Im ersten Testspiel gelang Eintracht Trier mit dem 0:0 gegen Drittligist Rot-Weiß Oberhausen ein kleines Erfolgserlebnis. Tim Erfen wurde als Probespieler 45 Minuten eingesetzt. Trainer Roland Seitz hofft auf einen neuen Spieler: „Quantitativ könnte es sonst eng werden.“
Wenige Minuten war das Testspiel gegen Rot-Weiß Oberhausen erst vorbei, als Roland Seitz seinen Hoffnungen auf einen neuen Spieler mit Worten Ausdruck verlieh. „Man muss realistisch sein“, meinte der Trainer von Eintracht Trier nach dem 0:0 gegen den Drittligisten in der Kälte von Bad Bertrich. „Qualitativ haben wir einen guten Kader. Quantitativ könnte es aber eng werden.“ 18 Spieler stehen derzeit im Aufgebot des Fußball-Regionalligisten, der in den nächsten Monaten den Kampf mit den Sportfreunden Lotte und Borussia Mönchengladbach II um den Aufstieg in die 3. Liga aufnehmen möchte. Doch schon die Ausfälle von Chhunly Pagenburg (muskuläre Probleme) und Holger Knartz (Bänderdehnung) zeigen, wie dünn die Personaldecke ist, wenn es Verletzungen gibt. Seitz würde gerne noch auf dem Transfermarkt zuschlagen. „Da werde ich das Gespräch suchen. Natürlich werden wir dabei vernünftig miteinander umgehen und müssen prüfen, was machbar ist.“
Vorstandsmitglied Ernst Wilhelmi nannte aber keine neue Entwicklung in der Transfer-Frage. „Stand jetzt können wir uns keine Neuverpflichtung leisten. Aber morgen kann es ja schon anders aussehen.“ Die Forderungen des Trainers sind für ihn legitim. „Er hat den bestmöglichen sportlichen Erfolg im Blick, wir als Vorstand müssen aber auch die wirtschaftliche Seite sehen.“ Und ohne eine Zustimmung des Deutschen Fußball-Bundes, der erst eine sichergestellte Finanzierung eines Zugangs sehen möchte, scheinen derzeit die Hände gebunden. Den sportlichen Sinn eines Neuzugangs sah aber auch Wilhelmi: „Wir haben auf der offensiven Außenbahn und der Sechserposition schon Bedarf.“
Erfen ein Kandidat, Diabang ist abgereist
Im Test gegen Oberhausen war von den Probespielern unter der Woche nur noch Tim Erfen übrig geblieben. Momo Diabang kommt nicht mehr als Kandidat für einen Transfer in Frage, der bundesligaerfahrene Senegalese ist bereits wieder aus Trier abgereist. Das gilt auch für Bajram Nebihi. Erfen hingegen, der Mittelfeldspieler, der ein halbes Jahr vereinslos war und zuletzt für Jahn Regensburg spielte, wurde in den ersten 45 Minuten eingesetzt. Dabei war ihm noch deutlich die fehlende Frische nach der langen Pause anzumerken. Erfen wirkte auf der Außenbahn glücklos, manche Bälle versprangen ihm. Seitz nahm den Routinier aber in Schutz: „Er hat in der Woche angezeigt, dass er nicht umsonst in der 3. Liga gespielt hat. Ich habe ihn zur Halbzeit rausgenommen, weil er natürlich noch nicht den entsprechenden Fitnesszustand hat und ich ihn körperlich nicht kaputt machen wollte.“ Immerhin steht heute in Hangard bereits der nächste Test gegen Oberligist Borussia Neunkirchen an (14 Uhr), in dem sich Erfen wohl erneut beweisen darf. „Wir werden ihn uns in den nächsten Tagen weiter anschauen“, so Seitz.
Mit dem ersten Spiel im Jahr 2012 war der Fußballlehrer hingegen einverstanden. Im umkämpften Duell mit Drittligist Oberhausen und Ex-Trainer Mario Basler spielte die Eintracht vor 180 Zuschauern „stark gegen den Ball“, wie Seitz lobte. Als Beleg diente ihm lediglich eine Chance von RWO in den 90 Minuten, die David Jansen per Kopf knapp neben das Tor setzte (42.). In der zweiten Hälfte wurde Trier schwungvoller, war dominanter, tauchte aber selten gefährlich vor dem Tor auf. Kopfbälle von Max Bachl-Staudinger nach einer Ecke von Fahrudin Kuduzovic (80.) und Fabian Zittlau nach einem Freistoß von Alon Abelski (81.) waren die besten Möglichkeiten. „Wir haben nichts zugelassen, uns aber selber in einigen Situationen um den Lohn gebracht, weil die richtigen Entscheidungen fehlten“, so Seitz, der je eine Halbzeit lang 4-1-3-2 und 4-1-4-1 spielen ließ. Die taktische Vielseitigkeit will er als Stärke weiter ausbilden. „Wir können beide Formationen spielen und gucken nun mal, welche uns besser liegt. Von Spiel zu Spiel muss dann das richtige Näschen entscheiden.“
Eintracht Trier – RW Oberhausen 0:0
Trier: Poggenborg – Cozza (78. Dingels), Stang, Herzig (71. Hollmann), Drescher (71. Zittlau) – Karikari (78. Bachl-Staudinger) – Erfen (46. Asma), Abelski, Kuduzovic – Kulabas (71. Pollok), Kraus (78. Mvondo).
Oberhausen: Melka – Kunert (67. Schliesing), Schiller (46. Pappas), Willers, Weigelt – Scheelen (63. Hasanbegovic), Dzaka – Göcer (46. Abel), Kullmann, Brown Forbes – Jansen (58. Ellmann).
Hier geht’s zum Video vom Oberhausen-Testspiel mit Stimmen
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