Dass man das Schreiben nicht einfach in die Wiege gelegt bekommt, wissen viele. Mitunter ist es schon schwer die passenden Worte auf einer Geburtstagskarte zu finden, so dass man es bei einem „Happy Birthday“ belässt. Welche Einflüsse einen Schriftsteller quasi „machen“ wollten wir von Raphael Wlotzki im Vorfeld von dessen Lesung am Samstag dem 17. Oktober 2015 um 18.00 Uhr in der Mayerschen Buchhandlung Interbook am Kornmarkt wissen.
Trier. Was prägt einen Autor? Ist es das viele Lesen, ist es Goethe, Schiller, Hesse, Rilke oder doch viel mehr das Umgehen mit Sprache, das Zuhören, das Sprechen? Sind Fernsehfilme oder Computerspiele eine Motivation? – Wenn daraus ein Fantasy-Roman entsteht, ohne Zweifel.
Da greift 5vier.de mal schnell zur Bibel und liest: „Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde“. Und bei Raphal Wlotzki: „Am Anfang war das Schwarz“. – Wer dann mehr zum Schwarz und was sich daraus entwickelt erfahren möchte, kommt am Samstag um 18 Uhr einfach auf den Kornmarkt und geht in die Mayersche Buchhandlung Interbook. – Zuhören lautet die Devise.
Der Autor selbst gibt gegenüber 5vier.de folgende Informationen zu den drei Hauptbereichen, die sein Schreiben motivierten:
// Bücher
Als letztes habe ich von Paul Arden „Was immer du denkst, denke das Gegenteil“ gelesen. Des Weiteren gefallen mir die Werke von Frank Miller, JK Rowling und Alan Moore. Wobei ich ehrlich sagen muss, dass ich mich viel eher von Alltäglichen, von Filmen oder anderen audiovisuellen Medien prägen lasse.
// Filme
Es sind einige Filme zu nennen, deren Erzählstil ganz hervorragend sind (z.B. „Pulp Fiction“) oder deren Story-Gerüst besonders interessant aufgebaut ist (z.B. „Zurück in die Zukunft“). Auch Filme die in besondere Welten entführen (z.B. „Sucker Punch“ oder „Donnie Darko“) oder Archetypen innerhalb ihres Genres darstellen (z.B. „Watchmen“), einen tollen Twist und Atmosphäre haben (z.B. „Prestige“), sowie Filme die verschiedene Genres miteinander wunderbar kombinieren (z.B. „Star Wars“ als der erste Science Fiction Film mit Fantasy Elementen). – Aber das ist alles nur ein kleiner Auszug.
// Videospiele
Ähnlich, wenn nicht noch stärker verhält es sich mit Videospielen. Ganz besonders möchte ich hier das Adventure Genre hervorheben. Selten findet man so einen tollen trockenen Humor wie z.B in „Monkey Island“. Oder in dem wunderbaren Spiel „Beyond Two Souls“, werden erstklassige Charakterdarsteller (Willem Dafoe und Ellen Page) per Motioncapturing zu Leben erweckt und in ein fast schon cineastisches Abenteuer mit SciFi Elementen geschickt, in dem jede Entscheidung die man während dem Spielen trifft, Einfluss auf die dargebotene Geschichte hat. Das sind Dinge, die in Büchern oder Filmen nicht möglich sind. Videospiele erlauben es heute noch tiefer in glaubwürdige Welten zu tauchen als Filme, da man selbst zum Protagonisten wird.
Ich finde ziemlich jedes Medium aufgrund seiner Möglichkeiten und Einschränkungen toll. Filme erlauben es, die Vorstellung einer Person genauso aufzunehmen, wie sie es sich vorgestellt hat. Videospiele lassen einen viel stärker Teil des Geschehens werden. Bücher geben einem den Rahmen, doch Füllen muss man ihn selbst und – um es nicht zu vergessen – Kunst kommt meist nonverbal aus und möchte etwas in dem Betrachter auslösen.
Ich finde alle Medien für sich interessant – aber noch viel interessanter, wenn die verschiedenen Medien ineinandergreifen.
Foto: Christoph Maisenbacher // Raphael Wlotzki in der Mayerschen Buchhandlung Interbook
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