Weißt du, wie sich dein Körper an dein Verhalten anpasst?
Egal was du tust: Dein Körper reagiert darauf mit Anpassung. Wir können unser Verhalten gar nicht ändern, ohne dass sich auch unser Körper verändert. Dein Muskel-Skelett-System passt sich den Anforderungen an, dein Herz-Kreislaufsystem adaptiert ebenfalls, auch dein Hormonsystem, dein Stoffwechsel, dein Gehirn und vieles mehr reagiert mit Anpassung auf dein Verhalten. Man spricht dabei von „Plastizität“. Dies alles geschieht unterschiedlich schnell und mehr oder weniger sichtbar. Auch kann die Adaption positiv oder negativ für dich sein. Was bedeutet das nun alles?
Evolutionäre Veränderungen
Sicher ist dir bekannt, dass sich der Mensch über die Zeit hinweg sehr verändert hat. Indem er begann, auf zwei Beinen zu gehen, wurden auch andere Funktionen möglich: Die Hände konnten vermehrt zur Nahrungsaufnahme und anderen Tätigkeiten verwendet werden; der Kiefer wurde weniger zur Nahrungserfassung gebraucht, bildete sich zurück und die Funktion „Sprache“ konnte sich herausbilden. Damit vergrößerte sich das Boca-Zentrum des Gehirns, welches sowohl für die Organisation der Sprache als auch für die Steuerung von Finger-, Zungen- und Gesichtsmuskeln zuständig ist. Die geänderte Struktur des Menschen, zum Beispiel seine Schädelform, ist also Folge seines geänderten Verhaltens und der entsprechenden Funktionen.
Langsame und schnelle Veränderungen
Nun denkst du vielleicht: Das hat ja alles ewig gedauert! Das stimmt natürlich. Dennoch geschehen Veränderungen deines Körpers ständig, auch innerhalb deiner Lebenszeit, sogar innerhalb kürzester Zeit! Wenn zum Beispiel ein Arm nach einem Bruch eingegipst wird und somit nicht genutzt werden kann, beginnt dieser schon nach ein paar Stunden damit, Muskelmasse abzubauen; nach ein paar Tagen ist dies bereits spürbar, nach Abnahme des Gipses auch sichtbar.
Funktion kommt vor Struktur
Warum tut dein Körper so etwas? Das kommt daher, dass er funktionsorientiert ist. Er merkt zum Beispiel, dass dein Arm nicht gebraucht werden kann und „weiß“ nun nicht, dass das nur vorübergehend ist. Nun sieht er keinen Sinn darin, weiterhin Energie in diesen nicht funktionstüchtigen Körperteil zu investieren. Lieber nutzt er die Ressourcen anderswo. Die Struktur passt sich somit der Funktion an. Gibt es keine Funktion, wird die Struktur auch nicht aufrechterhalten, da dies nicht „ökonomisch“ wäre.
Positive und negative Anpassung
Glücklicherweise funktioniert das auch andersherum: Wird eine bestimmte Funktion besonders stark benötigt, so stärkt dein Körper an dieser Stelle die Struktur. So haben beispielsweise Profi-Schwimmer/innen ein breites Kreuz, da sich der Körper an die ständige Belastung dieses Körperteils angepasst hat. Auch ein Armbruch bringt positive Veränderungen auf der nicht betroffenen Seite mit sich, da sich die Feinmotorik dieser durch vermehrte Nutzung deutlich verbessert. Forscher fanden durch MRT heraus, dass die für den gebrochenen Arm zuständigen Hirnareale bereits nach 16 Tagen reduziert werden, wohingegen die Hirnsubstanz der motorischen Areale, welche die andere Seite steuern, wachsen.
Schleichende Änderung im Alltag
Nun sind die obigen Beispiele natürlich Extremfälle. Doch auch durch unser alltägliches Verhalten geben wir unserem Körper Hinweise auf benötigte Strukturen. Wenn du viel sitzt und dich wenig bewegst, wird dein Körper annehmen, dass die Strukturen für Bewegung nicht so sehr gefragt sind. Strukturelle Anpassung ist die Folge: Deine Beinmuskeln verkürzen sich, die Bandscheibenhöhe nimmt ab, dein Herzkreislaufsystem wird weniger belastbar… denn scheinbar lohnt eine Investition deines Körpers hier nicht sehr. Das wiederum beeinflusst auch deinen Stoffwechsel und weitere Konsequenzen wie erhöhtes Thrombose- und Diabetesrisiko können folgen.
Fuktion – Struktur – Funktion
Dein Verhalten bedingt also strukturelle Anpassungen. Diese Strukturänderungen können letztlich auch dein Verhalten und somit die Funktion wieder verändern. So wird beispielsweise Muskelaktivität benötigt, um Gelenke zu bewegen und zu stabilisieren. Ist dies nicht gegeben, kann sich die Gelenkmechanik verändern. Dies kann zu Schmerzen führen und letztlich dazu, dass du dich nicht mehr so bewegst, wie du es sonst getan hast. Dadurch ist die strukturelle Veränderung nun noch schwerer rückgängig zu machen.
Adaption auf allen Ebenen
Eine Adaption deines Körpers geschieht immer auf mehreren Ebenen. Nicht nur Muskeln, Knochen, und Bänder sondern auch andere Systeme wie Immun-, Nerven-, Herzkreislauf- und Hormonsystem passen sich an. So weisen Kraftsportlerinnen durch veränderte Hormonausschüttungen nach einer Weile oft auch männlichere Gesichtszüge auf. Allerdings erfolgt die strukturelle Adaption der einzelnen Komponenten unterschiedlich schnell. So adaptieren Muskeln beispielsweise bereits nach Wochen, Bänder nach mehreren Monaten und Knochen teils erst nach bis zu 2 Jahren.
Abbau schneller als Aufbau
Leider scheint es recht eindeutig, dass die für uns negativen Veränderungen oft schneller erfolgen als die positiven. So fixierten dänische Forscher bei 32 Männern je ein Bein mittels Knieschiene. Innerhalb von 2 Wochen verloren sie bis zu einem Drittel der Muskelmasse des betroffenen Beines. Beim Wiederaufbau mittels Fahrradergometer stellte sich heraus, dass der Verlust selbst nach 6 Wochen noch nicht völlig ausgeglichen war. Die Forscher rieten zu zusätzlichem Krafttraining.
Abbau vermeiden – auf allen Ebenen!
Wahrscheinlich ist dir spätestens jetzt klar geworden, dass es Sinn macht, eine negative Anpassung, also Abbau zu vermeiden. Wie kannst du das erreichen? Logisch: indem du deinem Körper sagst, dass seine Funktionen benötigt werden. Und dies tust du ganz einfach durch dein Verhalten. Denn du bist, was du tust! Regelmäßige Bewegung, Dehnung und Kräftigung lassen deinen Körper erst gar nicht auf die Idee kommen, die Investitionen zu kürzen. Um dies auch am Arbeitsplatz verwirklichen zu können, haben wir bee konzipiert. bee fördert deine Muskelkraft und Knochenstabilität, regt Kreislauf und Stoffwechsel an und sorgt mit der Erinnerungsfunktion für Regelmäßigkeit. So beugst du auf allen Ebenen negativen strukturellen Änderungen durch Sitzen vor.
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Eine kraftvolle Woche wünscht dir
Dominic
von deinem bee-Team
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Motivation ist wichtiger als Erfahrung!
Nina Hayder meint
Ich habe mir auch ein Bein gebrochen. Schön zu lesen, dass man schnelle und langsame Veränderungen beobachten kann. Am Schluss muss ich vermutlich auch eine Praxis für Physiotherapie aufsuchen.