von Stephen Weber (Text), Holger Görgen und Florian Schlecht (Video)
Eintracht Trier gestaltete auch das zweite Auswärtsspiel in Serie siegreich. Vor rund 450 Zuschauern bezwang die Elf um Trainer Roland Seitz den FC Bayern Alzenau mit 3:1 (1:0). Die Torschützen waren Steven Lewerenz, Chhunly Pagenburg und Markus Fuchs.
Eintracht Trier bestätigte auch an diesem Spieltag den Aufwärtstrend der vergangenen Woche. Mit 3:1 feierten die Moselstädter den zweiten Auswärtserfolg in Folge und haben sich durch den Dreier auf den 8. Tabellenrang emporgeschoben. Ihr Trainer Roland Seitz war sichtlich zufrieden mit der Vorstellung seiner Kicker: „Trotz vieler Ausfälle und Verletzungen war das ein starker Auftritt. Zwar hätten wir es leichter haben können, doch der tolle Konter am Schluss hat den Deckel draufgemacht.“
Auch an diesem Spieltag drehte sich infolge einiger Verletzungssorgen das Trierer Personalkarussell. Wie sich bereits am vergangenen Samstag in Kassel andeutete, musste Torge Hollmann, ausgebremst durch einen Muskelfaserriss, Heimaturlaub buchen und wurde hierbei abermals vom Trierer Michael Dingels vertreten. Für den gesperrten Alon Abelski (5. gelbe Karte) nominierte Trainer Roland Seitz den zuletzt angeschlagenen Steven Lewerenz für die Startelf. Ansonsten blieb vieles beim Alten: Getreu dem Motto: „Ein gutes Rennpferd verarbeitet man nicht zu Wurst“, trat Trier wie beim 2:0-Erfolg in Nordhessen mit einem 4-2-3-1-System an, wobei Maximilian Watzka und Baldo di Gregorio erneut die Doppel-Sechs stellten, während Fahrudin Kuduzovic die offensive Triebfeder im Mittelfeld bildete.
Und die Mannschaft von der Mittelmosel knüpfte unmittelbar nach Anpfiff an das forsche Auftreten vom vergangenen Wochenende an. Watzka setzte in der gegnerischen Hälfte Mitspieler Lewerenz in Szene, der den Ball flach in den Strafraum spielen konnte. Stürmer Chhunly Pagenburg verpasste das Spielgerät allerdings um eine Zehenlänge. Damit war die Gefahr jedoch noch nicht gebannt: Fabian Zittlau erreichte den zweiten Ball und suchte den direkten Abschluss – diesmal kam Pagenburg mit dem Schuh an die flache Kugel und lenkte sie in das Gehäuse von Schlussmann Patrick Emmel. Doch dem Treffer wurde wegen vermeintlicher Abseitsposition die Anerkennung verweigert.
Erst Lewerenz, dann Pagenburg
Auch im weiteren Verlauf des ersten Spielabschnitts war es ein ansehnlicher Auftritt der Eintracht. Der SVE entlarvte immer wieder durch seine spielerische Überlegenheit die eine oder andere Schwachstelle im Abwehrverbund der Gastgeber. So platzierte Watzka einen gefühlvollen Fernschuss aus rund 25 Meter auf das Aluminium (28.). Aber auch die Bayern kamen über den Kampf zu ihren Gelegenheiten: Der quirlige Stürmer Petrit Topic band gleich drei seiner Gegenspieler und erarbeitete sich einen Torschuss, der jedoch keine Gefahr für Stephan Loboué darstellte (24.). In der 38. Minute bugsierte ebenjener Topic eine Flanke von der rechten Seite an die Trierer Strafraumkante, an der Özkan Ucar bereits lauerte und den Ball volley aus der Luft nahm. Doch auch dieser Versuch verfehlte das Ziel knapp.
Steven Lewerenz sollte ihnen dann in der 41. Minute zeigen, wie es besser geht. Der rechte Mittelfeldspieler ging gegen seinen Bewacher ins Dribbling, setzte sich geschickt durch und veredelte die schöne Einzelaktion mit einem Torerfolg aus 15 Metern – das 1:0 für die Eintracht und der erste Treffer für Lewerenz in der laufenden Saison.
Mit der Spielrichtung wechselte auch Alzenau seine Grundformation: Für den offensiven Ucar kam der defensive Tobias Bystrek im zweiten Spielabschnitt in die Partie, um der Abwehr der Hausherren mehr Sicherheit zu verleihen. Helfen sollte es jedoch nichts: Pagenburg durchlief ohne nennenswerte Gegenwehr das gesamte Mittelfeld und nutzte den freien Raum aus 25 Metern zum 2:0 für Trier. Sein 11. Saisontor und die Vorentscheidung in dieser Begegnung.
Ein strittiger Handelfmeter
Es war der frühzeitig verdiente Lohn einer couragierten Mannschaftsleistung. Sei es Watzka, Konrad oder Zittlau, die Elf auf dem Platz ließ die Kritik der zurückliegenden Wochen durch viel Einsatz und Spaß am Spiel vergessen. Ihr Trainer registrierte ebenfalls diesen Aufwärtstrend: „Großes Lob an die Mannschaft. Die Jungs haben heute einen tollen Job gemacht, sowohl die Feldspieler als auch der Keeper.“
Der Anschlusstreffer für die Gastgeber fiel schließlich aus dem Nichts. Nach einer unübersichtlichen Situation in der 65. Minute im Trierer Strafraum pfiff Schiedsrichter Philipp Schmitt Handelfmeter für Alzenau. Den anschließenden Strafstoß von Topic konnte Loboué zwar zunächst abwehren, doch beim folgenden Nachschuss war er chancenlos. Das 1:2 aus Sicht der Unterfranken. Trotz des Treffers war ihr Coach Marco Roth unglücklich über die Präsentation seiner Schützlinge : „Trier hat verdient gewonnen. Außer die zehn Minuten nach dem 1:2 haben wir uns schlampig und unkonzentriert verkauft. So kann man in der Regionalliga keine Spiele gewinnen.“ Deutliche Worte.
Im Anschluss an das Elfmetertor machten es die Gäste aus Rheinland-Pfalz spannender als notwendig: Statt frech auf das 3:1 zu spielen, versuchten sie das Ergebnis zu verwalten und sahen sich folgerichtig mit Chancen der Alzenauer konfrontiert. In der 77. Minute tankte sich Boris Kolb durch den Trierer Strafraum und kam frei zum Abschluss aus kurzer Distanz. Loboué wusste jedoch diese ausgezeichnete Möglichkeit mit einem starken Reflex zu entschärfen. Eine tolle Parade des Deutsch-Ivorers, der sich zurecht als neue Nummer eins im Trierer Kollektiv behauptet hat.
Der eingewechselte Markus Fuchs sorgte schlussendlich in der 85. Minute mit dem 3:1 für den finalen Paukenschlag. Nach einer Ecke für die Heimelf konterten die Trierer über Steven Lewerenz, der den mitgelaufenen Fuchs mustergültig bediente. Der Stürmer bedankte sich mit einem Traum-Tor, als er den Ball aus 17 Metern in den linken Winkel schlenzte.
Statistik und Noten:
FC Bayern Alzenau – Eintracht Trier 1:3 (0:1)
FC Bayern Alzenau: Emmel – Di Maria, Seitz, Mueller, Maslanka – Kolb, Berresheim – Ucar (46. Bystrek), Lahyani (61 Thiel), Lange (78. Amiri) – Topic
Eintracht Trier: Loboué (Note: 2) – Dingels (2,5), Kröner (2,5), Konrad (2,5), Brighache (3, ab 91. Heinz) – di Gregorio (3, ab 76. Spang), Watzka (2) – Lewerenz (1), Kuduzovic (4), Zittlau (3,5) – Pagenburg (2, ab 74. Fuchs)
Tore:
0:1 Steven Lewerenz (41.)
0:2 Chhunly Pagenburg (60.)
1:2 Petrit Topic (FE, 66.)
1:3 Markus Fuchs (85.)
Schiedsrichter: Philipp Schmitt (Rockenhausen)
Zuschauer: 450
Spieler des Spiels: Steven Lewerenz. Es war ein spielstarker Auftritt des Flügelspielers, der mit seinem tollen Tor zum 0:1 und der Vorlage zum 1:3 den Weg zum Sieg ebnete.
Das Video zum Spiel
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fan meint
@klaus
gut , dass du so schlau bist, vielleicht auch noch maier heißt
Klaus meint
Zwei Spiele in folge gewonnen und du sprichst von neuem Trainer, das zeugt von viel Ahnung 🙂
fan meint
toll, der anschluß ans mittelfeld ist geschafft,
jetzt mit einem anderen trainern zu neuen ufern