Ein echtes Flugzeug, eine zwölf Meter im Durchmesser einnehmende Weltkugel, ein Gestalter, der das Material Tyvek für seine gesamten Kostüme verwendet hat. „Es ist bemalbar und die Farbe wäscht sich nicht aus“. – Für Johannes Conen „Normalität“ für den Besucher seiner Ausstellung und den Lauschenden seiner Worte eine Entdeckung(sreise). Die Eröffnung in der Europäischen Kunstakademie am 27. September um 11 Uhr deshalb ein „Muss“!
Trier. Unser Eintrag in das möglicherweise ausliegende Gästebuch zur Ausstellung „Johannes Conen – Wiederaufnahmen – Theaterarbeiten, Malerei“ steht fest: „Lieber Johannes Conen, das Sehen, das Erleben, das Erkennen Ihrer Fotografien, Ihrer Modellentwürfe und Ihrer Rauminstallation verlangt nach Ihren Worten, Ihren Beschreibungen, Ihrer Präsenz.“
Schon die Einladung zur Ausstellung enthält – wollte man ein „kleines Etwas“ zu dem darauf Abgebildeten kennenlernen – mindestens fünf Minuten an Worten von Johannes Conen. „Das Flugzeug war in Echt auf der Bühne“, erfährt man. Und auf den zwei parallel laufenden „Gleisen“ bewegte sich ein künstlerisch entworfener Zug“.
Zur Eröffnung wird ein Bilderbuch kurz aufgeschlagen
Diese Information gibt es in dem 50 minütigen Film, der die im ersten Raum der Ausstellung einnehmenden Fotostreifen in etwa erklärt. Diese Information wird von Johannes Conen zur Eröffnung seiner Ausstellung in der Europäischen Kunstakademie am Sonntag, dem 27. September 2015 ab 11.00 Uhr in einem Gespräch mit Thomas Rath persönlich vorgetragen.
Weil wir Johannes Conen viel zu kurz vor der Ausstellungseröffnung begegnet sind, ist 5vier.de zwar der Förderer der zur Ausstellung ausliegenden Information. Doch die Lust an einem tatsächlichen Buch zur Ausstellung bleibt bestehen und wird sicherlich bei jedem Eröffnungs-Besucher mitschwingen.
Gerade weil Johannes Conen mit seinen Worten die ausgestellten Foto-Impressionen zum Leben erweckt. Er gibt ihnen die Tiefe, den Klänge, die Farben die den dokumentierten Raum eingenommen haben. Er zeigt, was ein in mehreren künstlerischen Disziplinen agierender und die Bühne eines Theaters, einer Oper als Gesamtkunstwerk aufgreifender Künstler an Lösungen tatsächlich realisierte.
Die Bühne als Kunstwerk und persönliche Biographie
Johannes Conen bedient sich aus einem großen Topf der Möglichkeiten und einem genauso großen Topf der Phantasie. Wenn beide zusammen dann noch mit den technischen Voraussetzungen der einzelnen Häuser verbunden werden, so entstehen ganze Erlebnisräume, die in ihren gar nicht zu erfassenden Details den Stempel von Johannes Conen tragen.
Schon diese Information, die zur Biographie von Johannes Conen gehört, verlangt nach seinen Worten. Sie erklärt sich weiter durch den von ihm vorgetragenen Sachverhalt, dass der sieben Meter hohe Turm eben nur im Mannheimer Staatstheater nochmals sechs Meter über die Bühnenebene bewegt werden konnte.
Ein Magier sucht nach technischen Lösungen
Wenn ein Künstler, ein Bühnen- und Kostümbildner, ein Video- und Lichtgestalter von Schauspiel- und Musiktheaterproduktionen sein Gesamtkunstwerk für ein „Haus“ entwickelt, dann ist dieser Magier – und jedes der ausgestellten Fotografien ist eine Türe in diese „magische Welt“ – auch ein Techniker: Wie lasse ich eine sieben Meter im Durchmesser einnehmende Scheibe, die aussieht, als wäre sie aus Metall, in entgegengesetzter Richtung zur Bühnenbewegung über diese Bühne rollen? (Johannes Conen hatte hierfür SEINE Antwort).
Ein Künstler, der mehrere Disziplinen beherrscht und sie vermischt, wird – und der Begriff passe – zu einem tatsächlichen Magier. Denn mitunter verlangt seine „Bühnenphantasie“ nach einem Zauberstab. So dass seine Lösungen das zeigen, was Oper oder Theater bedeutet: Das Betreten eines anderen, eines mein Hören, mein Sehen, mein Erleben aufgreifenden, entführenden und verzaubernden Raumes. – Wenn mein Ich ohne Erwartungen diesen Raum betritt, kann ich den Rausch einer anderen Welt erleben.
In der Ausstellung von Johannes Conen ist dieser Rausch in Bildern festgehalten. Es sind seine Bilder, die seine Biographie definieren und die nur seine Worte (wie ein Theatervorhang, der beiseitegeschoben wird) eröffnen.
(Kurz genannt sei der dritte Raum in der Kunstakademie, der Johannes Conens Leinwand-Bilder, sein „Entrinnen aus dem Raum des Theaters“ präsentiert…)
Die Ausstellung „Wiederaufnahmen“ von Johannes Conen in der Kunstlalle der Europüischen Kunstakademie (Aachener Straße 63, 54294 Trier – www.eka-trier.de – ist von Dienstag bis Donntag von 11 bis 17 Uhr geöffnet) und wird mit dem 27. September 2015 um 11.00 Uhr eröffnet. Die Ausstellung läuft bis zum 8. November 2015.
Besonders hinweisen will Johannes Conen auf folgende Termine, die während der Ausstellungsdauer stattfinden:
_ am 3. Oktober um 18 Uhr wird ein Vierton-Flügelhorn-Konzert von Karlheinz Stockhausen vorgetragen und erfolgt ein Talk zu der Arbeit an den Opern von Stockhausen
_ am 15 Oktober um 20 Uhr wird DIE FRAU UND DIE STADT ein Bewegtbildtheater mit Martina Roth in den Räumen der Kunstakademie gezeigt
_ am 8. November um 15.30 Uhr begleitet ein „Wandelkonzert“ den letzten Tag der Ausstellung
© (Titel- und 1. Text-Foto): Johannes Conen – (Filme und 2./3. Text-Foto): C. Maisenbacher
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