Trier. Im Gespräch mit Christian Reichert über Angebote und Herausforderungen im Bad an den Kaiserthermen und die Öffnungszeiten an Fastnacht.
Vom medizinschen Volksbad
Der dunkle, braunrote Klinkerbau mit Turm an der Ecke Südallee, Gerberstraße ist eine feste Instanz im Trierer Stadtbild. Hinter der denkmalgeschützten Backsteinfassade sind täglich über tausend Menschen zu Gast. Und mit großer Wahrscheinlichkeit waren fast alle Triererinnen und Trierer schon mindestens einmal dort. Die Rede ist vom Bad an den Kaiserthermen. Ursprünglich Ende der 20er Jahre als Volksbad für reinigende und medizinische Bäder errichtet, ist es heute ein generationenübergreifender Treffpunkt. Als Betreiber des einzigen öffentlichen Hallenbades in Trier haben es sich die Stadtwerke Trier (SWT) zur Aufgabe gemacht, dort vielen unterschiedlichen Zielgruppen ein möglichst attraktives Angebot zu machen
Zum Bad für Alle
„Zu unseren Gästen zählen Sportschwimmer und Wassersportvereine genauso wie Schulklassen und Familien. Babys im Alter von wenigen Wochen kommen zu uns, aber auch Senioren mit über 90 Jahren, “ erzählt Christian Reichert, der den Betrieb leitet. „Die einen wollen Action, die anderen Entspannung, wieder andere die optimalen Trainingsbedingungen. Alle Interessen unter einem Dach zu vereinen und dabei gleichzeitig die betriebswirtschaftlichen Kennzahlen im Rahmen zu halten, ist schon eine Herausforderung“, so Reichert weiter. „Gleichzeitig macht diese Vielfalt den Job für uns – da kann ich für unser ganzes Team sprechen – so interessant.“
Spagat zwischen Angebot und fairen Preisen
Damit die SWT den Spagat zwischen attraktivem Angebot und bezahlbaren Eintrittspreisen meistern, setzen sie auf ein konsequentes Energiemanagement: Vom Einsatz eines Blockheizkraftwerks zur effizienten Erzeugung von Wärme und Strom über die komplette Umrüstung auf LED-Beleuchtung bis hin zum Aufbau eines netzwerkgestützten Energiemanagementsystems. „Wir sind Teil der Stadtwerke, einem Energieversorgungsunternehmen. Dass wir unseren Energieverbrauch analysieren, kontrollieren und bestmöglich steuern, liegt da auf der Hand“, erklärt Reichert. Belege für das vorbildliche Energiemanagement und Kostencontrolling muss man nicht lange suchen. 2007 hat das Trierer Bad als erstes Hallenbad deutschlandweit einen Energieausweis erhalten, der 2017 erneuert wurde. 2018 ist das vorbildliche Energiemanagement mit ein Grund dafür, dass die Trierer Einrichtung den 3. Platz beim Public Value Award in der Kategorie „Hallen-,Kombi- und Freizeitbad“ belegt. „Ökologischer Vorreiter mit überlegtem Konzept“ lautet das Urteil der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen, dem führenden Fachverband.
Wellness und Riesenrutsche wurden ergänzt
Aber nicht nur die technischen Abläufe stehen ständig auf dem Prüfstand: In den letzten zehn Jahren haben die SWT nicht nur Empfangshalle, Umkleiden, Badewasseraufbereitungsanlagen und das Bad-Bistro modernisiert, sondern das Angebot auch mit einer 75 Meter langen Riesenrutsche und einem Piratenbecken ergänzt. Hinzu kommt der 2009 neu eröffnete und kontinuierlich weiterentwickelte Saunagarten. Er zählt zu den besten Anlagen Deutschlands und hat 2018 erneut das Qualitätssiegel „5-Sterne-Premium-Sauna“ vom Deutschen Saunabund erhalten.
Märzkampagne #kennstdudeinbad
„Ja, es hat sich viel getan bei uns“, freut sich Christian Reichert über die Entwicklung. „Und uns ist aufgefallen, dass viele Menschen gar nicht wissen, dass wir hier einiges zu bieten haben. Von 22 wöchentlichen Fitnesskursen über sieben unterschiedlichen Saunen bis hin zum klassischen Schwimmkurs. Deswegen starten wir im März die Kampagne „#kennstdudeinbad“, um nochmal zu zeigen, was alles hinter der denkmalgeschützten Klinkerfassade steckt“, verrät Reichert abschließend.
Wer an Fastnacht einen Besuch plant, bitte beachten: Das Bad und der Saunagarten bleiben an Rosenmontag geschlossen und sind sonst wie gewohnt geöffnet.
Pressemeldung der SWT – Bildquellen: SWT
Titelbild: Blick in die Vergangenheit: Das Trierer Stadtbad in den 60er Jahren. /red
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