Der SV Eintracht Trier 05 ist am heutigen Freitagabend zu Gast in Pirmasens. Die Pfälzer rangieren zurzeit auf dem 13. Tabellenplatz und stecken somit selbst mitten im Abstiegskampf. Bei einer Niederlage könnte für die Römerstädter jede Hilfe zu spät kommen. Gut also, dass die Pfälzer gerade gegen andere abstiegsgefährdete Teams schwächeln.
Wir müssen uns an dieser Stelle für die folgende Aussage entschuldigen, bekam man sie in den letzten Wochen doch öfter vorgesetzt, als Strafgefangene den obligatorischen Haferbrei zum Mittagessen. Aber es hilft ja nichts: Für die Eintracht aus Trier ist das Auswärtsspiel gegen Pirmasens wieder einmal ein Endspiel. Dieses Mal aber wirklich! Geht man auch hier als Verlierer vom Rasen, bedarf es schon einer historischen Leistung, um die Spielklasse halten zu können. Dabei dürften die Ergebnisse von „die Klub“ aus den vergangenen Wochen durchaus Hoffnung in den Gesichtern der Trierer aufblitzen lassen. Zwar holten die Pirmasenser ordentliche acht Punkte aus den letzten fünf Spielen, aber gerade gegen die Abstiegskandidaten aus Walldorf, Nöttingen und Watzenborn-Steinberg konnte man nicht die gewünschte Leistung auf den Platz bringen und nur zwei Punkte ergattern.
Karriereende eines Großen
Dass man den vergangenen Monat sportlich einigermaßen erfolgreich gestalten hat, verwundert, schließlich hat man Anfang März mit Benjamin Auer das bekannteste Gesicht des Vereins verloren. Der Ex-Bundesligastürmer, der unter anderem für Bochum, Mainz und die Borussia aus Gladbach die Stollenschuhe geschnürt hat, musste aufgrund einer erneuten Knieverletzung seine aktive Karriere beenden. Der mittlerweile 36-Jährige war bis dahin mit sieben Toren und vier Vorlagen der Topscorer der Pfälzer.
Mit einem offensiven Dreiergespann versucht FK-Trainer Peter Tretter den Ausfall zu kompensieren. Dabei sind die beiden Stürmer Can Özer und der Ex-Trierer Charlie Rugg als Doppelspitze zurzeit gesetzt. Doch gerade Rugg muss noch beweisen, dass das Vertrauen des Trainers gerechtfertigt ist, versenkte er doch bis dato in 1177 Spielminuten erst zwei Mal den Ball im gegnerischen Kasten. Gefährlicher sind da schon die beiden anderen Offensivkräfte der Pirmasenser. Can Özer und Patrick Freyer kommen gemeinsam auf 15 Tore und strahlen immer Torgefahr aus. Dabei variiert vor allem die Rolle von Freyer je nach taktischer Aufstellung.
Übungsleiter Tretter favorisiert eigentlich ein 4-2-3-1 System, lässt seit dem Ausfall von Auer aber entweder im klassischen 4-4-2 mit Doppelsechs oder aber in einem recht exotisch anmutenden 5-3-2 mit zwei defensiven Mittelfeldspielern und einem zentralen Mann hinter den zwei Spitzen spielen. Während Freyer in den beiden erstgenannten Aufstellungen oft aus dem linken Mittelfeld heraus das Offensivspiel belebt, kommt der 1,73m kleine Angreifer im dritten System oftmals von der Bank und ersetzt einen der beiden Stürmer.
Es bleibt zu hoffen, dass der FK Pirmasens nicht mit Fünf Abwehrspielern aufläuft, denn in dieser Formation ist man in drei Spielen ungeschlagen und zeigte sich auch in der Defensive erwartungsgemäß äußerst stabil. Generell lassen die Pfälzer seit dem Karriereende von Benjamin Auer wenige Tore zu. Nur vier Mal musste FK-Schlussmann Daniel Kläs seitdem hinter sich greifen. Es könnte also eine zähe Partie für alle Beteiligten werden, wenn das Schiedsrichtergespann um Timo Lämmele heute Abend das erste Mal zur Pfeife greift.
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