In ihrem Kampf für eine nachhaltige Entwicklung lehnen viele NGOs die Verwendung von Holzpellets für den Zweck von Energiegewinnung ab. Organisationen wie Biofuelwatch machen Druck auf die Europäische Union damit die RED – Renewable Energy Directive (EU-Richtlinie für erneuerbare Energien) des Jahres 2020 die Verwendung von Pellets nicht mit aufnimmt. Für Biofuelwatch haben 115 Gruppen aus 43 Ländern den Appell an die EU unterzeichnet.
Diese Umweltschützer behaupten, dass Pellets, die überwiegend aus Holzprodukten hergestellt werden die hauptsächlich auf Waldrückständen basieren. Pellets sind demnach ein Produkt von gründlicher Durchforstung.
Im Jahr 2015 erreichte der Verbrauch von Holzpellets in den EU-28 Mitgliedstaaten 20,3 Millionen Tonnen, was 6% der gesamten Biomasse in Europa repräsentiert. Die EU produziert 14,1 Millionen Tonnen Pellets, was 70% der Nachfrage abdeckt. Die verbleibenden Pellets die in der EU verarbeitet werden, stammen hauptsächlich aus den Vereinigten Staaten (mehr als 26% des Marktanteils). (European Biomass Association, 2015)
Der Holzpellet-Sektor trägt zur ländlichen und regionalen Wirtschaftsentwicklung bei, durch die Produktion und Arbeitsplätze die es in den EU-28 Staaten schafft. Im Jahr 2014 arbeiteten etwa 500 000 Menschen in der EU direkt und indirekt im Bioenergie-Sektor.
Pellets sein ein wesentlicher Bestandteil des Energiemixes und sorgen für die nötige Quantität an erneuerbaren Energien in Europa und Großbritannien. Entgegen den Behauptungen von NGO’s wie Biofuelwatch, sind Holzpellets ist weniger umweltbelastend als fossile Energien wie Öl oder Kohle. Gemäß der Biomass Suppliers List (BLS), produzieren kontinentale Holzprodukte zwischen 5 und 15 gCO2e / MJ in CO2-Emissionen. Wenn wir diese Zahlen mit Daten von allen anderen Energiegewinnungsmethoden vergleichen, ist es die Biomasse aus Holz die bei weitem die effizientere Umweltpolitik betreibt. Fossile Energien variieren zwischen 61 gCO2e / MJ für Erdgas und 124 gCO2e / MJ für Kohle.
Nach Angaben der britischen Umweltagentur hat der Übergang zur Holzpellets Kohlendioxidemissionen um zwischen 74 und 90% reduziert. Dies ist auch der Grund warum die Europäische Union Ende 2016, die Transformation eines Teils eines Kohlekraftwerk im Vereinigten Königreich in eine Produktionsstätte für Biomasse zugelassen hat.
Ein weiterer Mythos der von Aktivisten gegenüber Holzpellets propagiert wird, ist der von zunehmender Abholzung. Auch hier haben Befürchtungen keinen Grund für Existenz. Bauern und Landwirte arbeiten gemeinsam an nachhaltigen Holzbeständen. Im amerikanischen Süd-Osten ist die Bewaldung ganz natürlich: Viele Landeigentümer ersetzen ihre Bäume.
Die Herstellung von Industrieholz-Pellets basiert auf Holzabfällen oder minderwertigem Holz das nicht anders gebraucht werden konnte. Niemals werden ganze Wälder für die Produktion von Pellets abgeholzt: Sie sind ein Nebenprodukt und produzieren außerdem Bestandteile die in anderen Industrie gebraucht werden, wie zum Beispiel Holzfaser.
Im September 2016 hatte der Gouverneur von Arkansas in den Vereinigten Staaten einen offenen Brief an den Präsidenten der Europäischen Kommission, Jean-Claude Juncker geschrieben, um die Bedeutung von Holz-Pellets für die Ziele des 20-20-20-Plan zu erklären:
„Die Pellets-branche stellt eine erneuerbare Energiequelle da, die für Amerikaner und Europäer wichtig ist. Sie repräsentiert gleichzeitig, für mehr als eine Million Arbeiter in der Forstindustrie in südlichen Staaten, noch viel mehr.“
Mit Hilfe von Holzpellets erfüllt die Europäische Union ihre Verpflichtungen im Rahmen des weltweiten Kampfes gegen den Klimawandel. Statt den Grad der Regulierung im Energiebereich zu erhöhen und so den Verbraucher ihre Entscheidungsfreiheit zu nehmen, sollte die EU den Wettbewerb im Energiebereich unterstützen.
Ein Gastbeitrag von Bill Wirtz. Er arbeitet als Policy Analyst für das Consumer Choice Center.
Fotos: Andrew Writer, Flickr; privat
Almuth Ernsting meint
Herr Wirtz behauptet, es sei ein Mythos, dass in den Süd-Ost-Staaten der USA Wälder wegen des Holzpellet Booms zerstört werden, weil viele Landbesitzer Bäume ‚ersetzen‘. Umweltschutzverbände in den USA dokumentieren seit mehreren Jahren, wie biodiverse und kohlenstoffreiche Wälder in Staaten wie North Carolina abgeholzt werden, und wie die Stämme dann direkt in Pelletwerke transportiert werden, welche europäische Kraftwerke beliefern. Wenn auf den kahlgerodeten Flächen neue Bäume gepflanzt werden, so handelt es sich um Holz-Monokulturen. So werden grosse Gebiete inerhalb eines Biodiversitäts-Hotspots unwiderruflich zerstört. Die Klimabilanz ist nur deshalb positiv, weil Regierungen und Unternehmen in der EU die Schlussfolgerungen vieler wissenschaftlichen Studien ignoriert und fast alle CO2 Emissionen die mit der Herstellung und Verbrennung von Holzpellets verbunden sind einfach ignorieren.