Eintracht Trier will am Samstag gegen den VfL Bochum II den vierten Sieg in Folge einfahren (14 Uhr). Bei Christoph Anton nähert sich der Verein einer Vertragsverlängerung an. Der 20-Jährige will auf die Karte “Fußball” setzen.
Drei Spiele, drei Siege, 8:0-Tore. Roland Seitz wirkt locker und gut gelaunt vor dem Heimspiel gegen den VfL Bochum II (Samstag, 14 Uhr). Der Trainer von Fußball-Regionalligist hat nur wenige Tage nach dem 4:0-Erfolg bei Rot-Weiss Essen nichts auszusetzen – und noch weniger zu verändern. So setzt er auf den Leitspruch “Never change a winning team” und will auf die Mannschaft bauen, die an der Hafenstraße trotz einer Bus-Panne und über fünf Stunden Hinfahrt überzeugte. Eine Ausnahme beinhaltet aber auch diese Regel. Jeremy Karikari ist am Freitag nach einer Grippe und Hüftverletzung wieder ins Training eingestiegen. “Ich werde mit ihm reden, ob es von Anfang an reicht. Ist das so, dann läuft er auf. Jerry ist ein wichtiger Spieler für uns, da diskutiere ich nicht rum.”
Denkbar wäre dann, dass Thomas Kraus wieder aus der Mannschaft gezogen wird. Alternativ überlegt Seitz auch, Daniel Bauer oder Fahrudin Kuduzovic eine Pause zu gewähren. “Sie haben zuletzt so intensiv und kraftaufwändig gespielt, das wäre eine Möglichkeit.” Zumal es für die Eintracht nun “Schlag auf Schlag” weitergeht, wie der 47-Jährige weiß. Nach dem Spiel gegen Bochum II reist der Tross am Dienstag zu Schalke II nach Herne, anschließend zum Wuppertaler SV. Und dann kommt schon die TuS Koblenz zum Viertelfinale im Rheinlandpokal ins Moselstadion.
Keine Rotation gegen Bochum II
Auf die kräfteschonende Rotation will Seitz aber am Samstag nicht setzen. Er baut auf das frische Selbstvertrauen, das die Eintracht weiter beflügeln soll. “Ich halte nichts davon, ein erfolgreiches Team zu zerreißen”, betont der Oberpfälzer, der mit ähnlichen Maßnahmen schon schlechte Erfahrungen gemacht hat.
Denny Herzig und Oliver Stang müssen sich so weiter in Geduld üben. In der Innenverteidigung glänzten zuletzt Torge Hollmann und Fabian Zittlau, die in den jüngsten 270 Minuten ohne Gegentor blieben und wenige Chancen zugelassen haben. Stang war wegen eines Nasenbeinbruchs einige Tage ausgefallen, “Herzig hat in den letzten Wochen nicht gut gespielt”, begründet Seitz die Maßnahmen und freute sich über einen Fortschritt in den Personalplanungen.
Anton vor Verlängerung, Kandidat Lewerenz
Denn mit Christoph Anton bahnt sich eine Vertragsverlängerung an. In seiner Jugend stand das Talent mehrfach im Kader der Nationalmannschaft, Verletzungen warfen ihn aber über zwei Jahre zurück. Der 20-jährige Offensivspieler absolviert noch eine Ausbildung zum Physiotherapeuten, will aber nun scheinbar erstmal auf die Karte “Fußball” setzen, wie Seitz erzählte. Beides miteinander zu vereinbaren schien durch den Zeitaufwand nicht vereinbar. “Es ist sein großer Traum, den Sprung zum Profi zu schaffen. Das haben mir auch seine Eltern erzählt. Sie wollen ihm keine Steine in den Weg legen und ihm helfen, seinen Wunsch zu erfüllen”, sagt Seitz. Letzte Details seien zwar noch zu klären. “Wir sind aber guter Dinge.”
Weit vorgeschritten sind die Gespräche auch mit Steven Lewerenz von RB Leipzig. Der Mittelfeldspieler war bereits im Winter ein Kandidat, der Kontakt wurde nun aufgefrischt. “Aber so lange noch kein Papier unterschrieben ist, ist es müßig, über das Thema zu sprechen”, dementiert Seitz eine Einigung mit dem Talent, das beim Hamburger SV mit Karikari zusammenspielte.
Die Verhandlungen mit Kräften aus dem aktuellen Kader stocken hingegen. Einen Großteil will Seitz halten. Keinen Hehl macht er aber daraus, dass es durch die Krise im März weniger geworden sind. “Der Verein arbeitet daran, die Gelder zu bekommen. Und parallel sprechen wir mit den Spielern, die wir halten wollen“, sagt er. Der Trainer hofft darauf, für die neue Regionalliga Südwest erneut eine schlagkräftige Mannschaft aufbieten zu können. “Es wäre nicht gut, wenn wir die Ziele zurückschrauben müssten. Wir haben das Fundament gelegt und uns seit 2010 von einem Oberliga-Absteiger zu einer Spitzenmannschaft entwickelt. Alle arbeiten daran, dass wir in der kommenden Saison wieder um die vorderen Plätze mitspielen können.”
+++++Eintracht in Kürze+++++
Holger Knartz wieder fit – Holger Knartz könnte nach einer Gehirnerschütterung wieder im Aufgebot gegen den VfL Bochum II stehen. Dafür fallen Wojciech Pollok, Tolgay Asma und Michael Dingels weiter aus. Alon Abelski sammelte fast zehn Wochen nach einer Verletzung am Syndesmoseband in Essen hingegen die erste Spielpraxis. Der Regisseur wurde 17 Minuten vor Ende eingewechselt.
“Wundertüte” Bochum II – Den VfL Bochum II bezeichnet Trainer Seitz als “Wundertüte”. Die Zweitliga-Reserve hat nach 29 Spielen 34 Punke eingefahren und ist kein Muster an Beständigkeit. In den letzten vier Partien wechselten sich Sieg und Niederlage munter ab. Zuletzt gab es ein 0:2 gegen die Sportfreunde Lotte, davor aber einen 3:1-Auswärtserfolg bei Bayer Leverkusen II. Mit 51 Gegentreffern verbucht das Team von Iraklis Metaxas nach dem SC Idar-Oberstein die schwächste Defensive der Regionalliga. Wirbelwind Kevin Freiberger ist mit zwölf Saisontoren der gefährlichste Bochumer.
5vier-Bericht zur neuen Regionalliga Südwest – Ab Sommer spielt Eintracht Trier voraussichtlich in der Regionalliga Südwest. Einen Bericht von 5vier zur neuen Staffel gibt es hier.
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