Am Freitag, 11. Oktober, bereitete sich die Arena Trier zu ihrem zehnjährigen Jubiläum ein besonders schönes Geschenk: Zusammen mit dem Trierischen Volksfreund, dem Theater Trier, der Big Band „Art of Music“ und jeder Menge Solokünstlern aus der Region gestaltete man ein musikalisches Großereignis vor über 4.000 Besuchern.
So etwas sieht Trier nicht oft. Zumindest nicht so. Hochkarätige Musiker aus der Region mit professioneller Technik (großes Lob an PRO MUSIK) in Szene gesetzt in einer genau dafür ausgelegten Location. Ein Philharmonisches Orchester zusammen mit Gesangstalenten aus der hiesigen Opernsparte und großartige Solisten aus der Region, sei es gebürtigen oder eingewanderten. Eine Big Band zusammen mit Showstars und lokalen Lichtern. Rock meets Classic meets Pop! Oder anders: Pop rocks Classic!
Musikalisches Highlight des Jahres
Unter diesem Motto stand der Abend. Als „kleine Geburtstagsfeier“ und zugunsten eines guten Zwecks, denn der Erlös des Abends ging an die vielen verschiedenen Aktionen von „Meine Hilfe zählt“, einer Initiative des Trierischen Volksfreunds. Zu sehen und vor allem zu hören gab es viel: Die Trierer Philharmoniker, unter der Leitung von GMD Victor Puhl, zauberten nicht nur mal eben sechs bekannte Filmmusiktitel auf die Bühne, bekannt aus E.T., Der Weiße Hai, Indiana Jones oder Star Wars, sondern in einem Geigenstrich auch Arien, von anrührend bis unterhaltsam. Von Tragödie bis Komödie. Zudem unterstützten sie die Allstar-Rockband, die wiederum die zahlreichen Solisten mit ihrem Können unterstützten.
Den Auftakt des Abends machte aber die bekannte Big Band „Art of Music“, die mit einem „kleinen“ Teil ihres umfangreichen Programms die Zuschauer in die richtige Stimmung brachte. Zusammen mit Solisten wie Shirley Winter, Thomas Kiessling, Daniel Bukowski, Katharina Scherer und Werner Hertz.
Solisten von Theaterseite waren Sopranistin Joana Caspar, die mit der Arie „Ebben? Ne andrò lontano“ aus Alfredo Catalanis Oper „La Wally“ den Saal zum Staunen brachte. Mezzosopranistin Kristina Stanek, die Carmens berühmte Arie „L’amour es un oiseau rebelle“ und damit ihr junges Talent zum Besten gab. Tenor Svetislav Stojanovic singt „La Donna è mobile“ nicht nur zu Rigoletto-Vorstellungen hervorragend, sondern auch zu einem Event, wie „Night of Music“, was er am Freitag unter Beweis stellte. Mit seiner komödiantischen Performance und natürlich mit seinem gesanglichen Können erntete Bariton Amadeu Tasca als Figaro großen Beifall. Wie es sich für die Arena gehört, wurden die Solisten von Sportlern in die Halle geleitet; da die Mannschaft der TBB zu einem Auswärtsspiel unterwegs war, übernahmen die Spielerinnen der Miezen diesen Part.
Aber auch Solokünstler aus der Region konnten an diesem Abend zusammen mit Band und Orchester glänzen: Sandra Klinkhammer sang Adelespreisgekrönten Bondhit „Skyfall“, im Gegenzug performte Oliver Rohles, mit Unterstützung von Statisterietänzerinnen aus dem Theater „Live and let die“. Steff Beckers „Waltzing Mathilda“ stand der Version von Tom Waits in nichts nach und Julia Reidenbach überzeugte nicht nur gesanglich mit „Proud Mary“, sondern auch tänzerisch. Marco Schiefer, Ex-Trierer, der seinen Weg nach Berlin gemacht hat, hätte selbst Joe Cocker begeistert mit seiner Version von „With a little help from my friends“ und Chity Somapala erklomm mit seiner Version von „Stairway to Heaven“ mal eben die Spitze des Stimmungsbarometers.
Ein unvergesslicher Abend
Ein besonderes Sahnebonbon des Abends und für viele Trierer wird der kurze aber schwungvolle Auftritt von Guildo Horn gewesen sein. Der berühmte Trierer Export bewies seine Entertainer-Qualitäten, spurtete durch das Publikum, scherzte mit Fotografen und Orchester, legte flotte Tänzchen aufs Parkett und sang mal ganz nebenher: „17 Jahr, blondes Haar“.
Trotz aller Freude und guter Stimmung darf man den traurigen Part dieses Festes nicht ausgrenzen, Michael Ophelders sang zusammen mit Sandra Klinkhammer, Oliver Rohles, Julia Reidenbach, Steff Becker und Nicole Gafron zu Ehren des diesjährig verstorbenen Sebastian Matz dessen genauso nachdenklich stimmende wie wunderschöne Nummer: „Weitergehen.“
Thomas Schwab und Meike Anlauff erinnerten mit dem Song von Roger Cicero „In diesem Moment“ an die ebenfalls dieses Jahr verstorbene Judith Esser und rührten mit der sensiblen Fassung einige im Saal zu Tränen.
Den Abschluss schafften dann alle Solisten und Musiker gemeinsam mit „Hey Jude“ sowie dem gesamten Publikum, das mitklatschte und -sang. Eine bewegende Nacht, die Vielen nicht nur als Geburtstag der Arena, als Benefizkonzert (alle Musiker verzichteten für den guten Zweck auf ihre Gage) oder als musikalisches Highlight in der Region im Gedächtnis bleiben wird, sondern als Hommage an die Musik selbst: Eben eine „Night of Music“.
Bleiben am Schluss nur noch die Segenswünsche: Weitere zehn schöne und erfolgreiche Jahre für die Arena Trier und dass sie möglichst schnell vorübergehen, sodass man den 20ten genauso schön feiern kann.
Fotos: Artur Feller
Sandra Klinkhammer meint
Danke für diesen schönen Artikel. Ich möchte jedoch dringend auf einen groben Fehler hinweisen und bitte um Berichtigung: Es sang an diesem Abend der wunderbare Sänger „OLIVER Rohles“ und nicht, wie im Bericht gleich zweimal geschrieben „Frank Rohles“.
Liebe Sandra, danke für den Hinweis! Wir haben den Fehler sofort korrigiert und entschuldigen uns für die Verwirrung. Viele Grüße von der 5vier-Redaktion! (sb)