Trier. Am Donnerstag fand die erste gemeinsame Jahrespressekonferenz der Volksbank Trier Eifel eG statt. Die Vorstände Alfons Jochem, Peter Michels, Michael Simonis und Andreas Theis, stellten die wirtschaftlichen Entwicklungen des vergangenen Jahres sowie die Aussichten für das Jahr 2025 vor. Die Bank blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2024 zurück und sieht optimistisch, aber mit wachem Blick auf die Herausforderungen des kommenden Jahres.

Wirtschaftlicher Ausblick 2025
Die Bundesregierung hat ihre Konjunkturprognose für 2025 nach unten korrigiert. Nach zwei Jahren wirtschaftlicher Rezession wird für Deutschland lediglich ein geringes Wachstum von 0,3 % erwartet. Gleichzeitig rechnet die Bundesregierung mit einer durchschnittlichen Inflationsrate von 2,2 %. Die Zahl der Arbeitslosen steigt voraussichtlich um 120.000 auf insgesamt 2,79 Millionen Menschen.
„Das wirtschaftliche Umfeld stimmt uns nicht sehr positiv. Hohe Energiepreise, steigende Steuer- und Sozialabgaben sowie übermäßige Bürokratie setzen Unternehmen unter Druck. Der Standort Deutschland verliert zunehmend an Wettbewerbsfähigkeit“, so Alfons Jochem. Die EZB wird weitere Leitzinssenkungen vornehmen. Die wirtschaftspolitischen Entwicklungen, insbesondere die bevorstehenden Wahlen, werden entscheidend sein. „Wir haben uns im Markt behauptet und sind für kommende Herausforderungen gut aufgestellt“, ergänzt Jochem.
Die wirtschaftlichen Herausforderungen der Zeit spürt man auch in der Region. Zwar profitiert die hiesige Wirtschaft weiterhin durch die Nähe zum Wirtschaftsstandort Luxemburg, dennoch ist die Lage angespannt. So merkt die Volksbank, dass die Zahl der Insolvenzen in der Region gestiegen ist und Firmen bei Investitionen zurückhaltender agieren. Zwar ist die Substanz der deutschen Wirtschaft weiterhin gut, dennoch ist der Standort Deutschland unter Druck. Gerade deswegen hilft die durch die Fusion neu gewonne Kraft der Region zu helfen. So ermöglicht die Fusion den Aufbau von Spezialteams, die u. a. eine branchenspezifische Beratung anbieten und so den Firmen und Menschen in der Region noch besser helfen können.
Zahlen und Fakten zum Geschäftsjahr 2024
Bilanzsumme
Die Volksbank Trier Eifel eG konnte ihre Marktstellung weiter ausbauen. Die Bilanzsumme stieg um 170 Millionen Euro auf 4,6 Milliarden Euro (+3,8 %). „Die Bilanzsumme ist Ausdruck von Kraft und Größe“, betont Andreas Theis. „Bei den Kundeneinlagen merken wir, dass der Zins zurückgekommen ist. Trotz sinkender Investitionen in Neubau haben wir ein Kreditwachstum verzeichnet. Der Markt ist stärker umkämpft, insbesondere bei Gebrauchtimmobilien. Hier konnten wir uns erfolgreich behaupten.“
Kundeneinlagen
Die Kundeneinlagen stiegen um 144 Millionen Euro (+4,5 %). Während Kündigungs-, Termin- und Spareinlagen zunahmen, verzeichneten Sichteinlagen einen Rückgang.
Kundenkredite
Nach Tilgungen und Rückzahlungen wuchsen die Kundenforderungen um 154 Millionen Euro (+4,2 %). „Deutlich erkennbar ist, dass mehr Liquiditätsfinanzierungen als Anlageinvestitionsfinanzierungen getätigt wurden. Dies ist kein regionales, sondern ein nationales Phänomen“, erläutert Alfons Jochem. „Unser Geschäftsmodell ist von der Wiege bis zur Bare ausgerichtet – wir sind klein genug, um unsere Kunden zu kennen, und groß genug, um ihre Bedarfe zu bedienen“, ergänzt Andreas Theis.
Verbundsgeschäft
„Das Verbundgeschäft ist für uns ein ganz entscheidendes. Hier sieht man die Grundstruktur unseres genossenschaftlichen Arbeitens. Es geht nur miteinander im Team. Viele Experten für jedwede Lebenslage, ziehen für unsere Kunden und Mitglieder an einem Strang.“, legt Andreas Theis dar. Die Volksbank Trier Eifel eG konnte auch im Verbundgeschäft wachsen. Vermittelte Darlehen beliefen sich auf 70,0 Millionen Euro, das Wertpapiergeschäft auf 276,5 Millionen Euro und das Bauspargeschäft auf 168,0 Millionen Euro.
Kundenwertvolumen
Das Kundenwertvolumen stieg um 481 Millionen Euro auf 10,3 Milliarden Euro (+4,9 %). „Unser Kreditwertvolumen liegt über 10 Milliarden Euro. Dies ist das Vertrauen, das unsere Kunden uns entgegenbringen“, sagt Andreas Theis.
Mitgliederentwicklung
Das Geschäftsguthaben der Mitglieder wuchs um 4,5 Millionen Euro, die Zahl der Mitglieder sank fusionsbedingt um 859. „Unsere bestehenden Mitglieder haben mehr Anteile gezeichnet. Das zeigt ihr Vertrauen in die Bank und unser Geschäftsmodell“, so Michael Simonis.
Betriebsergebnis
Das Betriebsergebnis vor Bewertung stieg um 4,1 Millionen Euro auf 70,2 Millionen Euro. Nach Bewertung ergab sich ein gutes Betriebsergebnis von 40,8 Millionen Euro. „Diese Entwicklung zeigt, dass die Fusion der richtige und wichtige Schritt war“, hebt Michael Simonis hervor.
Wertschöpfung für die Region
Die Volksbank Trier Eifel eG unterstützt weiterhin zahlreiche Projekte. Über die Crowdfunding-Plattform „Viele schaffen mehr“ wurden mehr als 430 gemeinnützige Projekte mit insgesamt 2,1 Millionen Euro gefördert.
Insgesamt betrachtet investierte die Bank über 1,69 Millionen Euro in Spenden, Sponsoring und Stiftungsarbeit: 35 % für Kulturprojekte, 37 % für Sportprojekte und 28 % für soziale und Bildungsprojekte.
„Unsere Bank schafft Wert für die Region“, betont Alfons Jochem. „Lohnsteuerzahlungen beliefen sich auf 5,805 Millionen Euro, Nettogehaltszahlungen auf 20,345 Millionen Euro, die Steuerlast der Bank auf 18,327 Millionen Euro, Dividenden auf 4,345 Millionen Euro und Investitionen auf 2,101 Millionen Euro.“
Ausblick auf das Geschäftjahr 2025
Die Volksbank Trier Eifel eG sieht sich gut aufgestellt. Der Wirtschafts- und Finanzstandort Luxemburg bietet weiterhin Wachstumschancen. „Wir setzen verstärkt auf den Ausbau unserer digitalen Bank. 94 % der reinen Buchungstransaktionen erfolgen bereits online. Dennoch verbinden wir digitale und stationäre Angebote, um unseren Kunden den bestmöglichen Service zu bieten“, erläutert Peter Michels. „Wir optimieren stetig unsere Prozessstrecken und investieren gezielt in digitale Innovationen.“
Auch in der Filialstruktur setzt die Bank auf Flexibilität: „Wir haben 28 Standorte mit dauerhafter Besetzung. Das besondere aber hier ist, dass unsere Kontaktpunkte variabel sind. Wir kommen dorthin, wo unsere Kunden uns brauchen. Die Zahl der Begegnungsorte bleibt dynamisch“, so Michels. Andreas Theis ergänzt: „Die Menschen stimmen mit den Füßen ab – hier ist es wichtig, sich an den Bedürfnissen zu orientieren.“
Erfolgreiche Fusion – Starke Zukunft
Mehr als ein halbes Jahr nach der Fusion zieht der Vorstand eine positive Bilanz. „Wir haben eine erfolgreiche Fusion zweier wirtschaftlich starker Banken hinter uns und sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis“, sagt Alfons Jochem.
Ein großer Vorteil der Fusion ist die Spezialisierung von Mitarbeitenden. Die Fusion ermöglicht den Aufbau von Spezialteams, etwa für Erbschafts- und Nachfolgeplanung sowie branchenspezifische Beratung. „Unsere Experten unterstützen gezielt Landwirte, Bauunternehmen und weitere Branchen“, ergänzt Michael Simonis.
„Unser Auftrag ist es, die Region zu entwickeln. Dafür wurden wir gegründet, und diesem Anspruch bleiben wir treu“, so Alfons Jochem abschließend.
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