TRIER. „Eine Million Sterne“ leuchteten am Samstagabend auf dem weitläufigen Gelände der Vereinigten Hospitien. Die Trierer Sozialstiftung hatte die Bevölkerung in Zusammenarbeit mit Caritas International zu einem Lichterfest der ganz besonderen Art eingeladen und Bürgermeisterin Elvira Garbes als Schirmherrin gewonnen. Zusammen mit Johanna Klumpp von Caritas International, Präsidentin Dorit Schumann von der Hochschule Trier und den beiden Stiftungsdirektoren der Vereinigten Hospitien, Yvonne Russell und Tobias Reiland zündete die Schirmherrin die erste Kerze an und eröffnete damit das Lichterfest.
Über 30 großformatige Exponate
Viele der Besucher waren an diesem Abend zum ersten Mal bei den Vereinigten Hospitien zu Gast, viele wähnten sich zu Besuch bei der Illuminale. Ein Gedanke, der nicht von der Hand zu weisen war. Denn die Illuminale des Jahres 2015 feierte an diesem Abend quasi eine Wiederauferstehung: Über 30 großformatige Exponate, die damals unter anderem von Flüchtlingen angefertigt und im Nells Park ausgestellt worden waren, konnten an diesem Samstag dank der Unterstützung der Trier Tourismus und Marketing (TTM) erneut bewundert werden. So wunderte es denn auch nicht, dass mehrere Besucher hier „die wahre Seele der Illuminale“ wiederentdeckten: „Die Weitläufigkeit des Geländes und die Vielfalt der hier ausgestellten Handwerkskunst erinnert uns stark an die ersten Veranstaltungen auf dem Petrisberg und im Nells Park“, sagte eine Frau, die sich gemeinsam mit drei Freundinnen an dem Wiedersehen mit den kunst- und phantasievollen Beleuchtungskörpern erfreute.
Für die beiden Stiftungsdirektoren Yvonne Russell und Tobias Reiland schloss sich an diesem Abend ein Kreis: „Dank der Unterstützung der TTM haben wir die Gelegenheit bekommen, auf unserem Gelände die künstlerische Arbeit von Flüchtlingen abermals zu zeigen und darüber die Menschen anzuregen, für die Flüchtlingshilfe von Caritas International in Jordanien zu spenden“, freute sich Tobias Reiland. Und seine Kollegin Yvonne Russell betonte, dass die Verbundenheit der Vereinigten Hospitien zur Arbeit von Caritas International: „Deshalb wirken wir an diesem Abend auch gerne als eine von 90 Städten in Deutschland an der Aktion „Eine Million Sterne“ mit.“ Russell räumte aber auch ein, dass dieser Anlass die Möglichkeit eröffne, die Arbeit der Hospitien einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen. Der Dank der Direktorin galt an dieser Stelle vor allem den Frauen und Männern, die neben ihrer täglichen Arbeit sich durch ihr Engagement an diesem Fest eingebracht gemacht hatten.
Technische Herausforderung Strom
Einer von ihnen war Christian Wolf, der bei der Stiftung für die Stromversorgung verantwortlich zeichnet. „Die besondere Herausforderung des Abends war, Strom auch an zum Teil entlegene Punkte zu bringen, damit wir dort Bäume und Gebäude mit farbigen Strahlern beleuchten und auch den Jakobus, der das Wappen der Vereinigten Hospitien ziert, mit einem Laser an die Gebäudewand projizieren können.“ In den vergangenen drei Wochen hatte er zusammen mit seinem Team an den Anlagen die technischen Voraussetzungen dafür geschaffen und auch rund zwei Kilometer Kabel verlegt.
Wo dann für das Team von Jochen Leuf von der Kulturkarawane und die Mitarbeiter von ProMusik die Arbeit anfing. Anders als beim alljährlichen Sterntalermarkt im Brunnenhof, der in diesem Jahr am Donnerstag, 28. November, eröffnet wird, konzentrierte sich das Team einzig auf eine effektvolle Anstrahlung: „Dem Anlass entsprechend steht heute nicht die große Lichtshow im Vordergrund, sondern die feierlich-dezente Betonung der Gebäude und des Parks“, erläuterte Jochen Leuf.
Merh als 2000 Besucher begeistert
Ein Konzept, das aufging und das mit seiner teils märchenhaften Stimmung die etwa 2000 Besucher begeisterte. Jeder hatte zudem die Möglichkeit, aktiv am Lichterfest mitzuwirken. Gegen eine Spende konnte eine oder mehrere Kerzen erworben werden, die auf den Wiesen zu großformatigen Friedensymbolen in Sternform zusammengesetzt wurden.
Bei der Eröffnung des Festes hatte sich Bürgermeisterin Elvira Garbes über die Anwesenheit von vielen Kindern gefreut. Dass die ständig Neues entdecken konnten, dafür hatten die Organisatoren des Festes gesorgt. Dazu zählten auch die Auftritte der beiden Akteurinnen des Stelzentheaters Circolo, die mit ihren opulenten und gleichzeitig illuminierten Kleidern transzendenten Wesen gleich auf dem Gelände unterwegs waren und Kinder und Erwachsene gleichermaßen verzauberten. Was übrigens auch für die Dampfeisenbahn galt, die auf dem Gelände am Irminenfreihof zischend und pfeifend unterwegs war. Kein Wunder, dass von Fall zu Fall auch schon mal einer der begleitenden Erwachsenen die Gelegenheit zu einer Mitfahrt nutzte…
Petrus war wohlgesonnen
Glück hatten die Organisatoren mit dem Wetter. Noch eine Woche zuvor hatte die Prognose alles andere als gut ausgesehen. Doch an diesem Abend war es trocken und winterlich kalt. Aufwärmen konnten sich die Besucher bei Suppe und Sterne-Rösti mit Lachs, die Küchenchefin Linda Weyrauch mit ihrem Team vorbereitet hatte. Und natürlich durfte auch der Besuch im ältesten Weinkeller Deutschlands nicht fehlen, wo die Besucher sich unter anderem am Sterne-Wein laben konnte, der eigens zur Unterstützung der Aktion an diesem Abend ausgeschenkt und verkauft wurde.
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