Die Power Metal Band Blind Guardian kommt Anfang Oktober nach Trier. Im Gepäck haben Sie ein neues Album, das für viele Fans ein großartiger Schritt zurück zu den Wurzeln darstellt.
Wer am 2. Oktober an der Arena Trier vorbeifährt, der wird vermutlich schwarz sehen. Das ist allerdings kein Zeichen von beginnender Blindheit, sondern dürfte eher mit der Kleidung der Konzertbesucher zusammenhängen. An diesem Abend werden sich die traditionell schwarz gekleideten Fans der Power Metal Band Blind Guardian versammeln, denn die Kombo um Sänger Hansi Kürsch gibt sich hier in Trier mit einem neuen Album und der entsprechenden Tournee die Ehre.
Ein großer Schritt in Richtung Vergangenheit
Der neue Silberling „At the Edge of Time“ wurde von vielen der altgedienten Fans mit Spannung und auch ein wenig Sorge erwartet. Die beiden letzten Alben vor „At the Edge of Time“ fielen bei vielen Fans durch – „A Night at the Opera“(2002) und besonders „A Twist in the Myth“(2006) galten als zu verspielt und ließen an Hymnencharakter fehlen – etwas, das die Guardian Fans nicht verzeihen konnten.
„At the Edge of Time“ macht hier einen großen Schritt in die richtige Richtung – nach hinten. Das Album klingt frischer und unverbrauchter als seine Vorgänger und lässt sowohl bei Uptempo-Nummern, wie auch bei den Balladen die Fanherzen höher schlagen. Der Erfolg blieb dementsprechend nicht aus. Die Scheibe schaffte einen Direkteinstieg auf Platz zwei der deutschen Albumcharts und verkauft sich seitdem besser, als die Klone aus der DSDS-Schmiede oder andere Eintagsfliegen.
Kein Außenseiterphänomen mehr
Metal ist schon lange nicht mehr das Außenseiterphänomen, das es noch vor zehn Jahren war. Die blinden Wächter haben daran ihren Anteil. Die Band brachte 1988 ihr erstes Album („Battalions of Fear“) heraus und fiel praktisch sofort auf – vor allem durch Texte, welche sich klar im Fantasybereich ansiedelten, aber die üblichen Anklänge von nordischer Mystik oder satanistischen Zügen vermissen ließen. Statt dessen widmete sich Blind Guardian anderen Themen. Vor allem die Werke von J.R.R. Tolkien stehen bis heute immer wieder im Vordergrund.
Kurz nachdem Blind Guardian das Themenalbum „Nightfall on Middle Earth“, welches Tolkiens Silmarillion behandelte, herausbrachte leckten die ersten Gerüchte über eine Verfilmung des Herrn der Ringe an die Öffentlichkeit. Dieser Umstand katapultierte Blind Guardian an die Spitze der Fantasy- und auch der Metalgemeinde.
Praktisch über Nacht wurde das Album zum inoffiziellen Soundtrack für Tolkien-Fans. Gepaart mit der gewohnt schnellen Gangart und dem starken Hymnencharakter der Stücke schuf Guardian die Basis für die heutige Popularität des Metal, vor allem in Deutschland. Eine Popularität, von der ihr neues Album nun profitiert.
Laute Emotion
Wer sich den Erfolg von Blind Guardian nicht erklären kann, der sollte am 2. Oktober auf jeden Fall in der Arena Trier sein. Es ist die Mischung aus Mitsingmelodien und lauter Emotion, welche die Fans der Wächter begeistert. Vor allem aber gelten die Krefelder Power Metaller als bodenständig und sind dafür bekannt, sich nicht so ernst zu nehmen, wie so viele andere Musiker aus dem Genre. Obwohl die Band regelmäßig durch Südamerika, Europa, Australien, USA, Mexiko, Kanada und vor allem Asien tourt, nimmt sich die Formation immer Zeit für seine deutschen Fans, auf deren Schultern sie zu internationalem Ruhm aufgestiegen ist.
Wenn Blind Guardian nicht gerade auf Tour ist oder Erfolgsalben produziert, dann findet man ihre Songs auch schon mal in Kinofilmen („Die Schwerter des Königs“) oder Computerspielen („Sacred 2: Fallen Angel“). Die Auswahl der Titel zeigt auch hier wieder: Blind Guardian will mit seiner Musik weder große Preise gewinnen, noch tiefenphilosophische oder hochpolitische Aussagen unters Volk bringen – die Musik von Blind Guardian soll Spaß machen, nicht mehr, aber auch nicht weniger.
frank meint
Saugeil!!! Das wird der Hammer! Blind Guardian sind die Helden meiner Jugend! Die Vorgruppen klingen auch interessant.
ag meint
Hinweisen sollte man auf jeden Fall noch auf die Vorgruppen. Neben Steelwing aus Schweden spielen nämlich auch die großartigen Van Canto, die den guten alten Heavy Metal mal ganz anders, nämlich bis auf ein Schlagzeug A Capella interpretieren. Sollte man mal gesehen haben!!