Seit Juli letzten Jahres hat Bundesfamilienministerin Dr. Kristina Schröder auf Fürsprache des Bundestagsabgeordneten Bernhard Kaster die Schirmherrschaft über nestwärme e.V. übernommen. Am vergangenen Freitag besuchte die schwangere Familienministerin nun die gemeinnützige Kinder- und Familienhilfsorganisation.
Was ist nestwärme e.V.?
Was ist, wenn ein Kind schwer oder chronisch erkrankt, behindert zur Welt kommt oder einen schweren Unfall erleidet? Eines ist klar: Das Leben der Beteiligten wird sich auf einen Schlag verändern. Nicht nur das Kind muss mit den Folgen umzugehen lernen, auch die Eltern haben sich großen Herausforderungen zu stellen. Schließlich haben sie mit der Pflege ihres kranken Kindes einen Fulltime-Job, der sie psychisch und physisch oft an ihre Grenzen bringt. Eine solche Situation tritt häufiger auf, als man denken mag. Oft liest man nur aus der Zeitung über solche Fälle, aber sie können jedem passieren. Allein in Deutschland gibt es Millionen solcher Schicksalsschläge.
Den Antrieb Elisabeth Schuh und ihre Kollegin Petra Moske zur Gründung von nestwärme e.V. im Jahre 1999 hatten, erläutert sie folgendermaßen: „Unser Anliegen gilt der Verbesserung konkreter Hilfen für Familien, die in einer von der Gesellschaft oft nicht nachvollziehbaren Situation stehen: der dauerhaften und sorgenvollen Pflege und Erziehung schwer kranker oder behinderter Kinder.“ Diese Notwendigkeit hat auch die Bundesfamilienministerin Dr.Kristina Schröder gesehen: „Gerade Familien mit kleinen Kindern, die krank oder behindert sind, benötigen unsere besondere Unterstützung. Natürlich müssen wir alles tun, um ihnen zu helfen. Aber der Staat kann und soll auch gar nicht alles regeln.“ Weiterhin bekräftigt Schröder: „Deshalb sind Initiativen wie nestwärme so wichtig und wertvoll für unsere Gesellschaft und ihren Zusammenhalt.“ Nestwärme ist also ein Ort für alle Kinder, die Wärme brauchen.
Am 4. Februar: Warm in der nestwärme
„Ich erinnere mich, dass ich das letzte Mal in der 7. Klasse im Rahmen eines Klassenausflugs in Trier gewesen bin“, freute sich Frau Schröder auf den Besuch in Trier. Die Bundesministerin hatte bei ihrem Besuch bei der nestwärme e.V. die Möglichkeit, vor Ort die warmen Räume der gemeinnützigen Kinder- und Familienhilfsorganisation zu besichtigen. Nach einer Führung durch die integrative Kinderkrippe weihten Petra Moske und Elisabeth Schuh die Familienministerin in die Entwicklung und Aktivitäten des Vereins ein, der aktuell 81 Mitarbeiter zählt und in ganz Deutschland, Österreich, der Schweiz und Luxemburg vertreten ist. Mehr als 1.400 ehrenamtliche Helfer unterstützen den Verein, indem sie jede Woche mindestens zwei Stunden ihrer Zeit der Nestwärme widmen. In Zahlen ausgedrückt, ist das eine Entlastung von 1,045 Millionen Euro, wenn man den ehrenamtlichen Einsatz mit einem Stundenlohn von 7 Euro zugrunde legen würde, bezifferte Elisabeth Schuh.
Kristina Schröder zeigte sich während der Führung durch die Räumlichkeiten sehr beeindruckt und wollte auch wissen, wie den Familien in dem Projekt ZeitSchenken ihre Zeit angerechnet werden. „Die Eltern erhalten Zeitgutscheine in Wert von 150 Euro, die von engagiertern Unternehmen finanziert werden. Und die lieben Zeitschenker betätigen sich ehrenamtlich“, erklärte Petra Moske. Im weiteren Verlauf der Gesprächsrunde mit dem nestwärme-Team und den geladenen Gästen lernte Frau Schröder die Mutter eines schwerstbehinderten Kindes kennen. Sie erzählte über die Bedeutung, die Nestwärme mittlerweile für sie spielt. Sie sei sehr dankbar, dass die Mitarbeiter ihr mit Tat und Rat zur Seite stehen und ihre Situation nachempfinden können. Schließlich stoßen Eltern mit einem pflegebedürftigen Kind neben physischen und psychischen Grenzen auch auf ein anderes Problem, der sozialen Isolation, gab Petra Moske zu bedenken. Gerührt lobte Frau Schröder das Konzept des Geben und Nehmens der Nestwärme.
Rund eine Stunde verweilte die Bundesministerin in der Christophstraße. Während dem Besuch fühlte sich die Bundesministerin in dem Verein sehr wohl. Aber sie wäre keine Bundesminiterin, wenn sie nicht beweisen könnte, dass sie durchaus multitaskingfähig ist. Auch eine Bundesministerin knabbert gerne an Leckereien rum, während ein Film über die Nestwärme die geladenen Gäste einstimmen und aufklären soll und kann sich nebenbei noch ein genaueres Bild über die anwesenden Gäste machen. Aufmerksam schaute sie zwischen Präsentation und Gesprächen in die Runde und musterte ihre Gesprächspartner und übrige Anwesenden, wobei ständiges Blitzlichtgewitter herrschte. Tapfer zauberte sie stets ein Lächeln auf dem Gesicht für die geladene Presse und bewies mit ihrem spontanen Lacher während dem Film, dass sie neben dem ständigen Hin und Her immer noch Humor besitzt.
Bine meint
Sehr schöner Bericht über einen wirklich unterstütungswerten Verein!