Und erneut macht das Sorgenkind, das Trierer Theater, Probleme. Am gestrigen Montag hat der Stadtvorstand die Öffentlichkeit darüber informiert, dass die Theaterfinanzen weit höhere Budgetüberschreitungen erfordern als bisher angenommen.
Im laufenden Haushaltsjahr summieren sich zu dem bisher bekannten Fehlbetrag von 1,3 Mio. EUR weitere 977.000 EUR. Diese 2,3 Mio. EUR an unerwarteten Mehrkosten werden im freiwilligen Leistungsbereich bilanziert, dessen Gesamtvolumen für den Verbleib im kommunalen Entschuldungsfond (KEF) maßgeblich ist.
Das heißt, dass das Theater Trier erneut Geld braucht und zwar mehr als bisher angenommen. Dies wird einen weiteren – nun vierten – Nachtragshaushalt zur Folge haben und macht es noch schwieriger den Schuldenstand auszugleichen.
Die Fraktionsspitzen sind empört, der Geduldsfaden ist gerissen.
Die neuerlichen Nachrichten über die abermalige Defizitsteigerung sind ein finanzielles Desaster. Innerhalb weniger Monate summieren sich erneut sechsstellige Beträge auf. Das ist nicht akzeptabel. Der Intendant muss sich fragen, ob er noch den zahlreichen Herausforderungen am Theater Trier gewachsen ist. (SPD Fraktionsvorsitzende Sven Teuber)
Die Liste der Fehlschläge ist lang.
Angefangen von der NeroHero-Absage, die der Stadt Trier zweifelhafte Berühmtheit im Schwarzbuch des Bundes der Steuerzahler eingebracht hat, über die noch ergebnislose Standortsuche für eine dringend notwendige neue Hauptfeuerwache, bis zur finanziellen Schieflage der Trier Tourismus und Marketing GmbH (ttm) .
Dem zuständigen SPD-Dezernent Thomas Egger wird nun vorgeworfen, der finanziellen Kontrolle des Stadttheaters nicht nachzukommen. Bereits im Juli war er dem Vier-Augen-Prinzip verpflichtet, sodass mehrere Verantwortliche die Lage des Theaters überwachen und eine Budgetüberschreitung verhindern können. Nun der Vorwurf: Der Dezernent habe dieses Prinzip nicht beachtet und habe somit den Haushaltsdefizit des Theaters von Monat zu Monat vorangetrieben. Die Fraktionen CDU und SPD fordern nun eine Erklärung des Dezernenten.
Wir brauchen nun lückenlose Aufklärung, wieso es schon wieder zu Mehrausgaben am Theater Trier kommt. Der Steuerungs- und Kulturausschuss müssen so schnell wie möglich informiert werden. Auf Grundlage dieser Informationen müssen wir entscheiden, welche Konsequenzen gezogen werden müssen. Kulturförderung ist notwendig, aber Budgets müssen eingehalten werden. Es wird mit einer solchen katastrophalen Haushaltung die gesamte Kulturförderung gefährdet. ( kulturpolitische Sprecher der SPD Stadtratsfraktion Markus Nöhl)
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