Die besten Videos von Künstlern der Großregion – inklusive Preisverleihung für das Gewinnervideo – werden am Samstagabend ab 20 Uhr im Rahmen des diesjährigen Videokunstfestivals präsentiert.
Beim Betreten der TUFA fällt die Konschtkescht – die Kunstkiste – im Eingangsbereich schnell auf. Töne und bewegte Bilder machen auf den Kasten aufmerksam und laden dazu ein, zu verweilen und mindestens einmal hinzusehen.
Kunstkisten wie diese stehen an 14 Orten in der Großregion – d.h. in Luxemburg, Lothringen, Wallonien, dem Saarland und natürlich Rheinland-Pfalz – und zeigen monatlich ein neues Video. Ziel und Zweck des seit 2003 bestehenden Projekts sei die Förderung der zeitgenössischen Videokunst in der Region, so Teneka Beckers von der TUFA. Jedes Jahr können – professionelle und werdende – Videokünstler eines ihrer Werke zu einem Wettbewerb einreichen. Eine Vorauswahl der Videos wird dann auf dem Festival präsentiert, das am kommenden Samstag zum ersten Mal in Rheinland-Pfalz stattindet. Anschließend küren die Fachjury und – in diesem Jahr ebenfalls zum ersten Mal – eine Schülerjury das Gewinnervideo. Außerdem gezeigt werden die Ergebnisse des Videoworkshops 2013, der, geleitet von professionellen Künstlern, an Menschen gerichtet war, die zuvor keine oder kaum Erfahrung mit der Videokunst hatten.
Die TUFA sei, sagt Vorstandsvorsitzender Dr. Klaus Reeh, für ein solches Projekt wie D’Konschtkescht „der natürliche Ort“. Das „Kultur- und Kommunikationszentrum“ sei ebenso wie dieses bestrebt, Kunst näher an die Menschen zu bringen. Außerdem ergänze die Videokunst die klassischen, dort bereits vertretenen Künste.
Ohne Berührungsängste
Kunst muss nicht im Museum stattfinden. Das ist laut Sonia Dos Santos vom CIGL Esch, dem Projektträger, eine der Botschaften der Kunstkisten. Sie sollen die Menschen auf direktem Wege ansprechen – ganz ohne die Distanz des Musealen und mitten im öffentlichen Raum. Auch das Friedrich Spee-Gymnasium in Ehrang, das als Kooperationspartner der Kulturagentur Kunstfähre die Schülerjury stellt, war zwei Wochen lang ein Konschtkescht zu finden. Anna Wagner, Lehrerin am FSG, weiß davon nur Gutes zu berichten. Jugendliche hätten ohnehin ein „starkes Interesse für Bilder, vor allem lebende Bilder“, erklärt sie. Oft habe man Schüler/innen vor der Kiste sehen können – nicht nur, um sich die Filme anzuschauen, sondern auch, um sich darüber zu unterhalten. Und das nicht nur über inhaltliche Aspekte, sondern durchaus auch technische: „Wie wird so etwas hergestellt?“ Insgesamt habe die Konschtkescht „viel Interesse für die Videokunst geweckt“.
Internationale Zusammenarbeit
Initiator des Projekts „D’Konschtkescht“ ist das CIGL Esch-sur-Alzette. Partner sind das luxemburgische CNA (Centre national de l’audiovisuel), Les Yeux De L’Ouïe (Lothringen), die TUFA für Rheinland-Pfalz sowie das Saarländische Filmbüro. Aus Vertretern dieser Unternehmen setzt sich auch die Fachjury zusammen, die die eingereichten Videos bewertet. Im Rahmen der INTERREG-Förderung der EU, die Ende dieses Jahres ausläuft, werde dies das letzte Festival sein, so Dos Santos.
Sicherlich aber werde es nicht das letzte Festival überhaupt sein – schließlich habe es das Projekt auch vor Beginn der Förderung schon gegeben. Das Preisgeld für das Gewinnervideo wird gestiftet vom Verein Kulturraum Großregion. Der Pokal, der verliehen werden soll, klärt Wagner auf, sei nicht nur Schüler-Idee, sondern auch von Schülern gefertigt.
[statistik] Karten gibt es über 5vier.de/tickets (einfach „Konschtkescht“ in Suchfenster eingeben).
Weitere Infos zum Projekt und das aktuell in der Kunstkiste präsentierte Video gibt es hier. [/statistik]
Fotos: Tufa Trier
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