Beim Forstamt Trier wurde das erste Holz-Solarcarports in einem rheinland-pfälzischen Forstamt in Betrieb genommen. Forstministerin Anne Spiegel sieht in der Maßnahme einen ersten zentralen Schritt in Richtung Klimaneutralität
TRIER. Seit dem 1. Januar verantwortet die rheinland-pfälzische Familien- und Verbraucherministerin Anne Spiegel auch das Umwelt- und Forstministerium. Deshalb nutzte die neue Chefin des Bereichs „Landesforsten“ am Freitagnachmittag eine Premiere für einen Antrittsbesuch in Trier. Hier nahm das erste Holz-Solarcarport in einem rheinland-pfälzischen Forstamt seinen Betrieb auf. Jens Jacob, Leiter Landesforsten, sowie Gundolf Bartmann, Leiter des Forstamtes Trier, begrüßten die Ministerin.
„Landesforsten Rheinland-Pfalz treibt den Klimaschutz ambitioniert und in vorbildlicher Weise voran. Die neue Zielsetzung, die Forstverwaltung bereits bis 2025 bilanziell klimaneutral umzusetzen, sendet ein positives Signal für die gesamte Landesverwaltung“, zeigte sich Staatsministerin Anne Spiegel gebührend beeindruckt. In der Inbetriebnahme des Holz-Solarcarport am Forstamt Trier sah sie einen ersten zentralen Schritt in Richtung Klimaneutralität.
280 m2 Solar-Paneele auf den Dächern
Auf dem Dach des Carports sowie den benachbarten Dächern befinden sich 280 m2 Solar-Paneele. Mit dieser Photovoltaik-Anlage kann das Forstamt Trier bilanziell künftig nicht nur den Strombedarf der eigenen Elektrofahrzeuge mit klimafreundlicher Sonnenenergie, sondern sogar den gesamten Jahresbedarf an elektrischer Energie decken. In ihren Berechnungen gehen die Planer von einem zu erwartenden Stromertrag von 55.000 kW/h pro Jahr aus.
Nach den Worten der Staatsministerin hat Landesforsten für dieses Projekt rund 150.000 Euro investiert. In der Inbetriebnahme der Anlage sah sie den Startschuss zur Umsetzung des landesweiten Vorhabens „Klimaneutrale Forstverwaltung 2025“. Ziel sei es, bis 2025 den Stromertrag der rund 50 Liegenschaften und rund 300 Fahrzeuge von Landesforsten Rheinland-Pfalz bilanziell durch landeseigene PV-Anlagen zu decken. Dafür investiere der Landesbetrieb allein in den nächsten zwei Jahren rund zwei Millionen Euro in Solar-Carports, PV-Anlagen und E-Fahrzeuge.
Holzbauunternehmen Floss und die Hochschule Trier waren mitbeteiligt
Maßgeblich beteiligt an dem Trierer Prototyp war neben dem Holzbauunternehmen Floss die Hochschule Trier, deren Holzbaulehrstuhl unter der Leitung von Professor Wieland Becker die beiden Module des Holz-Solarcarports entwickelte. Bis zu fünf Fahrzeuge finden hier Platz. Zusätzlich kann das Carport als temporärer Trockenarbeitsplatz von den Forstwirten genutzt werden. Das verbaute Holz des Carports speichert dauerhaft 15 Tonnen CO2, stammt zum größten Teil aus heimischen Wäldern und ist FSC-zertifiziert. Und auch die Wertschöpfungskette hatten die Planer nach den Worten von Forstamtsleiter Gundolf Bartmann permanent im Blick: neben regionalen Materialien erfolgte die Beauftragung zur Realisierung durch regionale Unternehmen. Entsprechend zufrieden zeigte sich der Forstamtsleiter: „Hier verbindet sich regionale Wertschöpfung mit innovativem Holzbau. Dank der CO2-Speicherung im Holz können die Vorteile des nachhaltigen Rohstoffs Holz maximal ausgeschöpft werden.“
geschrieben von Ralf Lorig, Journalist
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