Es ist die aufregenste Zaubershow der Welt: Vier talentierte Magier feilen im aktuellen Kinohit Die Unfassbaren am ultimativen Zaubertrick und erleichtern dabei auf Robin Hoods Spuren Banken und Millionäre. Andreas Gniffke hat sich den Film für 5vier.de im Trierer CinemaxX angesehen.
Mittels geheimnisvoller Tarotkarten werden vier Zauberkünstler an einen geheimen Ort gerufen, an dem sich ihnen der Plan für eine grandiose Bühnenshow offenbart. Der große Erfolg hatte sich bei allen vier bis dahin nicht eingestellt. Merritt McKinney (Woody Harrelson, Natural Born Killers) nutzte seine Fähigkeiten als Hypnotiseur vor allem dazu, untreuen Männern das Geld aus der Tasche zu ziehen und Jack Wilder (Dave Franco) setzte seine „Zauberkraft“ ebenfalls für halbseidene Geschäfte ein. Henley Reeves (Isla Fisher) ließ sich bei ihren Shows fast von Piranhas fressen und der extrem von sich selbst überzeugte J. Daniel Atlas (Jesse Eisenberg, The Social Network) träumte trotz eindrucksvoller Kartentricks ebenfalls noch von der großen Karriere. Dies wird sich ab nun ändern.
So beginnt Louis Leterriers Überraschungserfolg Die Unfassbaren und viel mehr als die vier Magier erfährt auch der Zuschauer nicht über die Hintergründe und Strippenzieher der atemberaubenden Show. Diese geht nämlich weit über alles hinaus, was man bis dahin auf den Bühnen der Welt gesehen hat. Den Höhepunkt der ersten Show stellt ein Live-Banküberfall in Paris dar, wobei die Beute gleich auf die Zuschauer herabrieselt. Dies bleibt natürlich auch der Polizei nicht verborgen, die den Cop Dylan Rhodes (Mark Ruffalo, The Avengers) auf den Fall ansetzt. Dieser zeigt sich erst unwillig, aber nachdem ihn die vier Zauberer in der Befragung aufs peinlichste vorgeführt hatten, steigert er sich in den mysteriösen Fall hinein, ohne ihnen jedoch wirklich auf die Schliche kommen zu können. Wenig erbaut ist er außerdem von der Tatsache, dass ihm Interpol die junge, aber unerfahrene Alma Dray (Mélanie Laurent, Inglorious Basterds) zur Seite gestellt hat, wobei er die Fähigkeiten der attraktiven Französin schnell zu schätzen lernt.
Die Hatz der Polizisten auf die sogenannten „Vier Reiter“ erweist sich als schwieriger als gedacht. Immer scheinen diese den Verfolgern den entscheidenden Schritt voraus zu sein. Regisseur Leterrier gelingt es dabei, ein enorm hohes Tempo durchzuhalten, die rasante Hatz reißt auch die Zuschauer mit. Dass dabei die Logik im ein oder anderen Fall auf der Strecke bleibt, ist zu verschmerzen, zumindest wenn man auf cooles Unterhaltungskino in Hochglanzästhetik steht. Dabei sind auch die Nebenrollen glänzend besetzt. Morgan Freeman spielt den Ex-Zauberer Thaddeus Bradley, der es sich zum Ziel gesetzt hat, in einer Internetshow die Tricks der ehemaligen Konkurrenz im wahrsten Sinne des Wortes zu entzaubern. Michael Caine dagegen ist der wohlhabende Geldgeber hinter den Auftritten der Show, doch welche Rolle spielt er wirklich in dem Spiel, bei dem der Strippenzieher bis zum Ende unbekannt bleibt?
Fazit:
Die Unfassbaren bietet Actionkino ohne Gewaltexzesse und ist optisch durchaus gelungen. Die junge und unverbrauchte Darstellerriege überzeugt voll und ganz, wird aber auch wenig gefordert. Die Spannung wird bis zum überraschenden Ende aufrechterhalten und somit steht einem entspannten Kinoabend nichts im Wege. Popcornkino der besseren Sorte. In den Zauberolymp dürften die Macher allerdings nicht aufsteigen, denn es werden einige Tricks verraten, was wohl den Ausschluss aus der Magiergilde nach sich ziehen dürfte.
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