Glücksspiel kann gefährlich sein, wie gefährlich zeigt dieser Selbsttest…
Sucht kann in vielen verschiedenen Bereichen auftreten und ist für Betroffene in den meisten Fällen eine sehr unangenehme Geschichte. In der Öffentlichkeit wird speziell die Alkohol-oder Drogensucht wahrgenommen und thematisiert. Hier gibt es zahlreiche Hilfsangebote und Kampagnen in vielen Medienformaten. Viel weniger Aufmerksamkeit erhält dagegen die nicht weniger gefährliche und ebenfalls sehr weit ausgebreitete Spielsucht. Spielsucht entwickelt sich sehr schnell und wird in der Frühphase leider nur selten erkannt. Wir erklären was es mit der Spielsucht auf sich hat.
Psychologen unterteilen die Glücksspielsucht in drei verschiedene Phasen. Wie bei jeder Sucht, ist das frühzeitige Erkennen der Sucht wichtig, aber auch schwer. Sobald der Spieler sich tiefer in seiner Sucht befindet, ist eine erfolgreiche Entwöhnung schwierig. Experten raten deshalb dringend dazu, unverzüglich professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn das Spielverhalten außer Kontrolle gerät. Leider werden Familie und Freunde viel zu selten aktiv und umschiffen das unangenehme Thema.
Die Phasen im Detail
Die erste Phase wirkt auf Außenstehende oft komplett unkritisch und wird deshalb kaum erkannt. Der Spieler geht auf Tuchfühlung mit Glücksspiel und übt dieses ausschließlich in seiner Freizeit aus. Die Verluste beim Spielen halten sich noch in Grenzen und können durch das Einkommen abgedeckt werden. In dieser Phase hat der Spieler selbst das Gefühl alles unter Kontrolle zu haben. Eine ehrliche Selbstanalyse ist kaum möglich.
Wer in dieser Phase allerdings schon eine aufkommende Spielsucht vermutet, hat zahlreiche Möglichkeiten entgegen zu wirken. Eine vielversprechende Methode ist es, sich selbst Hausverbot bei den Spielotheken der Umgebung geben zu lassen und sich bei online Casinos sperren zu lassen. Die Betriebe sind dazu verpflichtet, dieses zum Selbstschutz der Spieler auch umzusetzen.
In der zweiten Phase spielt der Spieler mit immer höheren Limits, um die potentielle Chance auf höhere Gewinne zu haben. Der Spieler rutscht immer tiefer in die Sucht und lässt das Spiel zum Mittelpunkt werden. Längst vorbei sind die Zeiten in denen nur in der Freizeit gespielt wurde. In jeder freien Sekunde wird die Sucht befriedigt. Die Verluste machen sich mittlerweile auch im Leben erkennbar. Familie und Freunde werden oft unter Vorwänden um Geld gebeten, dass dann aber letztendlich nur wieder „verzockt“ wird. In dieser Phase treten auch die ersten handfesten Probleme mit der Familie und Freunden auf.
In der dritten Phase steht das Spiel über allem Anderen. Alles dreht sich nur noch um Glücksspiel und jegliche Kontrolle ist längst verloren gegangen. Der Spielsüchtige ist in dieser Phase oft isoliert von Freunden und Familie die sich abgewandt haben. Die Sucht ist nun tief verwurzelt und für das Umfeld deutlich zu erkennen. Spieler haben in dieser Situation entweder alle Ersparnisse verloren oder sogar schon Schulden angehäuft.
Bildquelle: https://www.onlinecasinofuchs.de/
Spielsucht in Deutschland
Laut einer Studie die alle 2 Jahre vom BZgA durchgeführt wird, haben 4/5 der Deutschen über 16 Jahren schonmal bei Glücksspielen teilgenommen. Die Möglichkeiten dazu sind vielfältig: Lotto, Lotterien, Bingo, Sportwetten, Pferdewetten, Spielautomaten oder Kartenspiele im Casino sind die beliebtesten Varianten.
Bei ca. 1,2 Prozent der Männer und 0,2 Prozent der Frauen in Deutschland konnte ein problematisches Spielverhalten festgestellt werden. Insgesamt Betroffen von der Glücksspielsucht sind fast 140.000 Deutsche. Die am stärksten Betroffene Gruppe sind 18 bis 20 Jährige Männer, bei denen fast 10 Prozent ein kritisch zu bewertendes Spielverhalten an den Tag legen.
Während das altbekannte 6aus49 Lotto an Beliebtheit verliert, verzeichnen Automatenspiele und Sportwetten ansteigende Spielerzahlen.
Selbsthilfematerial bei einer Spielsucht stellet das Berliner Charite zur Verfügung unter https://ag-spielsucht.charite.de/gluecksspiel/selbsthilfemanual/
Hilfe finden Betroffene auch bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: http://www.bzga.de/botmed_33211300.html.
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