Sportlich gesehen war Platz sechs letztlich nicht das, was sich die deutsche Rollstuhlbasketball-Nationalmannschaft um Dirk Passiwan, Spielertrainer der GOLDMANN Dolphins Trier, von der Heim-EM (28. Juni bis 7. Juli) in Frankfurt erwartet hatte. Die Atmosphäre bei den Spielen in der Eissporthalle der Hessen-Metropole und die persönlichen Leistungen Passiwans waren dagegen überzeugend.
Dirk Passiwan zeigte bei der EM tolle Leistungen im Nationaldress. (Archiv-Foto: Immovesta Dolphins)Die Vorrunde verlief durchwachsen für die deutschen Rollstuhlbasketballer. Drei Niederlagen gegen Großbritannien, die Niederlande und Italien standen zwei Siege gegen Belgien und die Schweiz gegenüber. „In den verlorenen Partien haben wir auch wirklich nicht gut gespielt, die beiden Siege gegen schwächere Gegner waren Pflichtaufgaben“, erzählt Passiwan, der gegen Belgien, Italien und die Schweiz jeweils Topscorer seines Teams war.
Bestes Turnierspiel gegen Türkei – Passiwan mit 42 Punkten
Als Grupenvierter zog man noch einmal den Kopf aus der Schlinge und stand im Viertelfinale. „In der K.o.-Phase fängt so ein Turnier dann noch einmal neu an. Und tatsächlich haben wir gegen die Türkei wohl unser bestes Turnierspiel gezeigt.“ Herausragende 42 Punkte gelangen dem Dolphins-Star, die das 79:89-Aus nach Verlängerung und hartem Kampf allerdings auch nicht verhindern konnten. „Da hat uns einfach das letzte Quäntchen Glück gefehlt. Wären wir ins Halbfinale eingezogen, hätten wir uns durchaus Hoffnungen auf den Titel machen können“, blickt Passiwan etwas wehmütig zurück.
Leider kam es anders. Passiwan und Co. erreichten nach der Viertelfinal-Pleite mit einem Sieg gegen die Niederlande (69:59) das Spiel um Platz 5, wo sie Italien mit 41:53 unterlagen. Den Titel sicherte sich Großbritannien in einem Herzschlagfinale gegen die Türkei. „Mit Platz sechs haben wir zumindest unser Minimalziel realisiert und uns als eines der sieben besten europäischen Teams für die WM im Sommer 2014 in Südkorea qualifiziert.“
Auch im fernen Asien wird Dirk Passiwan dann hoffentlich wieder mit von der Partie sein. Seine persönliche EM-Bilanz kann sich trotz aller Enttäuschung sehen lassen: 177 Punkte in acht Spielen und dabei fünfmal Topscorer der Nationalmannschaft. „Zudem hat es riesig Spaß gemacht, im eigenen Land so ein großes Turnier spielen zu dürfen. Es war eine schöne EM mit guter Organisation und vielen Zuschauern.“ Das Eröffnungsspiel gegen Großbritannien zum Beispiel sahen 1.800 Menschen, das Viertelfinal-Match gegen die Türkei fand unter den Augen von 1.500 Besuchern statt.
Ende September Saisonstart mit den Dolphins
Positive Eindrücke wird Passiwan so zur Genüge in die Vorbereitung auf die neue Bundesliga-Spielzeit mit den GOLDMANN Dolphins Trier mitnehmen können. „Anfang September beginnt die Vorbereitung. Wir sind noch in der Planung von zwei bis drei Testspielen, ehe dann Ende September die Saison startet.“
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