Nach dem „wichtigsten Spiel des Jahres“ laut Trainer Rubeck folgt das aktuell wohl sportlich schwerste. Mit den Kickers aus Offenbach kommt nicht nur eine Menge Tradition, sondern auch der aktuell erfolgreichste Südwest-Regionalligist ins Moselstadion. Das führt am Freitag, den 24. Oktober, zu klaren Rollenverteilungen.
Trier. Es war eine Mini-Serie von drei Pflichtspielsiegen der Trierer Eintracht, bis diese jäh in Nöttingen endete. Der kommende Gegner kann darüber hinter vorgehaltener Hand nur schmunzeln. Denn die Serie des Offenbacher FC liest sich da schon beeindruckender: In den letzten zehn Spielen gelangen ganze neun Siege. Der Punktverlust in dieser Phase war das 1:1-Unentschieden gegen den Tabellennachbarn und –zweiten Saarbrücken. Die einzige Niederlage darf man rückblickend als Ausrutscher zum Saisonauftakt verbuchen, als die Hessen in Pirmasens klar 3:0 verloren.
Der Tabellenführer ist heiß! Obwohl sie ein Spiel weniger haben als der direkte Verfolger, führen sie die Tabelle mit zwei Punkten an. Dieses Polster möchte Trainer Rico Schmitt in der Römerstadt ausbauen. Dazu soll unter anderem sein Toptorjäger Christian Cappek beitragen, ihm gelangen bis jetzt acht Tore und zwei Vorlagen. Außer ihm könnte möglicherweise auch der Ex-Eintrachtler Benjamin Pintol dazu beitragen, bislang gehört dieser aber eher in die zweite Reihe der Hessen.
Tradition vs. Tradition
Über die Historie des ehemaligen DFB-Pokalsieger muss Kennern nicht viel berichtet werden. Einst Erstligist, vor sechs Jahren zuletzt in der 2. Bundesliga, dann die Insolvenz – der Verein hat in seinen 113 Jahren viele Höhen und Tiefen durchlaufen. Jetzt versucht man, wieder in ruhigere Fahrwasser zu kommen.
Ein Hoffnungsträger für einen Überraschungs-Coup ist auf Seiten der Trierer Ugur Albayrak. Er lernte das Fußballspielen bei den Gästen, erzielte später für die Kickers alle seine drei Drittligatreffer. Beim letzten Heimspiel noch der gefeierte Doppeltorschütze, hoffen die Fans, dass er dauerhaft nicht nur Torgefahr ausstrahlt, sondern auch endlich Effizienz vor dem gegnerischen Tor in die Mannschaft bringt.

Ein Hoffnungsträger gegen seinen Ex-Club: Ugur Albayrak Foto: S. Schwarz
Die Rollen sind vor der Partie um 19:30 Uhr klar verteilt. Dass man, wie letzte Saison, sich in beiden Aufeinandertreffen die Punkte teilt, wäre ein Erfolg für Cheftrainer Peter Rubeck. Leise dürfen die Moselaner hoffen, dass die Vorbereitung auf die zweite DFB-Pokalrunde gegen den Karlsruher SC am Dienstag bei den Offenbachern vielleicht ein wenig den Blick auf die Pflichtaufgabe schweifen lässt – laut dürfen sie vollen Einsatz fordern, denn darauf wird auch das Trainerteam nach der enttäuschenden Auswärtsniederlage pochen. Wenn dieser stimmt, ist das Ergebnis eher zweitrangig. Wenn es dann sogar noch zu mehr reicht, wäre das ein wichtiger Zwischenschritt.
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