„Die Bretter, die die Welt bedeuten…“ – dies ist nun das dritte Interview aus unserer Reihe übers Theater Trier. Nach der Maske und den Kostümen hat uns diesmal Jessica Beer aus der Requisite Rede und Antwort gestanden.
5vier: Was ist euer Aufgabenbereich im Theater?
Beer: Requisiten sind erstmal alle Sachen, die die Schauspieler in die Hand nehmen – die nennt man dann auch Handrequisiten. Natürlich werden zur Dekoration auch Requisiten verwendet, aber der größte Teil bleiben die Handrequisiten. Für die Proben werden uns dann Requisitenlisten gegeben, wir suchen die Sachen im Fundus, kaufen sie oder fertigen sie an.
5vier: Was muss man können oder woran muss man Interesse haben, um in der Requisite arbeiten zu können?
Beer: Man sollte handwerkliches Geschick haben und sich auch für Handwerkliches interessieren. Grundvoraussetzung ist auf jeden Fall ein handwerklicher Beruf wie z.B. Schreiner oder Dekorateur. Seit sechs Jahren gibt es auch die Ausbildung zum Requisiteur in der Erwachsenenqualifikation. Das ist eine Weiterbildung, das heißt, man sollte eine abgeschlossene Berufsausbildung haben und schon zwei Jahre in der Requisite gearbeitet haben – dann kann man diese Ausbildung machen. Sie dauert ein halbes Jahr.
5vier: Gibt es ein Auskommen ohne euch in einer Vorstellung?
Beer: Nein. Wir müssen bei jeder Vorstellung dabei sein, wir richten die Sachen am Anfang ein und gehen die Requisiten dann mit den Regieassistenten durch. Während der Vorstellung gibt es öfters Verwandlungen, in denen wir die Sachen auch mal abräumen, angeben oder umbauen müssen.
5vier: Wie lang ist euer Arbeitstag?
Beer: Wir haben Schichtarbeit, es gibt entweder nur Frühschicht, die geht dann von 9 bis 14.30 Uhr, oder Spätschicht, von 16 oder 17 Uhr bis 22 oder 23 Uhr. Dann gibt es auch noch den geteilten Dienst, das heißt man ist am Vormittag da, hat danach vier Stunden Ruhepause und ist abends wieder da.
5vier: Was schätzt ihr an eurem Bereich am meisten?
Beer: Also ich schätze daran die Abwechslung, jedes Stück bringt ja immer wieder neue Herausforderungen, was alles angefertigt werden muss, und mir gefällt, dass man sich Gedanken machen muss, wie man Dinge so umsetzt, dass der Regisseur zufrieden damit ist.
5vier: Was „nervt“ am meisten?
Beer: Ja, manchmal die Arbeitszeiten, weil man schon immer hier sein muss, auch an Feiertagen und Wochenenden. Der Freundeskreis und die Familie müssen da schon immer zurückstecken. Das nervt manchmal.
Dorothee Weiland meint
Liebe MitarbeiterInnen des Theaters im Hintergrund,
sehr schön, dass man auf diesem Weg etwas über das Theater erfährt. Jahrelang habe ich. gerne mit SchülerInnen die Aufführungen des Trierer Theaters besucht und viele schöne und gut ausgestattete Stücke genießen dürfen.
Nun habe ich ein anderes Anliegen. Aus dem Nachlass meiner Großeltern hätte ich eine Pelzmütze und eine Mantelauflage (Marder mit Pfötchen und Köpfen) anzubieten.
Über eine Antwort würde ich mich freuen.
Mit freundlichen Grüßen, Dorothee Weiland
Claas meint
Diese Reihe ist super! Da wird ein Thema mal von verschiedenen Seiten beleuchtet.
Hat mir sehr gut gefallen, sowieso sind eure Blicke hinter die Kulissen klasse.
Winzigkleine Kritik hab ich aber: in der Frage #2 „Maske“ gegen „Requisite“ austauschen. 🙂
Ansonsten: sehr schön! Kommt da noch was?
Anmerkung der Redaktion: Danke für den Hinweis zu Frage 2, haben wir korrigiert. Und ja, es wird weitere Gespräche geben.