Im Rahmen der von dem Neuzeithistoriker Christian Jansen organisierten Ringvorlesung zum Thema „100 Jahre Erster Weltkrieg“ haben die Trierer eine Möglichkeit, sechs neuen Veranstaltungen zu besuchen, die nicht nur an der Uni, sondern überall in der Stadt, stattfinden.
Trier. Allenthalben werden die Menschen derzeit daran erinnert, dass vor 100 Jahren der Erste Weltkrieg ausgelöst wurde. Die aktuelle Krise in der Ukraine – in einer Region, die auch vor hundert Jahren zu den politischen hot spots in Europa gehörte – führt uns vor Augen, wie labil der Friede in Europa auch heute noch ist. Allerdings scheinen die Deeskalationsmechanismen heute besser zu funktionieren. Auch die neuen Informationsmedien schaffen eine ganz andere Situation als 1914.
Für Trier hat der Neuzeithistoriker Christian Jansen eine Ringvorlesung organisiert, die mit einer Auftaktveranstaltung am 1. Juli, also in unmittelbarer zeitlicher Nähe des 100. Jahrestags des Attentats von Sarajewo, begonnen hat und im Wintersemester mit sechs Vorträgen fortgesetzt wird. Als Vortragende eingeladen sind vorwiegend Autorinnen und Autoren, die zum Jubiläum wichtige und viel diskutierte Bücher vorgelegt haben.
Indem die weiteren Vorträge überwiegend nicht auf dem Uni-Campus, sondern in der Stadt (Palais Walderdorff, Viehmarktthermen, Stadttheater) stattfinden, geht die Universität auf die interessierten Bürger der Stadt zu und will ihnen ein niedrigschwelliges, aber gleichwohl intellektuell anregendes Bildungsangebot präsentieren. Die Ringvorlesung fügt sich ein in einen Reigen von Veranstaltungen – u.a. Theaterstücke, die in Projektseminaren der Historiker entstehen, eine Ausstellung mit Druckgrafik in den Viehmarktthermen, Projekte an Schulen usw., mit dem Trier des Ersten Weltkriegs gedenkt.
Denn die Stadt wurde besonders stark in Mitleidenschaft gezogen: als Garnisons- und Lazarettstandort, von der am 1. August – noch vor der offiziellen Kriegserklärung – die deutschen Truppen auszogen, die Luxemburg besetzten, als Eisenbahnknotenpunkt und als eine der ganz wenigen Städte, die bereits im Ersten Weltkrieg – kaum geschützt – Luftangriffen ausgesetzt war.
Vorlesungstermine und Programm
[statistik]Ausführliche Beschreibungen zu den einzelnen Veranstaltungen im Rahmen der Ringvorlesung mit Inhaltsangaben und Informationen zu den Vortragenden finden Sie auf der Homepage von Veranstalter Prof. Dr. Christian Jansen.[/statistik]
Die Termine im Überblick
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9. Dezember 2014 (Dienstag), 18 Uhr: Vortrag (VHS Trier)
Dorothee Wierling (Forschungsstelle für Zeitgeschichte, Hamburg): Eine Familie deutet den Krieg. Gewalt, Tod und Trauer in Briefen und Tagebüchern 1914 – 1918
6. Januar 2015 (Dienstag), 18 Uhr: Vortrag (Theater Trier)
Christa Hämmerle (Universität Wien): „The second battlefield“. Kriegserfahrungen von Krankenschwestern am Beispiel Österreich-Ungarns
10. Februar 2015 (Dienstag), 18 Uhr: Vortrag (VHS Trier)
Jörn Leonhard (Universität Freiburg): 1917 und die Revolution steigender Erwartungen. Zur Globalität von Krieg und Frieden[/statistik]
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