Eintracht Trier hat am Montagabend 0:0-Unentschieden gegen TuS Koblenz gespielt. In dem Krisengipfel, der von Sport1 zur besten Sendezeit übertragen wurde, hatte der SVE die besseren Chancen, konnte die teils guten Gelegenheiten aber nicht in Tore ummünzen. Vor 1647 Zuschauern reichte es auch deshalb nur zu einem torlosen Unentschieden, das keinem der beiden Teams weiterhilft.
Von Jörg Rossler
Trier. Drei Veränderungen in der Starelf hatte SVE-Trainer Peter Rubeck gegenüber der 0:3-Niederlage gegen den SC Freiburg II vorgenommen. Gegen den Tabellenletzten TuS Koblenz feierte Robin Koch sein Startelfdebüt bei den Blau-Schwarz-Weißen. Koch startete für Stefan Thelen auf der rechten Abwehrseite. Thelen rückte dafür ins Mittelfeld und beackerte die linke Seite. Die rechte Mittelfeldseite übernahm Holger Lemke. Außerdem neu im Kader das SVE waren Ajdin Zeric für Ugur Dündar im zentralen Mittelfeld und Robin Garnier sollte eigentlich für Rudi Carlier weichen, so war es zumindest im Spielbericht vorgesehen. Doch von Beginn an rückte Erich Sautner neben Albayrak in die Spitze. Carlier musste vor dem Spiel passen, weil ihn Oberschenkelprobleme plagten.
Abtasten mit dem Anpfiff
Die ersten 15 Minuten der Partie waren verhalten, reines Abtasten. Kein Wunder, keine der Mannschaften strotzte vor diesem Krisengipfel vor Selbstvertrauen. Koblenz konnte erst eine Partie in dieser Saison gewinnen. Auf der anderen Seite der SVE, der es auch nicht viel besser gemacht hat. Erst zwei Spiele konnte die Rubeck-Elf mit einem Sieg beenden.
In der 16. Minute legte der SVE die Scheu ein wenig ab und hatte den ersten zaghaften Versuch, dem Tor der TuS gefährlich zu werden. Nach einem Freistoß von Erich Sautner sprang der aufgerückte Innenverteidiger Torge Hollmann am höchsten, sein Kopfball strich knapp am Pfosten vorbei.
Spannung am Spielfeldrand
Während Sohn Robin auf der rechten Seite einen passablen Einstand als Verteidiger feierte, stand Vater Harry Koch am Seitenrand dem übertragenden Sportsender Sport1 Rede und Antwort. Recht hatte der ehemalige Trierer Verteidiger, auf dem Spielfeld wurde bis dato wenig Ansehnliches geboten und der TV Sender nutzte die Gelegenheit, um Altgediente ins rechte Licht zu rücken. Bereits vor dem Anpfiff stand Triers Ex-Trainer Paul Linz vor den Kameras und sprach den SVE-Verantwortlichen ab, ein funktionierendes Konzept für den Verein zu haben.
In der 30 Minute zeigte sich Koblenz erstmals gefährlich vor dem Tor von Jerome Reisacher. Doch Stürmer Danko Boskovic war bei dieser Hereingabe zu schnell in den freien Raum gestartet, stand im Abseits, als er den Ball über die Linie drückte.
Beinahe im direkten Gegenzug hatte Milorad Pekovic die beste Chance für den SVE zur Führung. Sein Ball in der 32. Minute ging allerdings außen am Tor von Vollborn vorbei.
In der 39. Minute zielte Stefan Thelen aus 18 Metern etwas zu weit rechts, sein Schuss verfehlte knapp das TuS-Tor. Trier entwickelte in dieser Phase kurz vor der Pause etwas mehr Zug zum Tor, ohne allerdings die nötige Durchschlagskraft zu entwickeln.
Kurz vor der Pause hatte Erich Sautner die große Chance, die Halbzeitführung zu erzielen. Sein Schuss nach schöner Vorarbeit durch Zeric und Ugur Albayrak war allerdings etwas zu hoch und ging knapp über das Quergestänge ins Aus. Es war die letzte Aktion vor dem Pausenpfiff durch Schiedsrichter Jonas Weickenmeier.
TuS mit dem besseren Start in die zweite Hälfte
Koblenz kam besser aus den Startlöchern zu Beginn der zweiten Halbzeit. Nach Vorarbeit von Kerim Arslan kam erneut Boskovic an den Ball, sein Schuss konnte zur Ecke geklärt werden, bevor dieser für das SVE-Tor gefährlich werden konnte (55.).
Die größte Chance auf die SVE-Führung hatte Albayrak in der 66. Minute, als er nach schönem Zuspiel völlig frei auf das Tor von Vollborn zu marschierte, aber letztlich am nahenden Keeper scheiterte. Kurz darauf wurde es auf der anderen Seite brenzlig. Aus halbrechter Position zog Dustin Ernst ab, Keeper Reisacher war auf dem Posten und parierte den flach geschossenen Ball.
Elfmeter oder nicht?
Ein Handspiel vereitelte die Führung für den SVE in der 71. Minute. Nach einer flachen Hereingabe von Lemke kam aus elf Metern der eingewechselte Christoph Anton an den Ball und schoss aus kurzer Distanz TuS-Verteidiger Arslan an. Der gut postierte Schiedsrichter Weickenmeier entschied nicht auf Strafstoß, sondern auf Eckball. Mitte der zweiten Hälfte hatte sich die Eintracht ein deutliches Übergewicht erspielt, konnte jedoch nichts Zählbares daraus machen. Nach Vorarbeit durch Sautner kam Albayrak an den Ball und schoss knapp am Tor vorbei (74.).
Am Ende haderte der SVE mit den ausgelassenen Torchancen. „Im Spiel nach vorne müssen wir uns verbessern“, sagte SVE-Kapitän Fabian Zittlau nach der Partie. In der anschließenden Pressekonferenz bemängelte Coach Rubeck nicht nur das Verhalten in der Vorwärtsbewegung, sondern auch die verpassten Chancen. „In unserer Situation muss man eine der guten Chancen einfach nutzen. Dann geht dieses Spiel 1:0 für uns aus“, sagte Triers Übungsleiter und lobte anschließend sein Team für die gute Arbeit in der Defensive. „Wir haben heute nur eine Chance zugelassen. Da bin ich sehr zufrieden.“ Gegen Waldhof Mannheim kann die Rubeck-Elf nun am kommenden Samstag beweisen, dass sie auch in der Offensive zu überzeugen weiß.
gerd meint
vielleicht hat jörg rossler recht, der das spiel durch eine
rosa rot gefärbte optimusbrille sieht.
für mich war es ein spielerischer offenbarungseid, kämpfen alleine ……
Klausimausi meint
“ Bereits vor dem Anpfiff stand Triers Ex-Trainer Paul Linz vor den Kameras und sprach den SVE-Verantwortlichen ab, ein funktionierendes Konzept für den Verein zu haben.“ -> das einzig Interessante an dieser Übertragung