Von Stephen Weber
Gut gespielt, aber deutlich verloren. Nachdem Eintracht Trier am vergangenen Freitag Fola Esch mit 1:0 bezwang, unterlag die Mannschaft um Coach Roland Seitz am Sonntag beim luxemburgischen Nachbarverein Jeunesse Esch mit 0:3 (0:1).
Rund 350 Zuschauer verfolgten im Stade de la Frontière in Esch (Luxemburg) den zweiten Testspielauftritt der Trierer in der laufenden Sommerpause. Neben den bekannten Gesichtern der vergangenen Saison durften Szabolcs Pal (25, BFC Siofok) und Sven Hartwig (28, SV Meppen) ein zweites Mal mit ihren fußballerischen Fähigkeiten vorstellig werden. Doch anders als gegen Fola, als man ordentlich in die Partie startete, war es diesmal der amtierende luxemburgische Pokalsieger, der früh in Front ging. Nach einem Fehlpass von Fouad Brighache beförderte Dan Collette den Ball auf SVE-Keeper Andreas Lengsfeld, der den Schuss nur abprallen lassen konnte – genau vor die Füße von Clayton De Sousa Moreira, der aus spitzem Winkel zum 1:0 abschloss (5.).
Trier fand danach allerdings besser in die Partie – allen voran Marco Quotschalla und Alon Abelski harmonierten gut, was einige aussichtsreiche Chancen kreierte. Doch trotz zahlreicher Gelegenheiten wollte den Moselstädtern kein Treffer an diesem Tag gelingen. SVE-Trainer Roland Seitz kritisierte die Chancenauswertung nach Spielabpfiff: „Das Ergebnis ist bitter. Normalerweise musst du hier früh führen, aber oftmals war der Abschluss zu ungenau oder der letzte Pass kam nicht an.“
Ein deutliches Indiz dafür, dass die Eintracht die Suche nach einem geeigneten Stürmer nochmals intensivieren muss. Denn immer wieder waren es lediglich die beiden Mittelfeldspieler Quotschalla und Abelski, die sich durch die schwarz-weißen Reihen passten und für Torgefahr sorgten (9., 10., 24., 36.). Teststürmer Pal war zwar stets bemüht, durfte sich aber bis zu seiner Auswechslung keine nennenswerte Aktion gutschreiben lassen.
Damit war er nicht der einzige: In der Halbzeitpause kam Christopher Spang für den Meppener Hartwig in die Partie, der sich ebenfalls für kein blau-schwarz-weißen Arbeitspapier empfehlen konnte. Dennoch ließ Seitz diesbezüglich alles offen: „Ich werde die Spieler oder die Berater von allen vier Testspielern auf dem Heimweg oder morgen kontaktieren. Wie es weiter geht, werden wir mal sehen.“
Zwei Kontertore in der Schlussphase
Nach dem Seitenwechsel war die Eintracht bis zur 70. Minute weiterhin die spielbestimmende Mannschaft. Danach sah man, wie die Beine allmählich schwerer wurden und die vielen vergebenen Torchancen den unbedingten Willen brachen – wie in der 66. Minute, als der U23-Spieler Kevin Arbeck, keine 60 Sekunden nach seiner Einwechselung, nach einer Flanke von Kevin Heinz die große Kopfballchance zum Ausgleich vergab. Es kam schlussendlich, wie es kommen musste. Trier fing sich erschöpft einen Konter der Jeunesse, die in der kommenden Woche ihr erstes Qualifikationsspiel für die Europa-League bestreiten. Jeunesse spielte aus der eigenen Hälfte passgenau durch die Schnittstelle der SVE-Abwehr auf Sanel Ibrahimovic, der Lengsfeld umkurvte und zum 1:0 einschob (86.).
Drei Minuten später dann das 3:0: Mirko Albanese flankte von links in den Sechzehner der Trierer, Freund und Feind verpassten den Ball, bis er schließlich bei Illario Deidda ankam, der aus kurzer Distanz den finalen Treffer markierte (90.). Eine auf dem Papier deutliche Niederlage der Trierer, trotz eines ordentlichen Auftritts: „Von der 10. bis zur 70. Minute haben wir ordentlich Fußball gespielt, weshalb ich trotz des 0:3 zufrieden bin“, befand Seitz abschließend.
Aufstellung
Eintracht Trier: Lengsfeld – Brighache, Dingels, Kröner, Zittlau (64. Heinz) – Kuduzovic, Hartwig (46. Spang) – Quotschalla (65. Arbeck), Abelski, Anton – Pal (83. Sehovic)
Die Bilder zum Spiel
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+++Eintracht in Kürze+++
Nächster Testspieler im Anflug: Am Dienstag soll bereits der nächste Testspieler zum Mannschaftstraining der Eintracht stoßen. Stürmer David Turpel (20) vom luxemburgischen Fußballklub Etzella Ettelbrück soll wohl möglich die vakante Stelle im Angriff der Trierer schließen. Mit 17 Toren in der vergangenen Saison empfahl sich die zielsichere Speerspitze für diesen Posten.
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Theo meint
Spiel gesehen! Von den 2 Testspielern war keiner der „Bringer“. Es war wie immer: viele Gelegenheiten, aber kein Tor. Na ja, es war halt ein Testspiel! Das Spiel am Freitag war ein besseres Spiel!! Zwei von den 3 Toren sind aus unmöglichen Situationen gefallen, wobei das 2. Tor „abseits“ war. Der Schiri hat total einseitig gepfiffen!!Das war nicht alles nachzuvollziehen, was der machte. Man konnte froh sein, daß da keiner verletzt wurde, denn für ein Testspiel wurde da etwas „rustikal“ zur Sache gegangen!!