gelände zu bringen. Gibt es noch weitere Ansätze, auch die Müllberge in den Griff zu bekommen?
Kick: Mit dem Flaschenverbot haben wir insgesamt gute Erfahrungen gemacht, auch wenn natürlich vielfach versucht wird, dieses zu umgehen. Aber die Besucher akzeptieren das insgesamt schon. Wir arbeiten gut mit einer Securityfirma zusammen und das Konzept hat sich in den vergangenen Jahren durchaus bewährt. Auch in der Nacht brauchen wir natürlich Leute, die auf die Stände und die Bühnentechnik aufpassen. Im Moment diskutieren wir noch angeregt über ein Pfandsystem, das nicht nur die Gläser, sondern auch die Flaschen umfasst. Das ist insgesamt ein enormer Aufwand der betrieben werden muss, damit nachher niemand finanziell benachteiligt wird. Ein Problem, dass sich aber nicht vollständig vermeiden lässt, ist aber natürlich der Müll. Flaschen vom Weinfest findet man am Morgen auch noch am Amphitheater und wenn man Glück hat, sind sie wenigstens unzerbrochen.
5vier.de: Anfang der Woche wurde ja mit Anna Gette auch die neue Trierer Weinkönigin vorgestellt, die auch eine wichtige Rolle im Rahmen Ihres Festes steht.
Kick: Als Trierer Weinfest sind wir natürlich auch für die Trierer Weinkönigin zuständig. Das reicht vom Fahrdienst über die komplette Garderobe bis zur Ausrichtung des Krönungsabends, der zu einem festen Termin im Kalender der Stadt geworden ist. Die Verbindung zum Rathaus ist insgesamt auch sehr gut, der Oberbürgermeister nimmt die Weinkönigin ja auch häufig mit zu Veranstaltungen, so z.B. auch im letzten Jahr nach China. In diesem Jahr haben wir auch begründete Hoffnung, das OB Jensen auch beim Krönungsabend am 3. August dabei sein kann.
Das 63. Trierer Weinfest startet offiziell am Mittwoch, 3. August mit dem Krönungsabend der Trierer Weinkönigin. Das Programm beginnt am Freitag, 5. August und dauert traditionell bis zum Montag, 8. August. Folgende Highlights gibt es zu genießen:
Freitag, 5. August:
Traditionelles Feuerwerk
19-21 Uhr: Sing Out Loud (Akustik Party Band)
21-01 Uhr: Funhouse mit Olli Rohles, Chity Somapala, und den Wollmann-Brüdern
Samstag, 6. August
19-21 Uhr: Timeless
21-01 Uhr: Olli Rohles & Band
Sonntag, 7. August
18 Uhr-Mitternacht: Timeless
Montag, 8. August
18.30-23 Uhr: Afterworkparty mit den RoXXBusters (Frank Rohles und Band)
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