Eine Plattform, die junge Menschen und Wirtschaftsunternehmen zusammenbringt. Wie eine Dating-App, nur für Firmen und SchülerInnen oder Studierende. Das EduHub in Trier macht dies möglich. Unsere Reporterin hat sich mit dem Leiter David Dimmig getroffen.

Das Pilotprojekt EduHub (von „Education Hub“) startete im März 2021 und ist eine Kooperation des Balthasar-Neumann Technikums, dem Landkreis Trier-Saarburg und deren Wirtschaftsförderung. Das Ziel dieses Projektes ist es, die Bildung und die Praxis näher zusammen zu bringen und damit schnell Fachkräfte für Unternehmen zu finden und zu binden. Denn der Fachkräftemangel hat die Region Trier längst erreicht und stellt sich als große Herausforderung dar.
David Dimmig ist seit März dabei und der Leiter des EduHub. „Ich freue mich riesig, dass ich Teil dieses Projektes sein darf. Als ich von dieser Idee gehört habe, war ich direkt begeistert.“ Zurzeit hat er sein Büro noch im BNT, es ist jedoch ein eigenes Gebäude auf dem Gelände geplant. „Der Antrag für das Gebäude ist gestellt, es ist jedoch noch in der Prüfung ob es umgesetzt werden kann.“
Erste Projekte gestartet
Maximilian Hilsamer und Lucas Fischer – beide Schüler des BNT – widmen sich den Gärprozessen im Weinkeller. Bildquelle: EduHub André Benoit hat einen Fernmelde-Kurzschlussanzeiger entwickelt. Bildquelle: EduHub
Die ersten Projekte des EduHub sind schon gestartet. Zwei Schüler des BNT entwickelten eine Methode, mit der man die Gärung im Weinkeller überwachen und digital dokumentieren kann. Die Idee entstand, da die Beiden täglich den Gärprozess bei der Herstellung von Viez überwachen mussten und sie sich nach einer einfacheren Lösung sehnten. Mit ihrer Idee wollen sie den großen händischen Aufwand vereinfachen. Außerdem können sie damit auch kleineren Winzern kostengünstig eine Digitalisierung ermöglichen. Mit der Unterstützung des EduHub wollen die Beiden ein Startup gründen und ihre Methode an den Markt bringen.
In einem weiteren Projekt entwickelte André Benoit einen Fernmelde-Kurzschlussanzeiger. Um Fehlerstellen im Stromkreis zu finden, müssen oft einige Kilometer zurückgelegt werden, um die Kurzschlussanzeiger zu prüfen. Durch die Verwendung von Einplatinen Computern, die in die Netzstationen eingebaut werden, kann eine Fernmeldung via Textnachricht im Fehlerfall versendet werden. Dadurch kann der Experte gezielter zur Fehlerstelle delegiert werden.
Beide Projekte bilden die Abschlussprojekte der Techniker-Schüler. Durch die Zusammenarbeit mit dem EduHub können die Schüler direkt mit den verantwortlichen Firmen zusammenarbeiten. Doch wie erfahren die Unternehmen von den Ideen? „Wir entwickeln eine Plattform für Unternehmen, SchülerInnen und Studierende. Hier kann jeder seine Ideen präsentieren und wenn diese mit den Anforderungen der Unternehmen übereinstimmen, kommt es zum Match. Dann werden die beiden Parteien einander vorgestellt.“ Zurzeit läuft das Matching noch manuell. Das langfristige Ziel ist es, das Matching mithilfe einer künstlichen Intelligenz zu betreiben. „Dafür benötigen wir noch mehr Daten.“

Win-Win-Situation
Das EduHub am BNT bietet für alle Beteiligten eine Win-Win-Situation. Die Unternehmen können durch die Begleitung der Projekte, die SchülerInnen oder Studierende kennenlernen und an sich binden. Dadurch gewinnen sie Fachkräfte direkt von der Schule/Uni/FH. Außerdem werden sie auf dem Arbeitsmarkt als attraktiven Arbeitgeber wahrgenommen. Die SchülerInnen oder Studierende finden durch das EduHub interessante Projekte für ihre Abschlussarbeiten. Durch die Zusammenarbeit mit einem Unternehmen haben viele die Möglichkeit direkt in Unternehmen einzusteigen und nach ihrem Abschluss dort anzufangen. Denn Ziel ist es, dass sie mit ihrem Projekt dort langfristig beschäftigt sind.
Das EduHub ist regional einzigartig und will die Wirtschaftsunternehmen und die jungen Menschen in der Region frühzeitig und praxisgerecht zusammenbringen. Mit dem Projekt soll dem Fachkräftemangel in der Grande Région entgegengewirkt werden. Wir wünschen allen Beteiligten viel Erfolg und sind gespannt wie es sich weiter entwickelt.
Das BNT veranstaltet am 2. Februar 2022 digital und auch vor Ort einen Infoabend für das technische Gymnasium. Weitere Informationen dazu unter: www.bnt-trier.live
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Denn: Motivation ist wichtiger als Erfahrung!
Uwe Groß meint
Hut ab, gute Idee…..! Kompliment auch ans BNT !!
Ich denke, dass solche Plattformen sehr wichtig sind um gute Ideen von Schüler und/oder Studierende den einzelnen Berufszweigen zugänglich zu machen.
Um dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken, ist jedoch auch die gesamte Gesellschaft (Eltern, Politik, Arbietsaämter, Schulen im Allgemeinen) gefordert. Man sollte/muß auch darüber nachdenken, dass Fachkräfte (Facharbeiter) nicht unbedingt Abitur haben müssen!