Vor dem Rückspiel gegen die BG Göttingen bemüht sich die TBB um Konzentration auf Basketball. Um weiter an die sportliche Qualifikation glauben zu können, braucht es gegen die formstarken Gäste eine mehr als „vernünftige Leistung“.
Trier. Zwei Tage nachdem die BBL der TBB Trier die Spielberechtigung für den weiteren Saisonverlauf erteilt hat, müssen sich Spieler und Trainer wieder auf das Wesentliche fokussieren. Am Sonntagabend empfängt man die BG Göttingen in der Arena; die Gäste sind das Überraschungsteam der Rückrunde und spielen um die erste Playoffteilnahme seit der Saison 2010/2011. Mit 26:28 Punkten ist man nur noch einen Sieg vom 8. Tabellenplatz entfernt, zudem schlug man am vergangenen Wochenende den FC Bayern München gleich zum zweiten Mal in der laufenden Spielzeit – ein Kunststück, dass bislang nur Göttingen gelungen ist. Entsprechend groß ist das Selbstbewusstsein beim Aufsteiger, Shooting Guard Robert Kulawick formulierte die Playoff-Ansprüche nach dem 63:59 gegen den amtierenden Meister erstmals deutlich.
El-Amin und Morgan in Topform
Großen Anteil am neuen Selbstbewusstsein haben Raymar Morgan (6.0 Rebounds, 16.4 PPG, drittbester Scorer der Liga) und Point Guard Khalid El-Amin, der in Göttingen den ca. dritten Frühling seiner lebhaften Profikarriere erlebt. Nicht nur zeichnet der personifizierte Kugelblitz der BBL für die zweitmeisten Körbe der Göttinger verantwortlich (14.2 pro Spiel), er verteilt solide 5 Assists im Schnitt und macht in der Crunchtime mit einiger Regelmäßigkeit den Unterschied. Heißlaufen kann der 35-Jährige – wie beim Heimsieg gegen Ulm (28 Punkte) – auch als Scorer.

Im Hinspiel Triers Bester: Mathis Mönninghoff (19 Punkte). Archiv-Foto: Thewalt
Dass Morgan und El-Amin jedoch aus nur aus einem ansonsten starken Kollektiv herausragen, ist der Hauptgrund für den Aufwärtstrend der Niedersachsen. Neben den beiden Go-to-Guys verteilt sich die Angrifflast auf etliche Schultern: Alex Rouff legt 14.0 Punkte sowie herausragende 5.7 Assists pro Spiel auf, der Amerikaner steht bei Göttingen mit Abstand am längsten auf dem Parkett und kann einem Spiel seinen Stempel aufdrücken (35 Punkte gegen Bremerhaven!). Dahinter agieren mit Jamal Boykin, Harper Kamp und David Godbold gestandene Profis als stabiles Gerüst bei den Niedersachsen. Erfolgstrainer Johan Roijakkers warnt im Duell der Meister-Bezwinger allerdings ausdrücklich vor einem Favoriten-Selbstverständnis und verweist auf die Heimstärke der Trierer.
‚Unser Herz schlägt grün‘ – Fan-Kampagne stärkt TBB den Rücken
Denen gibt die Sensation gegen Oldenburg Anlass zur Hoffnung: Die Spieler standen trotz der immensen Störfaktoren im Vorfeld und des Fehlens voin Teamleader Anderson fest zusammen und lieferten – gerade in Anbetracht der Umstände – die vielleicht beste Leistung der Saison ab. Moralisch und physisch zeigte sich das Team voll intakt.

Ausgerechnet der Ex-Göttinger Vitalis Chikoko kann am Sonntagabend zum entscheidenden Faktor werden. Archiv-Foto: Thewalt
Obwohl in Reaktion auf die Trierer Insolvenz bereits Abwerbungsversuche stattgefunden haben sollen, steht dem Trainerteam nach eigener Aussage bis auf den rekonvaleszenten Tony Canty der komplette Kader zur Verfügung. Am Sonntag ist eine gut gefüllte Arena zu erwarten, angekündigte Fanaktionen unter dem Schirm der eigens gestarteten Kampagne „Unser Herz schlägt grün“ werden das Team am Sonntag nach vorne peitschen. Und schließlich gelang der bis dato einzige Auswärtssieg der TBB in Göttingen: Das Momentum befindet sich trotz der Formstärke der Veilchen also auf Trierer Seite. Henrik Rödl fordert eine ähnlich „vernünftige Leistung“, damit der Hoffnungsfunke weiterglühen kann.
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Die letzten drei Spiele des morgigen Gegners:
BG Göttingen – ALBA Berlin 81:86 (N)
medi Bayreuth – BG Göttingen 69:71 (S)
BG Göttingen – FC Bayern München 63:59 (S)
Tip-Off in der Arena ist um 20:00 Uhr. Maximale Bühne für die TBB: SPORT1 zeigt die Partie im Free-TV und Livestream, Telekom Basketball überträgt regulär ab 19:45 Uhr.
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