Thomas Kraus hat seine Form aus den Testspielen bestätigt und in Mainz zum Sieg für Eintracht Trier getroffen. Lotte patzte beim 1:1 in Köln.
Torge Hollmann stand am Mittwoch nach dem 3:0-Sieg im Rheinlandpokal auf dem matschigen Platz der SG Stadtkyll und widmete sich schon leidenschaftlich dem anstehenden Regionalliga-Spiel beim FSV Mainz 05 II. Immer wieder hob der Kapitän von Fuflball-Regionalligist Eintracht Trier die Fäuste in die Luft und ließ sie in die Hand donnern, um seine Worte mit klaren Gesten zu unterstreichen. „In Mainz“, prophezeite Hollmann, während die Hand durch die kalte Luft in der Eifel fuchtelte „da müssen wir unsere erste Chance nutzen“. Die Wünsche des Spielführers, „der gesamten Mannschaft“, wie er am Samstag grinste, wurden wenige Tage später erfüllt.
Mit 1:0 (1:0) siegte Trier in Mainz und betrieb Wiedergutmachung für das 0:3-Debakel im Hinspiel. Und ganz nach den Hoffnungen von Hollmann war es Thomas Kraus, der eine weite Flanke von Daniel Bauer mit der ersten Chance des Spiels nach 30 Minuten zum „Tor des Tages“ einköpfte. Der Blondschopf bestätigte damit seine Form mit vier Treffern in drei Testspielen und einem Doppelpack im Pokal. „Ich fühle mich im Sturm einfach wohl“, lächelte Kraus, der von FSV-Trainer Martin Schmidt „als bester Mann auf dem Platz“ geadelt wurde.
Damit meldete sich Eintracht Trier 35 Tage nach der 0:1-Blamage gegen Idar-Oberstein wieder zurück im Titelgeschäft. Die Sportfreunde Lotte rutschten zeitgleich bei der Reserve des 1. FC Köln mit 1:1 aus, wodurch der Rückstand auf neun Punkte geschrumpft ist. Ein Spiel mehr hat die Eintracht aber noch in der Hinterhand, um den Abstand weiter zu verkürzen.
In Mainz bewiesen sich die Trierer erneut als Stehaufmännchen der Liga. Fünf Niederlagen gab es in dieser Saison, immer folgte im darauffolgenden Spiel ein Sieg. Entscheidend für den Erfolg vor 450 Zuschauern im Bruchwegstadion war eine starke Defensivleistung. Torge Hollmann und Daniel Bauer sorgten als Abfangkommando im zentralen Mittelfeld für Ruhe, hinten warfen sich Oliver Stang und Denny Herzig in die wenigen Bälle, die zu ihnen durchdrangen. Als Yilmaz nach einem Missverständnis vor André Poggenborg auftauchte, grätschte Herzig heldenhaft dazwischen (32.). Es war die einzige Mainzer Möglichkeit vor der Pause.
Im zweiten Durchgang reagierte Martin Schmidt mit zwei Wechseln, um dem „mutlosen“ Auftritt seiner Mannschaft mehr Leben einzuhauchen. Doch nach wie vor fand die junge Mainzer Elf kein Mittel gegen eine kompakte Eintracht, die ihrerseits die Räume nach vorne nicht energisch genug nutzte, um für die Vorentscheidung zu sorgen.
„Da hat vielleicht die Angst eine Rolle gespielt, das Ding noch herzuschenken“, beschwichtige Seitz. Der Trainer atmete auch aus Aberglaube durch nach dem ersten Regionalligaspiel seit fünf Wochen, weil er den grippekranken Rudi Thömmes vor der Abfahrt aus Trier nach Hause schicken musste. Eine gewagte Entscheidung: In der Vergangenheit verlor der Oberpfälzer im Zusammenspiel mit Sascha Purket und ohne den Pokalhelden an der Seite alle sieben Spiele. Als Andre Poggenborg in der 90. Minute einen Schuss von Deniz Yilmaz aus 15 Metern parierte, war das Erleichterung pur. „Da haben wir erst einmal durchgepustet“, lachte Seitz, der sich mit Torwarttrainer Purket um 15.48 Uhr vergnügt abklatschte. „Irgendwann reißt ja jede Serie.“ Ärgerlich für die Eintracht: Linksverteidiger Thomas Drescher sah in der Nachspielzeit die fünfte Gelbe Karte und ist im nächsten Heimspiel gegen den 1. FC Köln II (Samstag, 14 Uhr) gesperrt.
FSV Mainz 05 II – Eintracht Trier 0:1 (0:1)
Mainz: Karius – Schilk, Meißner, Schönheim, Buballa – Schneider – Brill (46. Parker), Gopko (72. Hoilett) – Lutz (46. Saller) – Durm, Yilmaz.
Trier: Poggenborg – Cozza, Stang, Herzig, Drescher – Hollmann, Bauer – Kuduzovic (72. Knartz), Zittlau – Pollok (59. Kulabas), Kraus (85. Pintol).
Tor: 0:1 Kraus (30.).
Zuschauer: 450.
VIDEO Stimmen zum Spiel (Roland Seitz, Torge Hollmann, Thomas Kraus)
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