Es ist keine leichte Zeit für Künstler*innen in der Corona-Pandemie. Noch schwieriger muss es für diejenigen sein, die ihr Debüt in dieser Zeit veröffentlichen wollen. Doch von all dem ließ sich die begnadete Sängerin Eliza Lou von den Porta Supporta nicht beeindrucken und releaste vor rund einem Monat ihre erste EP.
Angst vor einer Bewertung Ihrer Musik
Die 31-jährige Triererin war schon als kleines Kind begeistert von der Musik und in ihrer Familie ist Karaoke zu einer Art Familientradition geworden. Die Zeit verging und so entwickelte sich bei ihr langsam der Ehrgeiz mehr zu wollen. Damit einhergingen das Interesse am Singen und Schreiben. Eliza Lou’s Musik ist nicht gebunden an nur ein Genre – vielmehr ist es ein gekonntes Zusammenspiel aus gleich mehreren verschiedenen Bereichen. Vor allem Soul, Blues und Jazzanteile machen ihre Musik aus, aber auch Hip-Hop-Elemente spielen eine große Rolle.
Eliza Lou betrachtet ihre Texte als eine Art Reflexion zu ihrem Leben. Damit ist jeder Song, den sie veröffentlich auch ein Stück ihrer selbst, den sie mit der Öffentlichkeit teilt. Daher sei der Schritt, die Musik zu veröffentlichen, ihr dementsprechend schwergefallen. Ein Faktor ist das sie selbst ihr größter Kritiker ist. Immer zu versuchen, noch eine Schippe draufzulegen oder vielleicht nochmal an der ein oder anderen Stelle neu aufzunehmen. Der Wunsch die Musik zu veröffentlichen und somit einer breiten Masse zugänglich zu machen war stets vorhanden. Doch die Angst vor einer Bewertung beziehungsweise Abwertung ihrer Musik hat diesem Wunsch eine lange Zeit im Weg gestanden. LeFunk von den Porta Supporta, der Eliza Lous EP als Executive Producer begleitet hat, war eine große Stütze in dieser Hinsicht. Er hat ihr stets gut zugeredet und ihr das nötige Selbstvertrauen gegeben, die EP durchzuziehen.
Eliza Lou Teil des Künstlerkollektivs Porta Supporta
Schaut man sich das soziale Umfeld von Eliza Lou an, wird man feststellen, dass sie Teil des Trierer Künstlerkollektivs Porta Supporta ist. Das Kollektiv ist schon seit knapp sechs bis sieben Jahren aktiv. Er besteht hauptsächlich aus Rapper*innen, Producer*innen und DJs. Dies wirkt sich natürlich auf ihre eigene Musik aus. Die EP „Just another Piece“ von Eliza Lou zeigt die Stärken auf, die so ein Kollektiv mit sich bringen kann. Unter anderem hat der Saxophonist Roy Garfield eine eigene Saxophon Spur erfunden und eingespielt. Erstaunlich ist es, dass die Porta Supporta weder auf ein Label oder ein Tonstudio angewiesen sind. Es wird alles innerhalb des Kollektivs erledigt. Auf Nachfrage, wie die Arbeitsweise bei ihnen denn aussieht, erklärte Eliza Lou, dass man zum Beispiel nicht die ganze Zeit aufeinander hockt. Vielmehr ist es so, dass die Producer, wie LeFunk oder Nicobé, die beide an der EP als Producer mitgewirkt haben, ihre Beats in einem Pool haben, worauf die Künstler*innen dann ihre Texte schreiben können. Die meisten haben ihre Wohnungen so eingerichtet, dass man dort problemlos aufnehmen kann. Daraus resultiert, dass meistens zwei bis drei Künstler*innen in der Wohnung gemeinsam an einem Musikprojekt arbeiten. Natürlich steht das gesamte Kollektiv im regen Austausch.
Eine weitere Stärke des Kollektivs liegt im Netzwerken. Es bestehen enge Kontakte zu befreundeten Künstler*innen in Koblenz und in Köln. Auch der Trierer Rapper Timbo ist eng mit den Porta Supporta verbandelt. Das war vor allem vor Corona sehr praktisch, denn wenn einer der Künstler*innen zum Beispiel von einem Konzert hörte, wurden die befreundeten Künstler*innen dazu bewegt auch auf dem Konzert zu spielen.
Ein Rückblick auf die Zeit der Produktion
Uns hat interessiert, wie die junge Sängerin ein Teil von den Porta Supporta wurde und wie sie die Zeit der Produktion rückblickend betrachtet. Sie erklärte uns das die Zeit der Produktion mit sehr viel Spaß verbunden war. Auch der Entschluss weiterhin Musik zu machen, auch nach dem release der EP, erhärtete sich in dieser Zeit. Vor allem, weil sie es liebt Texte zu schreiben und zu singen. Es ist für sie eine Art der Katharsis. Zu den Porta Supporta kam Eliza durch Affenmensch. Er ist auch ein Teil des Kollektivs mit dem Eliza Lou sehr gut befreundet ist. Durch gemeinsame Jam Sessions lernte man sich kennen. Über die Jahre hat sich dann die Konstellation von heute aufgebaut.
Wenn Ihr die EP von Eliza Lou hören möchtet: Die EP „Just another Piece“ und „Wired“ von LeFunk kann man unter anderem auf Spotify und Soundcloud streamen.
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