
Schon früh entdeckt der „durch und durch“ Eifler dank seines Vaters die Liebe zum
Motorsport. Keine 15 Minuten vom Nürburgring wohnt er. Ich habe René zu Hause in
seinem Atelier in Kelberg besucht und sprach mit ihm unter anderem über Kunst und
Musik sowie die Liebe zum Nürburgring und endete im intensiven, aber viel zu kurzen,
Benzintalk.
René, wie bist du zum Malen gekommen?
Durch meine Mutter – sie hat eigentlich immer schon gemalt. Ich habe schon als Kind gemalt und dadurch, dass mein Vater sehr Motorsportbegeistert war, durch die Nähe zum Ring und Spa sowie Hockenheim besuchte er teilweise dreimal im Jahr die Formel 1 und generell viele Rennen am Ring, wurde das alles an mich weitergegeben und ich habe Autos gemalt. Heute noch. Und das am liebsten. Seit kurzem habe ich die Malerei auch dahingehend professionalisiert, dass ich jede freie Minute dafür nutze und somit sich neben dem Riesenspaß auch meine Skills verbessern kann. Das Ganze geht so auch einfacher von der Hand.
Und das findet Anklang! Wen durftest du schon verewigen und wonach wählst du deine Motive aus?
Also bei der Auswahl gehe ich ganz nach meiner aktuellen Emotion oder welche Begeisterung ich gerade für ein Thema entwickelt habe. Mal ist es ein besonderes Fahrzeug mit einer besonderen Geschichte oder ein spezieller Fahrer wie z.B. Ayrton Senna, von dem ich ein Riesenfan bin. Der wurde ich durch meine Oma, da auch sie ein riesiger Senna Fan war und immer mit meinem Vater zu den Rennen hin ist. Aus diesen Emotionen heraus suche ich mir dann ein bestimmtes Motiv aus.

Oftmals kommen die Leute aber auf mich zu und haben Vorstellungen, die ich gerne für sie umsetze. Oder sie sagen, der hat so nen Pfeil im Kopf (Anm. Wie alle in Musik & Motorsport), den lassen wir mal machen. Ich habe zum Beispiel für einen großen Nürburgring/Nordschleifen – Fan und Bekanntencein Motiv von der -nach wie vor- Nordschleifen – Königin Sabine Schmitz umsetzen dürfen. Das war sehr emotional, muss ich sagen, weil ich Sabine durch mein Aufwachsen im vom Ring 7 km entfernten Barweiler auch persönlich kannte. Dadurch entwickelt sich nochmal ein stärkerer Bezug zu den Persönlichkeiten. Auch wenn es manchmal nur über die Umsetzung der Bilder ist, durch die Geschichten, die man hört, liest und sieht.
Aber ganz persönlich und emotional ist es halt wie bei dem Bild von Sabine, wenn man die Person auch noch kennt, bzw. gekannt hat.
Es war eine schöne Sache, mit Fotosession, wir haben damit noch ein Reel direkt am Nürburgring gedreht auf der Döttinger Höhe, das war Emotion pur, denn da hat man direkt die Verbindung gespürt. Und wenn das Bild diese Emotionen und Verbundenheit transportiert, dann bin ich auch damit zufrieden und dann habe ich etwas richtig gemacht.

Ein weiterer großer Name ist Stefan Bellof…
Stefan Bellof hat bei mir einen ganz besonderen Stellenwert. Mein Papa hat früher ziemlich viele Rennen besucht und das war gerade die Zeit, in der Stefan Bellof groß geworden und mein Papa so richtig in Motorsportfieber gekommen ist, wo die ganzen Helden wie Bellof, Senna auch Formel 1 gefahren sind. Er konnte die ganzen Fahrer zu dieser Zeit auch treffen und kennenlernen. Und wenn ich mit ihm früher seine Fotoalben durchgeguckt habe, waren das so die Heroes, die einen begeistert haben. Neben den ganzen Stories natürlich, die man gelesen und in Videos gesehen hat. Stefan Bellof hatte in mir immer schon etwas ausgelöst, er hatte etwas ganz Besonderes an sich. Auch wenn man ihn selbst nicht mehr live erleben
konnte, hat das trotzdem so einen Zauber wie z.B. Ayrton Senna und auch da schließt sich wieder der Kreis mit Barweiler, denn Bellof hatte bei Rennen immer im Hotel Hüllen im Ort übernachtet und da gibt es einige Geschichten von Leuten, die ihn getroffen haben und er muss ein richtig super Typ gewesen sein. All diese Berichte und Geschichten machen die Begeisterung aus und dadurch entstehen wieder aus der Emotion heraus die Bilder.
Sagenumwobener Rekord auf der Nübrugring Nordschleife: 6:11,13min
Das letzte Bild, welches ich von Stefan Bellof gemalt habe, befasst sich mit seiner Rekordrunde auf der Nürburgring Nordschleife im Porsche 956. Ich habe das Bild „Fearless“ (Anm. Furchtlos) genannt, da brauche ich den Rennsportfans – glaube Ich – nicht viel zu sagen. Was er in seinem „jugendlichen Leichtsinn“ da teilweise gemacht hat, war nicht von dieser Welt.
Anm.: Die Zeit von 6:11,13min war 1983 im Rahmen des Zeittrainings des 1000 Kilometerrennens gefallen und man konnte es damals kaum glauben, denn mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 202 km/h bezwang er die Nordschleife und hat dem großen Keke Rosberg damals eine halbe Minute abgenommen. Hier geht es zur ausführlichen Story dieser sagenhaften Zeit (www.stefan-bellof.de) und hier der Input von Porsche selbst.
Die Familie von Stefan Bellof hat auch reagiert
Ja, ich will jetzt nicht sagen, dass dies ein Ritterschlag ist. Aber wenn die Leute, welche die Person persönlich gekannt haben Dinge sagen, wie „Oh, das hast du aber gut getroffen“, oder „das vermittelt genau das wie wir fühlen, oder wie wir zurückdenken“, dann ist das natürlich schön und tut gut. Natürlich ist es auch eine Bestätigung.
Ein Portrait von „König Ludwig“
Neulich habe ich ein Bild von Klaus Ludwig gemalt (Anm. Deutschlands erfolgreichster Tourenwagenfahrer, dreifachen Le Mans Sieger, dreifacher Sieger des 24h – Rennen auf dem Nürburgring, FIA GT Weltmeister, uvm.). Ich hab den Podcast „Alte Schule“ gehört, die drei Folgen a 2 Std, ich weiß gar nicht, wie oft ich die von Klaus Ludwig gehört habe. DieStimmen sind geteilter Meinung über ihn, aber ich mag seine direkte Art und einfach auch, wie er über seine Erfahrungen und über sein Leben erzählt. Ich habe seinen Porsche 935, den ich dann mit einem Portrait von ihm kombiniert habe, gemalt. Der 935K3 ist einfach ein Mega Auto.

Die DRM Saison 1979
Ich habe die „Mambo“ – Lackierung gewählt, die er ´79 in ein paar Rennen gefahren hat. Meiner Meinung nach einfach eine schöne Farbgebung und absoluter Kult. In der Saison 1979 war Klaus Ludwig generell überragend und es war super interessant, was technisch und fahrerisch in der DRM drin war und geleistet wurde. All das hat dann zu dem Bild geführt. Klaus Ludwig hat es gesehen, hat es geliked und dafür hat es sich schon gelohnt lacht. Es haben auch darauf viele Leute reagiert, die zum Beispiel das Auto früher als Modell hatten, oder in denen es die ersten Erinnerungen an die damalige Betonschleife am Nürburgring weckt, Leute die mit ihren Vätern auf der Tribüne gesessen haben und von dem Porsche Sound begeistert waren. Auch ich habe schon mehrfach den 935K3 am Ring live erlebt, wenn er angelassen oder bewegt wurde und es ist Wahnsinn, was für eine Kraft von so einer Maschine ausgehen kann. Auch wenn ich die
Zeiten nicht miterlebt habe, es fasziniert mich und ist oft genug der Grund dafür, dass ich das
dann in einem Bild versuche auszudrücken.
Das gesamte Interview, sowie weitere interessante Themen und alle Emotionen im Video für Euch:
Zum Schluss
Es war super mit einem anderen „bekloppten“ zu sprechen und das war nicht die letzte Begegnung mit René. Gefällt euch dieses hybride Format und Bedarf Wiederholung? Teilt es gerne mit, vielleicht kann man das noch ausbauen! Tech- und Benzintalk machen immer spaß und die Zeit ist immer viel zu knapp, haha.



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