Ein Signal im Aufstiegskampf: Trainer Roland Seitz verlängerte seinen Vertrag bei Eintracht Trier um zwei Jahre. Samstag startet der Regionalligist mit dem Heimspiel gegen den SC Idar-Oberstein (14 Uhr).
- Eigentlich war schon alles besprochen zum Heimspiel-Auftakt gegen den SC Idar-Oberstein am Samstag (14 Uhr), Trainer Roland Seitz diskutierte wie gewohnt über die Aufstellung, die Taktik des Gegners, über mögliche Neuzugänge, die kurvenreiche Vorbereitung. Als alle Fragen beantwortet schienen, ergriff Ernst Wilhelmi das Wort. Minutenlang hatte das Vorstandsmitglied von Eintracht Trier ruhig auf seinem Stuhl gesessen, eine Tasse Kaffee getrunken, den Worten von Seitz gelauscht, als er in aller Gelassenheit die Vertragsverlängerung des Trainers verkündete. Um zwei Jahre hat der Oberpfälzer sein Arbeitspapier bei Eintracht Trier verlängert, unabhängig von der Liga bleibt Seitz bis zum 30. Juni 2014 an den SVE gebunden.
Es ist ein Signal im Aufstiegskampf, aber auch ein Signal der Nachhaltigkeit, wenn es im Titelrennen mit den Sportfreunden Lotte und Borussia Mönchengladbach II eben nicht mit dem erträumten Sprung in die 3. Liga klappen sollte. „Wir wollen damit auch ein Zeichen für die Öffentlichkeit setzen“, so Wilhelmi, der das Vertrauen in den 47-jährigen Fußballlehrer klar unterstrich. Im April 2010 kehrte Seitz zur Eintracht zurück, das Ruder im Abstiegskampf konnte er mit der damaligen Mannschaft nicht mehr rumreißen, aber nach dem Klassenerhalt am „Grünen Tisch“ immerhin ein Team aufbauen, das zunächst Vizemeister in der Regionalliga wurde und auch in diesem Jahr ein gewichtiges Wort in Sachen Aufstieg mitspricht.
Vom „Mega-Desaster“ zur Kontinuität
„Als Roland damals zu uns kam, war der Verein am Boden, die Saison war ein Mega-Desaster, wir sind katastrophal abgestiegen“, so Wilhelmi. „Mit ihm haben wir für unsere Verhältnisse sehr erfolgreich gespielt. Und seine Arbeit ist noch nicht vollendet.“ Auch Roman Gottschalk betonte, bei der Vertragsverlängerung mit Seitz „ein sehr gutes Gefühl“ zu haben. „Ich bin froh, dass der Verein das Vertrauen in mich hat“, freute sich der Coach. Gestärkt geht er in die Rückrunde, in der Trier noch Hoffnungen auf die Meisterschaft hat.
Hürde eins auf dem Weg dorthin ist der SC Idar-Oberstein, der sich über Feierabendfußball mit Herz auszeichnet. Alles andere als ein Sieg, das weiß aber auch Seitz, wäre eine Enttäuschung zum Start, wo direkt Druck auf Tabellenführer Lotte entfacht werden soll. „Wir werden da einen Riegel von acht, neun Leuten knacken müssen, die hinten stehen und vorne auf den lieben Gott hoffen“, weiß der Trainer, der das Bollwerk mit einem 4-1-4-1-System knacken will. „Das ist die Formation, in der wir uns am wohlsten fühlen.“ Bis auf den gesperrten Jeremy Karikari muss Seitz keine Ausfälle verkraften, das Lazarett hat sich gelichtet.
Bauer feiert Debüt, Pintol ein Kandidat
Als Ersatz soll auf Anhieb Neuzugang Daniel Bauer im defensiven Mittelfeld seine Chance bekommen. „Wir haben ihn nicht geholt, um ihn auf die Tribüne zu setzen“, so der Trainer. Ob auf Bauer weitere Verpflichtungen folgen, ist wahrscheinlich. Es ist kein Geheimnis, dass der Coach und die Mannschaft auf dieses Signal im Aufstiegskampf hoffen. Allerdings hat sich der Kontakt zu zwei Spielern, die bei anderen Vereinen unter Vertrag stehen, zerschlagen. An Probespieler Benjamin Pintol meldet die Eintracht hingegen nach Informationen von 5vier Interesse an. Der 21-Jährige, zuvor beim FSV Frankfurt, trainierte drei Tage mit. Joseph Olumide (zuletzt Wacker Burghausen) scheint hingegen aus dem Rennen zu sein.
Eine knifflige Entscheidung steht dem Trainer vorher noch in der Aufstellung bevor. Von dem Innenverteidiger-Trio Torge Hollmann, Oliver Stang und Denny Herzig können nur zwei Kräfte spielen. Nach dem Trend der Testspiele geht es in die Richtung, dass Hollmann nur der Platz auf der Bank bleibt. „Ich gehe davon aus, dass ich spiele“, so der Capitano, der am Samstag seinen 30. Geburtstag feiert. Seitz gibt sich zurückhaltender. „Torge ist unser Kapitän und hat immer sehr, sehr gut gespielt. Aber als Herzig und Stang ein Pärchen gebildet haben, waren auch viele Spiele ohne Gegentor dabei.“
Auf der linken Außenbahn scheint sich Chhunly Pagenburg wieder seinen Platz erkämpft zu haben, nachdem er wegen eines Muskelfaserrisses in der Vorbereitung in allen Testspielen ausfiel. „Er ist wieder fit“, so Seitz, der wie in der Hinrunde den fehlenden Konkurrenzkampf als Manko bemängelte. „Jetzt muss jeder aber Gas geben, sonst leidet das Gesamte darunter. Fast alle Verträge laufen aus, da muss es schnell ‚Klick‘ machen.“
+++++Eintracht in Kürze+++++
Vertragsverhandlung mit Spielern – Nach der Vertragsverlängerung mit Trainer Roland Seitz sollen bald auch die ersten Gespräche mit Spielern aufgenommen werden. Bis auf Oliver Stang, Alon Abelski und Wojciech Pollok laufen alle Arbeitspapiere zum Saisonende aus. „Jetzt sollen die Jungs erst mal Fußball spielen, aber wir werden schnellstmöglich daran arbeiten, einige an den Tisch zu bekommen. Da werden wir von Fall zu Fall entscheiden.“
Vorschau zum SC Idar-Oberstein – Ein ausführliches Porträt des SC Idar-Oberstein gab es bereits am Donnerstag auf 5vier.de. Hier ist es nachzulesen.
Gespräche mit dem TBB Trier – Eine Mail des TBB Trier weckt auch das Interesse bei der Eintracht. Der Basketball-Bundesligist hat seine Sponsoringsuche und Vermarktung an eine noch zu gründende Sportmarketing-Agentur verlagert, die sich diesem Bereich in der Region Trier, Pfalz, Saarland und Luxemburg annehmen soll. Das Angebot ist für professionelle Sportvereine offen. „Wir werden nächste Woche bestimmt mal darüber sprechen“, so Ernst Wilhelmi. Über das Projekt wird im Laufe des Abends noch ein Bericht auf 5vier online sein.
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