Jetzt neu: unser wöchentlicher Ausblick auf Neustarts, Geheimtipps und empfehlenswerte Streifen, die in den nächsten Tagen aus den Kinosälen verschwinden…
In der Weihnachtszeit hat man es im Kino-Programm traditionell neben Weihnachtsfilmen mit potenziellen Oscar-Anwärtern und epischen Großereignissen zu tun. So entführte Peter Jackson sein Millionen-Publikum beispielsweise immer erst um die Feiertage nach Mittelerde. So mobilisierte er Massen, die in ihrem normalen Arbeits-Alltag vielleicht keine Zeit für ein über 3-stündiges Fantasy-Epos gefunden hätten. Letztes Jahr kopierte der Disney-Konzern diese Masche für sein neuestes Zugpferd, welches er Ende 2012 für über 4 Milliarden Dollar erworben hatte. „Star Wars: Das Erwachen der Macht“, der mittlerweile siebte Teil der Science-Fiction-Saga, die wie keine andere ein Genre definiert und Generationen geprägt hat, spielte letztes Jahr weltweit über 2 Milliarden Dollar ein und platzierte sich damit aus dem Stand auf Platz 3 der erfolgreichsten Filme aller Zeiten hinter James Cameron’s „Avatar“ und James Cameron’s „Titanic“. Da die Produktion eines solchen Effektgiganten Zeit braucht, man aber nicht auf die jährlichen Einnahmen verzichten will, hat man bei Disney einen lukrativen Veröffentlichungs-Zyklus entwickelt. Alle zwei Jahre erscheint ein Film, der die Hauptgeschichte voranbringt und in den entstehenden Zwischenräumen platziert man sogenannte Spin-offs, also kleinere Filme, die sich Nebenstränge oder Nebencharaktere vornehmen. Disney nennt das die „Anthology“-Reihe der „Star Wars“-Saga.
Auch wenn es sich nur um ein Nebenprodukt im Franchise handelt, wird das Medienecho enorm sein, wenn „Star Wars: Rogue One“ nächste Woche anläuft. Wer als erster dabei sein will, kann sowohl im Cinemaxx Trier, als auch im Broadway Trier noch Karten für die Premiere um Mitternacht (also Mittwoch, 14.12 um 23:59h) erwerben. Allzu lange sollte man allerdings nicht mehr warten…
Das immer lauter werdende „Star Wars“-Getöse übertönt sämtliche Neustarts der Woche, bei denen sich die Studios Marketing-technisch auch nur mäßig ins Zeug legen. Alle wissen: ab nächster Woche verdient in erster Linie der Disney-Konzern Geld im Kino.
Diese Woche versucht man es noch mit einem vorweihnachtlichen „Hangover“-Klon namens „Office Christmas Party“, bei dem eine Weihnachtsfeier spektakulär aus dem Ruder läuft. Mit Jason Bateman (Kill the Boss) und Jennifer Aniston (Friends, Kill the Boss) hat man gleich zwei Komödiengaranten eingespannt, um das „Hangover“-Publikum mit weihnachtlicher Schlagseite in die Kinosäle zu locken.
Auf ein gänzlich anderes Klientel setzt der neue Film von den Machern der „Minions“ und „Ich – Einfach Unverbesserlich“. „SING“ suhlt sich im immer noch anhaltenden Casting-Show-Hype und strickt einen tierischen Animationsfilm um einen mitreienden Gesangsconest. Die gesamte Welt besteht ausschließlich aus liebenswerten Tiercharakteren und zielt treffsicher auf die „Ach wie süß“-Reaktionen der jungen Zuschauer und jung geblieben Damen. Der meist recht treffsichere Humor der „Minions“-Macher sollte gewährleisten, dass es neben dem kaum übersehbaren Mainstream-Kalkül zumindest die ein oder andere Lachsalve zu genießen gilt.
Für die jungen Zuschauer startet darüberhinaus der bereits dritte Teil der kinderfreundlichen „Vampirschwestern“ mit einer abenteuerlichen Reise nach Transsilvanien, bei der der kleine Bruder der drei Titelheldinnen aus den Fängen einer Vampirfürstin gerettet werden muss.
Weiterhin zu sehen gibt’s Denis Villeneuves Science-Fiction-Offenbarung „Arrival“, das „Harry Potter“-Prequel „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“, Clint Eastwoods Bruchlandungs-Drama „Sully“, die Animations-Komödie „Trolls“, die Vampir-Fortsetzung „Underworld: Blood Wars“, sowie immer noch den deutschen Komödienerfolg „Willkommen bei den Hartmanns“.
Neben dem Standard-Programm gibt’s an dieser Stelle auch einen Hinweis auf das wöchentliche Kinoprogramm des cineasta an der Universität Trier, wo zweimal wöchentlich (Dienstag und Mittwoch) Filme verschiedenster Genres und Epochen gezeigt werden.
Dienstag, 13.12.2016: Das Cineasta zeigt um 20:00h im Hörsaal 3 der Universität Trier den Marvel-Erfolg „Deadpool“ im Originalton mit deutschen Untertiteln. Wer sich nun desinteressiert abwendet, sollte seine Entscheidung noch einmal überdenken, denn „Deadpool“ ist zweifellos einer der unkonventionellsten Comic-Verfilmungen, die Hollywood bisher hervorgebracht hat. Everybody’s Darling Ryan Reynolds erfindet sich in seiner tragischen Rolle als unentwegt Sprüche-klopfender, maskierter Söldner regelrecht neu. Mit wenigen, aber ungeheuer verspielten Actionsequenzen, die nicht selten in grandioser CGI-Kamera-Arbeit gipfeln, macht „Deadpool“ mehr Spaß als alle überladenen „Avengers“-Blockbuster zusammen. In der Original-Synchro ist das Online-Feuerwerk zudem nochmal eine Spur unterhaltsamer! Unbedingte Empfehlung!
Vor dem Hauptfilm wird der Kurzfilm „Love and Theft“ gezeigt.
Mittwoch, 14.12.2016: Das Cineasta zeigt um 20:00h den undurchsichtigen Genre-Mix aus Polit-Komödie und Mockumentary, „90 Minuten – Bei Abpfiff Frieden“ wie immer im Hörsaal 3. Nach ca. 100 Jahren Nahostkonflikt haben die Israelis und Palästinenser das ständige Kämpfen satt und wollen ihren Konflikt auf anderem Weg lösen: auf dem Fußballplatz! Wer verliert, muss ohne zu murren das Land räumen. Die Organisation des Events gerät zur Geduldprobe und ergibt eine extrem originelle Persiflage auf einen der schwierigsten Konflikte unserer Zeit.
Vor dem Hauptfilm wird der Kurzfilm „Leben, Tod und Fußball?“ gezeigt.
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