Zwar mussten die DONECK Dolphins Trier in der Playoff-Viertelfinal Serie über alle drei Spiele gegen Hannover United gehen, schafften es aber am Ende doch, in der „best of three“ Serie 2 Spiele für sich zu entscheiden.
Halbfinaleinzug perfekt gemacht
Trier. Das Erste Heimspiel, am Samstag Nachmittag in Trier, ging leider nach doppelter Verlängerung verloren. Somit konnte Hannover die Serie ausgleichen und es kam zum alles entscheidenden Spiel am Sonntag Mittag. Beide Teams wissen, dass der Einzug ins Playoff-Halbfinale der 1. Rollstuhlbasketball Bundesliga auf den Gewinner wartet. Doch eine weitere Niederlage vor eigenem Publikum wollten sich die Delfine nicht leisten. Nach einer taktischen Umstellung in der Verteidigung gelang es den Delfinen von der Mosel einen Vorsprung herauszuarbeiten, den sie bis zum Ende nicht mehr aufgaben. Am Ende stand ein 81:72 auf der Anzeigetafel und die Delfine rollten als Gewinner dieser hart umkämpften Serie vom Parkett. Somit ist das Ticket für die nächste Runde gelöst und es geht gegen keinen geringeren, als den amtierenden deutschen Meister und Champions League Sieger, die Thuringia Bulls aus Elxleben.
Game 2 am Samstag verloren
Das zweite Spiel des Playoff-Viertelfinales lief nicht so, wie es sich die Delfine vorgestellt haben. Sie haben einen schlechten Start erwischt und sind bis zur Pause diesem Rückstand nachgelaufen. Es ist ihnen nicht gelungen, die Verteidigung so aufzustellen, dass sie die Füchse aus Hannover entscheidend stören konnten. Als es dann aber gegen Ende des 3. Viertels wieder knapper wurde und der Rückstand schrumpfte, ging ein Ruck durch die Mannschaft und man konnte wieder ein wenig Vertrauen in sich selbst zurückgewinnen. Doch es hat dennoch nie gereicht auszugleichen oder in Führung zu gehen. Als sich dann noch Spielertrainer Dirk Passiwan wenige Sekunden vor Schluss ausgefoult hat, schien es noch unwahrscheinlicher, diesen Sieg zu erspielen. Doch die Dolphins kämpften sich durch diese Phase und zwangen die Füchse in eine Verlängerung. Auch hier schien es keinen klaren Favoriten zu geben und so ging diese Partie in die zweite Verlängerung. Hier merkte man den Delfinen nun doch das Fehlen ihres besten Mannes an und man musste sich am Ende dieses wirklich harten Spiels geschlagen geben.
Dirk Passiwans Resumee
„Das Spiel am Samstag war sehr körperlich und wir haben uns von den Hannoveranern leider zu sehr anstecken lassen und mehr ihr Spiel, als unseres gespielt. Es ist uns nicht gelangen, Joe Bestwick zu stoppen (42 Punkte), aber das war auch nicht unser oberstes Ziel. Wir wollten ihn machen lassen, dafür alle anderen Spieler nicht ins Spiel kommen lassen. Das ist uns leider nicht gelungen, denn die Spieler Gibbs (12 Punkte), Sadler (17 Punkte) und Budde (16 Punkte) haben gute Tage erwischt und wir konnten sie nicht stoppen. Am Sonntag wollten wir das auf alle Fälle anders machen und in eigener Halle den Einzug ins Halbfinale perfekt machen. Hannover hat ein super Spiel abgeliefert und haben den Sieg in diesem harten Spiel wirklich verdient. Jetzt heißt es über Nacht zu Kräften kommen, um am Sonntag nochmal voll anzugreifen.“ So ein ärgerlicher und enttäuschter Dirk Passiwan.
Neuer Matchplan für Sonntag
Doch am Sonntag sollte es anders laufen, und bereits morgens haben die Trainer Passiwan und Ebertz einen Plan ausgeheckt, um Hannover zu knacken. Vorbereitet mit einigen Szenen aus dem Spiel vom Samstag gab es eine etwas andere Ansprache vor dem Spiel, als sonst. Passiwan hat Spielsituationen gezeigt, die gut geklappt haben und hat kurzfristig ein neues System, sowohl Offensiv als auch Defensiv konstruiert, auf das die Hannoveraner nicht vorbereitet sein konnten. Doch um Ruhe ins Spiel zu bekommen starteten die Delfine gewohnt und ohne große Veränderungen. Diese Taktik ging leider nicht auf und man musste wieder einem Rückstand hinterher laufen. Man merkte, einige Köpfe der Fans, Verantwortlichen und Spieler gingen nach unten und man dachte an das Spiel vom Vortag. Doch nach einer Auszeit und einer gravierenden Veränderung in der Verteidigung kämpfen sich die Delfine Punkt um Punkt an die Füchse heran. Die Halbzeitführung von 8 Punkten konnte man die zweite Hälfte nun mehr oder weniger konstant halten und leistete sich nun weniger Fehler, um dann am Ende als glückliche und verdiente Sieger vom Platz zu rollen.
Spiel in den Knochen
„Die Niederlage gestern und auch die 10 Minuten, die wir länger gespielt haben, schmerzten beim aufstehen immer noch schwer. Aber uns war zu Beginn des Aufwärmens bewusst, dass wir dieses Spiel abhaken müssen und es sich uns jetzt die nächste Gelegenheit bietet, die Serie mit einem Sieg zu beenden. Wir haben wieder keinen Start ins Spiel erwischt und ich hatte kein gutes Gefühl. Doch Dirk hat die Verteidigung umgestellt, was uns allen die Überzeugung zurückgebracht hat, dass wir dieses Spiel gewinnen können. Wir haben nach dem Prinzip „alles oder nichts“ verteidigt und konnten unseren Rückstand im 2. Viertel in einen Vorsprung zu beginn der Halbzeit umwandeln. Wir haben einen Lauf gehabt und sowas bringt immer extra Schwung.
Hart umkämpftes Spiel endet mit Sieg
Auch die zweite Halbzeit war hart umkämpft, aber wir sind ruhig geblieben, haben unser Ding gemacht und sind jetzt glücklich über den Einzug ins Halbfinale. Es war eine grandiose Teamleistung. Wir stehen immer hintereinander, helfen uns und können uns auf einander verlassen. So macht es Spaß zu spielen und solche schweren Spiele zu gewinnen. Ein Dank geht auch an Martin Koltes oder „Kartoffel“, wie ich ihn so gern nenne, dass er so kurzfristig eingesprungen ist und das Team immer mit guter Stimmung unterstützt. Danke auch an die Fans, die auch am Sonntag nochmal den Weg zu uns in die Halle gefunden haben und eine tolle Stimmung geboten haben. Ich bin jetzt heiser, weil ich gegen die Trommeln und das Klatschen anschreien musste, um mein Team zu erreichen, aber genauso muss das sein. Wir freuen uns, wenn ihr in 2 Wochen am 06.04. wieder dabei seid, wenn der Gegner Thuringia Bulls heißt. Jetzt heißt es nochmal eine Woche hart arbeiten und dann geht es nächstes Wochenende im Pokal-Halbfinale gegen Lahn-Dill in München. Wir wollen jetzt den Schwung mitnehmen und der Pokal hat ja wie wir alle wissen seine eigenen Gesetze.“ So eine überglückliche Diana Dadzite nach dem Spiel am Sonntag Nachmittag.
Statistiken
Doneck Dolphines Trier: (Samstag/ Sonntag)
Wright (11/10), Rossi (14/12), Davey (10/2), Heimbach (DNP/Nicht im Kader), Dadzite (13/8), Passiwan (23/36), Doesken (DNP/0), Beijer (13/13), Koltes (DNP/DNP)
Hannover United: (Beste Werfer)
Bestwick (42/42), Sadler (17/11), Budde (16/8), Gibbs (12/4)
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